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Im VideoBundespräsident zeichnet Jürgen Klopp aus – „gezeigt, dass wir nicht so schlimm sind“

Besondere Auszeichnung für Jürgen Klopp: Die Trainer-Legende bekam im Schloss Bellevue den Verdienstorden der Bundesrepublik.

Jürgen Klopp setzte sein breitestes Zahnpastalächeln auf, als ihm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreichte.

In edlem schwarzen Anzug, weißen Sneakern und mit frischer Kurzhaarfrisur nahm die Trainer-Ikone am Dienstag (1. Oktober 2024) voller Stolz eine Auszeichnung entgegen, die weit mehr als seine sportlichen Erfolge würdigte.

Klopp fühlt sich „sehr demütig und sehr klein“

Klopp und die 27 weiteren Preisträger hätten sich laut Steinmeier „auf besondere Weise um unser wiedervereintes Land verdient gemacht. Sie zeigen uns, wie das ganz praktisch geht, die Werte unserer Demokratie mit Leben zu füllen.“ Klopp verfolgte die Rede Steinmeiers, in der das deutsche Staatsoberhaupt die Bedeutung der freiheitlichen Demokratie herausstellte, gespannt aus der ersten Reihe.

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„Es ist wirklich sehr, sehr besonders. Hier sind ganz viele Menschen mit unglaublich tollen Lebensleistungen. Deshalb fühle ich mich sehr demütig und sehr klein in einer Gruppe von so außergewöhnlichen Menschen mit so außergewöhnlichen Geschichten“, sagte Klopp: „Wir freuen uns alle sehr über die Auszeichnung. Es war ein sehr würdevolles Event.“

Vor der Verleihung plauschte er mit den anderen Würdenträgern, gab Ehefrau Ulla einen Kuss und lauschte dann einer Vorführung von Joseph Haydns „Reiterquartett“. Der 57-Jährige teilte sich die Bühne mit Künstlern, Forschern, Historikern, Doktoren – auch der erste italienische Gastarbeiter im Volkswagenwerk wurde geehrt.

Klopp hätten „Erfolg und Ruhm nie davon abgebracht, sich jedem einzelnen Sportler zuzuwenden und in ihm den Menschen zu sehen“, hieß es in der Begründung für die Auszeichnung: „Auch für seine zahlreichen Fans hat er sich immer viel Zeit genommen und sich auch der gesamten Region, in der er gelebt hat, zugewandt.“

Von Liverpool aus habe der „populärste Deutsche in Großbritannien“ zudem „erheblich zu einem positiven Bild unseres Landes beigetragen“. Dazu meinte Klopp: „Wir haben in England gezeigt, dass wir nicht so schlimm sind.“

Klopps gesellschaftlicher und sozialer Einsatz wurde herausgestellt. Er helfe „benachteiligten jungen Menschen, setzt sich für Toleranz ein und zeigt, wie Zusammenhalt und Solidarität gelebt werden können. Jürgen Klopp ist damit vielen ein großes Vorbild geworden – und ein herausragender Fußballbotschafter weit über die Sportwelt hinaus.“

Klopp, der seine Trainerkarriere vorerst beendet hat, feierte bei seinen Stationen FSV Mainz 05, Borussia Dortmund und FC Liverpool zahlreiche Erfolge. Mit dem BVB wurde er unter anderem zwei Mal Meister (2011, 2012) und gewann 2012 das Double. Mit dem FC Liverpool holte der zweimalige Welttrainer des Jahres die Champions League (2019) und wurde englischer Meister (2020). (sid)