Dr. Felix Brych pfeift am Samstag sein letztes Bundesliga-Spiel. Im Interview blickt er auf seine Karriere zurück – mit besonderen Erinnerungen an herausfordernde Spieler.
„Mir nicht einfach gemacht“Rekord-Schiedsrichter hört auf – Erinnerung an schwierige Spieler

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Dr. Felix Brych hat in seiner Karriere einige Spieler erlebt.
Am kommenden Samstag ist Schluss: Dr. Felix Brych (49) wird beim Duell zwischen dem FC Augsburg und Union Berlin (17. Mai 2025) sein letztes Bundesliga-Spiel leiten – es ist gleichzeitig sein 359. Einsatz in der höchsten deutschen Spielklasse.
Damit geht der Rekordschiedsrichter in den verdienten Ruhestand. „Ich bin aufgeregt vor dem Wochenende“, gesteht Brych im Vorfeld.
Brych: „Alle in den Griff bekommen“
„Die Bundesliga war der Wahnsinn. Und sie war es wert, alles reinzuhauen. Ich gehe nur mit guten Gefühlen. Ich werde an eine tolle Zeit zurückdenken. Es war ein toller Job, ich hatte unfassbar viel Spaß“, so der 49-Jährige.
Im Gespräch mit „Sport1“ blickt der Münchner aber nicht nur mit Dankbarkeit zurück – auch herausfordernde Spieler bleiben ihm im Gedächtnis: „Ich glaube, ich kann sagen, ich habe sie am Ende mit meiner Art alle in den Griff bekommen – mit einer strengeren Art, aber auch mit einer gewissen Vorbereitung auf die Spieler.“
Besonders erinnerlich blieben ihm einige Südamerikaner: „Luis Suárez, da musste ich schon ein bisschen arbeiten. Die Uruguayer, die haben es mir schon nicht einfach gemacht.“
Auch ein weiterer Profi hat Eindruck hinterlassen: „Bei Atlético Madrid, da gab’s mal einen Spieler, der hieß Raúl García. Der hat mich auch wirklich gechallenged. Ich habe ihn beim Warmmachen richtig streng angeguckt – ich glaube so 10 bis 15 Sekunden, bis er weggeguckt hat.“
„Ich habe also den ersten kleinen Fight schon gewonnen, und dann wurde es ruhiger. Da hat er gemerkt, ich habe keine Angst vor ihm. Ich ziehe das komplett durch“, erzählt Brych.
Nach 25 Jahren an der Pfeife zieht Brych ein zufriedenes Fazit: „So kann ich mich wirklich verabschieden. Ich glaube, ich bin mit niemandem im Klinsch, hoffe, dass am Wochenende alles gut läuft – und dann kann ich ein bisschen die Beine hochlegen, ein bisschen entspannen.“
Für sein letztes Spiel habe sich Brych ein Spiel gewünscht, in dem es „um nichts mehr“ geht. Die Begegnung zwischen dem Tabellenelften und -dreizehnten erfüllt diesen Wunsch perfekt.
Brych wurde sechsmal als „Schiedsrichter des Jahres“ ausgezeichnet und war unter anderem bei den Weltmeisterschaften 2014 und 2018 sowie den Europameisterschaften 2016 und 2021 im Einsatz. Höhepunkte seiner Karriere waren außerdem das Europa-League-Finale 2014 und das Champions-League-Finale 2017.