Nach nur einem Jahr wurde Timo Hübers als FC-Kapitän abgesetzt. Ein sportliches Zeichen an den Abwehrchef?
„Kein Wenn und Aber“Hübers abgesetzt – klare Ansage an FC-Star
Die Kapitänsfrage war beim 1. FC Köln während der Vorbereitung ein Dauerthema. Zunächst ging es darum, die Mannschaftskasse zu füllen, dann um eine ernsthafte Antwort: Wer führt den Bundesliga-Aufsteiger in der neuen Saison aufs Feld?
Wenige Tage vor dem Pflichtspielauftakt bei Jahn Regensburg hat Lukas Kwasniok eine Entscheidung gefällt: Timo Hübers ist die Binde nach nur einer Saison wieder los. Stattdessen wird Torwart Marvin Schwäbe die Rolle des Kapitäns ausfüllen. FC-Rückkehrer Ron-Robert Zieler ist nicht nur sein Stellvertreter im Tor, sondern auch als Spielführer.
Kwasniok mit klarer Hübers-Ansage: „1a mit Sternchen“
Als Ansprechpartner für den Schiedsrichter auf dem Feld wurde Eric Martel ernannt. Hübers ist dagegen völlig außen vor. Droht der Abwehrchef, neben der Kapitänsbinde etwa auch seinen Stammplatz zu verlieren?
Bei dieser Frage wurde Kwasniok vor dem Regensburg-Spiel mehr als deutlich. „Das ist in keinster Form irgendwas gegen Hübi oder Eric, sondern eben für die zwei (Schwäbe und Zieler, Anm. d. Red.)“, stellte der FC-Coach klar: „Ron und Marvin sind brutale Persönlichkeiten und helfen einfach der Mannschaft.“
Dass anstelle von Hübers in Zukunft Martel die Kommunikation mit dem Schiedsrichter führen soll, habe einen ganz einfachen Grund. „Das hängt einfach damit zusammen, dass Eric als Sechser näher zu allen Konstellationen und Situationen auf dem Platz hinzukommen kann als ein Innenverteidiger“, erklärte Kwasniok.
Die Degradierung von Hübers will der neue Kölner Trainer in keinem Fall als Hinweis verstanden wissen, dass dessen Platz in der Abwehr zur Disposition steht. „Ich bin sowohl mit der Leistung von Eric als auch mit der Leistung von Hübi mehr als nur einverstanden. Die haben wirklich eine Top-Vorbereitung gespielt“, sagte Kwasniok. „Hübi 1a mit Sternchen, da gibt es auch gar kein Wenn und Aber. Er ist absolut gesetzt, genau wie Eric.“

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Trägt nicht mehr die Kapitänsbinde: Timo Hübers.
Stammplatz-Garantie für Hübers! Zumindest fürs Erste. Denn klar ist auch, dass die Karten in der Innenverteidigung nach den Verpflichtungen von Cenk Özkacar und Rav van den Berg mittelfristig neu gemischt werden.
Während der Türke als Linksfuß für die linke Position in der Dreierkette vorgesehen ist und dort Dominique Heintz verdrängen könnte, bahnt sich für die anderen beiden Positionen ein spannender Konkurrenzkampf an.
In der Vorbereitung wussten neben Hübers auch Joel Schmied und Neuzugang Tom Krauß, eigentlich gelernter Mittelfeldspieler, zu überzeugen. Youngster Julian Pauli, in der vergangenen Saison bis zu seiner Gehirnerschütterung eine der positiven Überraschungen beim FC, muss sich erst einmal hinten anstellen, gilt als Leihkandidat. Luca Kilian spielt aktuell in den Planungen noch keine Rolle.
Dass Hübers sich vorerst aber keine Gedanken um seinen Stammplatz machen musste, deutete sich auch beim Testspiel gegen Atalanta Bergamo ein. Beim 4:0-Sieg in der Generalprobe gegen die Italiener spielte Hübers als einziger Feldspieler durch.