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„Nationale Schande“EM-Finale in London wurde fast zur tödlichen Katastrophe

Zahlreiche Fans von England feiern vor dem Stadion im Wembley Park.

Dichtes Gedränge vor dem Wembley-Stadion am Tag des EM-Finals England gegen Italien am 12. Juli 2021.

Die chaotischen Zustände beim EM-Finale im Londoner Wembley-Stadion haben ein Nachspiel: Jetzt kommt ein Bericht zu dem Schluss: Beinahe hätte das Spiel in einer tödlichen Katastrophe geendet.

Nicht nur sportlich stand England nach dem Finale der Fußball-Europameisterschaft gegen Italien (3:4 nach Elfmeterschießen) als Verlierer da. Auch die chaotischen Umstände der Partie im Wembley-Stadion haben ein Nachspiel. Nun kommt ein Untersuchungsbericht zu jenem 12. Juli 2021 zu einem vernichtenden Urteil für Ausrichter und Sicherheitskräfte.

Das von ticketlosen Fans herbeigeführte Chaos hätte tödlich ausgehen können. Zu diesem Schluss kommt eine unabhängige Untersuchung im Auftrag des englischen Fußballverbands FA, deren Ergebnisse am Freitag (3. Dezember 2021) veröffentlicht wurden. Auch die Regierung, die Polizei und Organisatoren müssen sich schwere Vorwürfe gefallen lassen. Dass so etwas an diesem Tag passiert sei, sei eine „nationale Schande“, befand Baroness Louise Casey (56), die den Bericht vorstellte.

Final-Einzug Englands ließ Euphorie ausbrechen

Der Finaleinzug der Engländer bei der EM hatte im ganzen Land für eine große Euphorie gesorgt. Statt der erlaubten 60.000 Fans hatten mehr als 100.000 Anhänger die Zufahrt zum Stadion zur inoffiziellen Fanmeile gemacht.

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Der Druck auf das Stadion hätte nach Ansicht des Untersuchungskomitees durch offizielle Fan-Zonen gemindert werden können. Das habe die Regierung trotz Bitten der Polizei wegen der Corona-Auflagen aber abgelehnt. Gleichzeitig habe aber die Ankündigung eines „Freedom-Days“ mit Aufhebung aller Corona-Maßnahmen für den 19. Juli im Zusammenspiel mit der ersten Final-Teilnahme bei einem großen Turnier seit 55 Jahren zu einem „perfekten Sturm“ von Euphorie bei den Fans geführt.

2000 Fans ohne Ticket stürmten die Absperrungen

2000 der Anhänger stürmten dann ohne Ticket durch die Absperrungen, sie sprangen über Eingänge für Rollstuhlfahrer oder öffneten Brandschutztüren, manche Sicherheitskräfte hätten sich bestechen lassen, die Absperrungen seien zu nachlässig installiert worden. Die Randalierer erreichten den Zuschauerbereich, unter anderem wurde Harry Kanes Vater leicht verletzt. Bilder zeigten, wie vor allem italienische Fans grundlos von Randalierern verprügelt wurden.

Der Polizei wird nun vorgeworfen, Anzeichen für das Gewaltpotenzial der Fans nicht richtig gedeutet zu haben. Mangelhafte Voraussicht habe zu einem „kollektiven Versagen“ der Beteiligten bei der Durchführung des Großevents geführt.

Ticketlose Fans alkoholisiert und unter Drogen

Demnach gab es eine Serie von Ereignissen vor und während des Spiels zwischen England und Italien am 11. Juli 2021 (2:3 nach Elfmeterschießen), die zu „erheblichen Verletzungen oder Tod“ hätten führen können. So hätte das Verhalten von alkoholisierten und teils unter Drogen stehenden Fans, die das Stadiongelände stürmten, beispielsweise den massenhaften Sturz auf Treppen, das Niedertrampeln von Menschen und das Zusammenbrechen von Hindernissen herbeiführen können, hieß es im Bericht. England sei nur durch Glück an einer historischen Katastrophe vorbeigeschrammt. (ach/dpa)