Kommentar zur TV-Geld-VerteilungGebt der Liga die Spannung zurück

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Karl-Heinz Rummenigge (l.), hier mit DFL-Geschäftsführer Christian Seifert im Jahr 2017, und der FC Bayern München profitieren am meisten von der aktuellen Verteilung der TV-Gelder.  

von Alexander Haubrichs (ach)

Frankfurt – Die Ausschüttung der TV-Gelder durch die DFL an die Bundesligisten soll Vereinsarbeit und sportliche Leistung belohnen, dabei die deutschen Top-Klubs international konkurrenzfähig halten. Der unangenehme Nebeneffekt des aktuellen Systems: Die Schere zwischen der Ligaspitze und dem Rest wird immer größer. Ein Kommentar.

Wenn früher die reichen Bayern nach Schalke, auf den Betzenberg oder nach Müngersdorf gefahren sind, herrschte stets Volksfeststimmung. Und selbst in Vestenbergsgreuth wussten sie: An guten Tagen ist auch im Pokal eine Sensation drin.

Bundesliga: Die Reichen werden reicher

Mittlerweile freut sich kaum noch jemand auf Spiele gegen die Bayern, die Kräfteverhältnisse sind zu weit und zu nachhaltig aus den Fugen geraten – unterstützt von der DFL unter Boss Christian Seifert, dessen vorrangiges Ziel es war, dass die Top-Klubs auch in Europa Spitze waren.

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Der Preis war hoch: Die Attraktivität der Bundesliga speiste sich früher aus ihrer Ausgeglichenheit. Das ist Vergangenheit, und schuld daran ist neben den Investorenklubs die leistungsorientierte TV-Geld-Verteilung.

US-Sport sollte Vorbild sein 

Man müsste sie umkehren. Es hat Gründe, warum beispielsweise in den USA beim Draft-System der Vorjahresschwächste den ersten Zugriff hat. Etwas Ähnliches müsste den Klubs hier einfallen, sonst hat der Wettbewerb keinen Sinn – und die Fans verlieren auf Sicht das Interesse.

Rekordmeister FC Bayern München bleibt der TV-Geld-Krösus

Wollen die Bayern, nun achtmal Meister in Serie, auf ewig in eigenen Sphären schweben, dann sollen sie das gerne tun. Dann bitte aber in einer eigenen Super-League – damit es in der Bundesliga wieder Spannung geben kann.