Nationalmannschaft trifft sich am RheinSo läuft Löws Köln-Trip in der Corona-Blase

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Bundestrainer Joachim Löw (hier bei einem PR-Termin vor einer Woche in Dresden) reist am Montag in Köln an.

Köln – Nach jahrelanger Pause steigt in der kommenden Woche mal wieder ein Länderspiel in Köln. Doch so außergewöhnlich wie diesmal waren die Rahmenbedingungen noch nie. Durch die Corona-Probleme und den dichten Terminkalender werden Jogis Jungs zu Hop-on-Hop-off-Spielern.

Am Montagvormittag (5. Oktober) werden die Nationalspieler in ihrem Teamhotel am Rheinufer in Deutz erwartet. Welche Akteure der Bundestrainer für den Länderspiel-Dreierpack nominieren wird, lüftet er am Freitag. Klar ist, dass einige Stars fehlen werden. Toni Kroos (30, Verletzung am Gesäßmuskel) und Leroy Sané (24, Kapselverletzung im Knie) werden nicht dabei sein. Das Aufgebot soll größer als sonst sein, damit Joachim Löw (60) die Belastung besser auf alle Spieler verteilen kann.

Für Autogrammjäger lohnt sich der Weg zum Fünf-Sterne-Hotel übrigens nicht, weil durch die strengen Corona-Regeln allen Spielern, Trainern und Betreuern jeglicher Kontakt mit der Außenwelt untersagt ist. Der DFB wird wieder das Konzept der „Corona-Blase“ umsetzen. Jedes Mitglied im inneren Zirkel wird bis Montag dreimal auf das Virus getestet. Nur bei dreifach negativem Befund ist der Weg in die „Blase“ frei.

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Nationalmannschaft: Eigene Flure, eigener Aufzug, Maskenpflicht

Da das Hotel während des zehntägigen Aufenthalts nicht exklusiv für die Nationalmannschaft reserviert werden kann, gelten besondere Vorkehrungen. Der Tross bewohnt exklusiv reservierte Hotelflure, benutzt eigene Aufzüge und hat einen separaten Speiseraum. Selbst darin wird in verschiedenen Schichten und Gruppen gegessen, damit der Raum nicht zu voll ist. Auf dem Weg zum Büffet müssen Manuel Neuer & Co. Handschuhe tragen, es gibt eine klare Wegeführung mit Pfeilen auf dem Boden. Auf den Hotelgängen und bei Besprechungen herrscht Maskenpflicht. Bis zu drei Metern Abstand sollten stets gehalten werden. Daher darf kein Spieler wartenden Fans ein Autogramm geben oder für Selfies posieren.

Die Nationalspieler werden sowieso fast nur auf dem Weg zum Stadion oder Flughafen kurz das Hotel verlassen, um in den Bus zu steigen. Denn der Terminkalender ist prall gefüllt. Am Montag findet ein Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Südstadion statt. Dienstag steigt das Abschlusstraining im Rhein-Energie-Stadion, Mittwoch das erste Duell gegen die Türkei (20.45 Uhr). Am Freitag fliegt der DFB-Tross zum Nations-League-Spiel nach Kiew, Sonntag kehren alle aus der Ukraine zurück. Tags drauf (12. Oktober) findet schon wieder das Abschlusstraining für das Spiel gegen die Schweiz (13. Oktober, 20.45 Uhr) statt.

Leno

Die Nationalspieler wie Bernd Leno müssen wie beim Länderspiel Anfang September in Stuttgart Abstand am Hotel zu den Fans halten.

Die spannende Frage der Fans: Dürfen sie bei den beiden Duellen in Müngersdorf dabei sein? Löw hofft auf die Rückkehr von Fans. Der DFB hat ein Konzept für 9200 Zuschauer eingereicht. Die UEFA möchte nach den Erfahrungen beim Supercup (Bayern München gegen FC Sveilla 2:1 n. V.) in Budapest auch wieder Fans bei der Nations League in den Stadien sehen, ist jedoch von den lokalen Behörden abhängig. Und da hängt in Köln alles an der Inzidenzzahl. Die lag am Dienstagabend bei 33,8. Sollte diese Anfang kommender Woche weiterhin unter 35 liegen, dann können die Tickets kurzfristig in den Verkauf gehen. „Wenn es die Infektionszahlen erlauben, nutzen wir das aus, um Fans zuzulassen. Aber wir haben keine Klarheit“, heißt es vom Verband.