Leverkusen – So ruhig und beschaulich wie beim Spaziergang mit dem EXPRESS am Leverkusener Rheinufer wird es Samstag in Mönchengladbach nicht. Im Gegenteil: Der Borussia-Park wird zum Hexenkessel – und Leverkusens Julian Brandtfiebert dem Derby entgegen.
Das Spiel wird der Wahnsinn! Beide Mannschaften sind super drauf, das Spiel könnte rauf und runter gehen“, meint Bayers Jungstar, der am vergangenen Wochenende beim 2:0-Sieg seiner Werkself mit eigenem Tor gegen den FC Bayern einen perfekten 19. Geburtstag feierte.
Knapp 54000 Zuschauer im Borussia-Park und eine Tabellenkonstellation, die die Spieltagplaner auch absichtlich nicht besser hätten gestalten können: Das Duell um Platz drei verspricht Hochspannung. Und Brandt ist mittendrin. Zum einen, weil Nationalspieler Karim Bellarabi (24) gesperrt fehlt. Zum anderen, weil Brandt wieder sein großes Können abruft. In den vergangenen drei Spielen erzielte er drei Treffer.
„Mit dem Tor gegen Hannover ist bei mir der Knoten geplatzt. Die Zeit davor war nicht immer einfach“, gibt Brandt zu.
Im Januar 2014 von Wolfsburg nach Leverkusen gekommen, startete der damals 17-jährige Offensivspieler im Frühjahr durch und hatten maßgeblichen Anteil daran, dass sich Bayer am Saisonende noch auf Platz vier retten konnte. Lobeshymnen auf das Riesen-Talent waren die Folge – nicht einfach zu verkraften für einen Teenager.
„Die ersten Wochen in der Bundesliga verliefen wie im Traum. Du wirst hochgejubelt. Da musst du gewaltig aufpassen, nicht abzuheben. Da haben mir meine Eltern gesagt: »Junge, reiß dich zusammen, du hast noch nichts erreicht.« Ich bin glücklich, dass ich solch ein Umfeld habe“, sagt der gebürtige Bremer, der dann schnell merkte, dass sich das Blatt wenden kann. Nach einem Außenbandriss zu Beginn dieser Saison kam er nicht so recht in Schwung.
„Ich war gar nicht so lange verletzt, doch irgendwie ging es dann nicht so recht voran. Ich war etwas verunsichert. Der Trainer hat viel mir geredet, mich aufgebaut. Ich glaube, dass mich diese schlechtere Phase im Nachhinein sogar weitergebracht hat.“
Ein Fußball-Juwel wie der U-20-Nationalspieler, 2014 ausgezeichnet mit der Fritz-Walter-Medaille, steht natürlich in den Notizblöcken anderer Top-Klubs. Doch Brandt (Vertrag bis 2019, offenbar mit Ausstiegsklausel, beraten von Vater Jürgen) denkt noch null über den nächsten Karriereschnitt nach: „Mein Ziel ist es, noch öfter in der Startelf zu stehen. Ich merke ja, dass bei Bayer etwas Großes entsteht. Ich habe nichts bei einem anderen Verein zu suchen.“
Etwas Großes wäre auch Platz drei (oder sogar zwei?) in der Abschlusstabelle. Brandt, ganz norddeutsch, hat eine pragmatische Lösung parat: „Am besten, wir gewinnen in Gladbach und danach auch gegen Hoffenheim und in Frankfurt.“
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