„Müssen den Mist wieder geraderücken“HSV feuert Trainer Thioune - Urgestein übernimmt

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Horst Hrubesch mit Toni Leistner auf dem Weg zum ersten Training als Aufstiegs-Retter des Hamburger SV.

Hamburg – Was für ein Knaller im Endspurt der 2. Liga. Der Hamburger SV wechselt nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg seinen Cheftrainer. Vorstand Jonas Boldt (39) und Sportdirektor Michael Mutzel (41) stellten Daniel Thioune (46) mit sofortiger Wirkung von allen Aufgaben frei.

  • Hamburger SV wechselt kurz vor dem Saisonende den Trainer
  • Daniel Thioune muss beim HSV nach fünf sieglosen Spielen gehen
  • Urgestein Horst Hrubesch übernimmt bis Saisonende

Der Aufstieg scheint für den HSV auch im dritten Jahr in Folge nicht machbar. Deshalb griffen die Vereins-Bosse nun auf der Zielgeraden der Saison durch. Horst Hrubesch (70), Nachwuchsdirektor der Rothosen, wird die Trainerrolle bis zum Ende dieser Saison übernehmen. 

Vorstand und Sportdirektor informierten die Mannschaft am Montagmorgen (3. Mai) über die Entscheidungen. Am Montagnachmittag fand die erste Trainingseinheit unter der Regie Hrubeschs statt. Boldt hofft mit Hrubesch als Coach auf „Klarheit und Lockerheit“. Er lobte dessen positive Art und Grundeinstellung, die besagt: „Nicht zu viel nachdenken, sondern machen.“

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Thioune-Aus

Am 30. April leitete Daniel Thioune noch das Training beim Hamburger SV. Nun wurde er kurz vor dem Saisonende entlassen.

„Ich kenne viele der Spieler und habe in dieser Saison neben einigen Trainingseinheiten mehrere Spiele als Teil der HSV-Delegation gesehen. Zunächst einmal geht es darum, die Köpfe der Spieler freizubekommen. Zuletzt hat die Mannschaft leider oft unter Wert gespielt. Sie verfügt über eine andere Qualität, die wir jetzt in den verbleibenden Spielen auf den Platz bringen müssen. Ich werde viele Gespräche führen, reinhören und versuchen, ein paar Akzente zu setzen“, kündigte Hrubesch an.

Horst Hrubesch: „Will versuchen, ein paar Akzente zu setzen“

„Trainingsdetails, Ansprachen, Machen“, sind für die HSV-Ikone die wichtigsten Elemente. „Wir brauchen eine gute Mischung aus Lockerheit, Spaß und Zielstrebigkeit. Und eines ist doch klar. Diese Geschichte heißt nicht „ich“, sondern „wir“. Wir müssen alles daran setzen, den Mist, den wir verbockt haben, wieder geradezurücken. Dabei erwarte ich, dass unser gesamter Kader inklusive Trainer, Staff und Spieler alle Kräfte und alle Konzentration für die letzten drei Ligaspiele bündelt. Da nehme ich auch angeschlagene oder verletzte Spieler nicht aus.“

Für den 70-Jährigen ist die Übernahme des Amtes die logische Wahl: „Wir hatten am Wochenende viele interne Gespräche. Und irgendwann haben wir dann auch über Traineralternativen gesprochen. Bei nur drei oder maximal fünf verbleibenden Spielen machen andere Lösungen nicht viel Sinn. Ich brauche keine Kennenlernphase.“

Eine Fortsetzung der Tätigkeit strebt das frühere „Kopfballungeheuer“ aber nicht an: „Ich bin nur für die letzten Spiele in dieser Saison Trainer. Danach kehre ich auf meinen Posten im Nachwuchsleistungszentrum zurück.“ (msw)