Null Unterhaus-ErfahrungDeshalb darf Fortuna-Rösler trotzdem die 2. Liga rocken

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Für Fortunas Vorstandsvorsitzenden Thomas Röttgermann (i.) ist Uwe Rösler der richtige Trainer für den Neustart.

von Otto Krause (krau)

Düsseldorf – Es ist eigentlich ein erstaunlicher Vorgang. Obwohl Fortuna auf der Saison-Zielgeraden die Puste ausging und die Truppe mit einer ganz schwachen Vorstellung und einer 0:3-Pleite am letzten Spieltag bei Union Berlin in die Zweite Liga abstürzte, gab es bei den Verantwortlichen nicht die geringste Diskussion um die Trainer-Position.

Uwe Rösler: Bei „Mission Klassenerhalt“ nicht erfolgreich

Uwe Rösler (51) bekam von Sport Vorstand Uwe Klein (50) sogar direkt grünes Licht. „Selbstverständlich“ mache man mit dem Coach weiter, sagte der Manager direkt nach dem Spiel. Und das, obwohl der Ex-Profi viel zu häufig unentschieden spielte und die „Mission Klassenerhalt“ deshalb nicht erfolgreich abschließen konnte.

Uwe Rösler: Keine Erfahrung in der Zweiten Liga

Interessanterweise halten die Bosse ihn dennoch für genau den richtigen für den Neustart im Unterhaus, auch wenn er noch nie in der Zweiten Liga arbeitete.

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„Dass Uwe Rösler die Zweite Liga nicht kennt, macht mir überhaupt keine Sorgen. Er ist ein Trainer mit hoher Qualität. Es ist nicht entscheidend, wie viele Zweitligaspiele man als Trainer schon absolviert hat. Zudem haben wir mit Thomas Kleine und Axel Bellinghausen sehr viel Zweitligaerfahrung im Trainerteam“, sagt Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann (59).

Thomas Röttgermann: „Überzeugende Spielidee“

Der Präsident weiter: „Wir werden als Bundesliga-Absteiger in vielen Spielen als Favorit wahrgenommen werden. Das werden wir bestehen, wenn wir eine überzeugende Spielidee umsetzen können – und da ist Uwe Rösler für mich genau der richtige Mann.“

Was der Boss meint: Es wird im Unterhaus so sein, dass Fortuna als Erstliga-Absteiger in der Lage sein muss, den eigenen Fußball durchzudrücken. Viele Gegner werden gegen die Düsseldorfer sehr vorsichtig agieren. Und da kommt Röslers Stärke ins Spiel: Er hat ganz klare Vorstellungen davon, wie sein Team agieren muss, um dominant zu sein.

Klaus Allofs über Uwe Rösler: „Macht das richtig gut“

Genau das ist in der kommenden Saison gefordert. Rösler lässt hoch pressen, spielt Power-Fußball mit dem Versuch, viel Ballbesitz zu haben und frühe Balleroberungen in der Nähe des gegnerischen Tores zu generieren. Er will agieren, nicht reagieren mit viel Tempo und Zug zum gegnerischen Tor.

„Ich habe einige Spiele gesehen, er macht das richtig gut. Das ist sehr ansehnlicher Fußball gewesen“, sagt Düsseldorfs Klubikone Klaus Allofs (63), der mit Rot-Weiß viele Schlachten schlug (wie das Pokalfinale 1978 gegen den 1. FC Köln) über Arbeit und Spielweise.

Norbert Meier über Uwe Rösler: „Guter Typ“

Ex-Trainer Norbert Meier (61) beurteilt Düsseldorfs aktuellen Coach in der „Rheinischen Post“ positiv, sieht ihn aber auch gefordert: „Uwe Rösler kenne ich schon lange. Er ist ein guter Typ, der den Fußball über eine lange Zeit erlebt hat und weiß, wovon er redet. Er hat attraktiven Fußball spielen lassen, das hat vielen gefallen, aber man wird ihn nun daran messen, was in der Zweiten Liga passiert. Uwe wird sehen, welchen Kader er zur Verfügung hat und wird sich daran anpassen müssen. Eines ist klar: Fortuna wird in der Zweiten Liga viel häufiger den Ball haben, sie werden insbesondere zu Hause das Spiel machen müssen. Und dafür müssen sie Lösungen finden.“

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Rösler hat die volle Rückendeckung der Bosse, sagt selbst: „Ich freue mich auf die Chance, es wiedergutmachen zu können.“