Zoller-Paukenschlag bei FortunaMittelstürmer sagt doch ab – und geht zu Liga-Rivale

Bochums Simon Zoller hat die Hände in den Hüften.

Bochums Simon Zoller beim Testspiel im Düsseldorfer Paul-Jahnes-Stadion am 21. Juli 2023. 

Fortuna Düsseldorf und Simon Zoller – der Deal zwischen den beiden Parteien galt bereits als besiegelt. Doch nun ist der Transfer des Mittelstürmers in letzter Sekunde geplatzt!

von Anton Kostudis (kos)Julian Meiser (jm)

Fortunas Sturm-Hammer war eigentlich schon beschlossene Sache. Doch in der Nacht auf Freitag (1. September 2023) hat es bei der Personalie Simon Zoller (32) eine spektakuläre Wende gegeben!

EXPRESS.de weiß: Der Deal ist auf der Zielgeraden doch noch geplatzt! Den Ausschlag gaben dabei am Ende vor allem wirtschaftliche Aspekte.

Simon Zoller zu Fortuna Düsseldorf? „Wir waren schon sehr weit“

„Wir waren schon sehr weit. Alle Seiten wollten es machen“, erklärte Fortunas Sport-Vorstand Klaus Allofs (66) gegenüber EXPRESS.de. Zoller hatte bereits am Mittwoch (30. August) den Medizincheck in Düsseldorf bestanden, die Verträge waren ausgehandelt und lagen auf dem Tisch. Der Stürmer hatte zudem seinen Vertrag beim Bundesligisten VfL Bochum bereits aufgelöst.

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Der Knackpunkt: Der Fortuna-Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Björn Borgerding (41) musste noch grünes Licht geben. Bei den Prüfungen ging es in erster Linie um die Wirtschaftlichkeit. Denn: Zoller, der beim VfL Bochum siebenstellig verdient haben soll, hätte das Budget trotz deutlichen Gehaltsverzichts schwer belastet.

Am späten Donnerstagabend (31. August) gab das Klub-Gremium dann schließlich sein Go – jedoch zu spät! Denn Zoller und sein Berater Markus Peter sagten plötzlich doch noch ab. Das Duo hatte sich einen Plan B zurechtgelegt: einen Wechsel zum Hamburger Stadtteil-Verein FC St. Pauli! Dort hat der gebürtige Friedrichshafener nun einen Vertrag bis Sommer 2025 unterzeichnet. Am Freitagnachmittag machten die Hamburger den Transfer dann offiziell. „Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung. Zwischen verschiedenen Optionen hat mich das Gesamtpaket bei St. Pauli voll überzeugt: Dazu gehören die Gespräche mit Sportchef und Cheftrainer, die klare sportliche Strategie, aber auch der Verein insgesamt“, erklärte Zoller zu seinem Wechsel.

Böses Fortuna-Blut gibt es zwischen beiden Seiten nicht, versicherte Allofs derweil. Fortuna sei in der Pflicht, die wirtschaftliche Situation nicht nur „im Blick zu behalten“, wie Allofs erklärte, sondern „diese auch zu verbessern“. An Zoller und seine Berater gebe es „keinen Vorwurf“, so Allofs. Dass der Knaller-Transfer so kurz vor Abschluss doch noch scheiterte, dürfte die Düsseldorfer Verantwortlichen aber dennoch ordentlich wurmen.

St. Pauli wiederum dürfte sich freuen: Beim Kiez-Klub soll Zoller das eklatante Sturm-Problem lösen. Die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler (30) hat in den bisherigen vier Zweitliga-Spielen dieser Saison erst zwei Tore erzielt, eines davon per Elfmeter.

Zuletzt spielten die Hamburger dreimal in Folge 0:0. Unter anderem auch gegen Fortuna Düsseldorf am zweiten Spieltag. St. Pauli fehlt derzeit eine torgefährliche Sturmspitze. In den zurückliegenden Partien sollte der Däne Andreas Albers (33, kam von Jahn Regensburg) den Job übernehmen, blieb aber bisher ohne Treffer. Im vergangenen Jahr spielte Lukas Daschner (24) in der Sturmzentrale, er verließ St. Pauli allerdings vor der Saison in Richtung Bochum.

Zoller bringt reichlich Zweit- und Erstliga-Erfahrung mit. In 119 Spielen in der 2. Bundesliga erzielte der 32-Jährige 40 Tore und bereitete 19 weitere vor. In der Bundesliga brachte es Zoller in 114 Spielen auf 17 Tore und acht Vorlagen.