„Zerfallen in ihre Einzelteile“Scharfe Hamann-Schelte nach Bayern-Pleite – Tuchel völlig ratlos

Der FC Bayern kommt unter Thomas Tuchel nicht auf die Beine, verliert stattdessen immer mehr den festen Stand. Während es den Protagonisten an Antworten mangelt, legt Dietmar Hamann den Finger in die Wunde.

Frühlingsgefühle in ganz Deutschland, aber in München wird die Stimmung von Tag zu Tag frostiger. Durch die 1:3-Niederlage bei Mainz 05 am Samstag (22. April 2023) droht beim FC Bayern jetzt die emotionale Eiszeit!

Wut, Enttäuschung, Frust? Von wegen! Nachdem sich die Münchner schon wieder eine 1:0-Führung abjagen ließen und drei Gegentore binnen einer Viertelstunde kassierten, herrschte im Anschluss an die erste Tuchel-Niederlage in der Bundesliga die pure Ratlosigkeit.

Thomas Müller und Thomas Tuchel haben keine Erklärung

„Ich habe keine Erklärung“, sagte Thomas Müller (33) im Sky-Interview auf die Frage nach den aktuellen Bayern-Schwächen und der Machtlosigkeit nach Rückschlägen. Selbst Trainer Thomas Tuchel (49) fischte im Trüben, gestand: „Wir können uns nicht mehr aufbäumen. Ich weiß nicht, wieso.“

Alles zum Thema Thomas Tuchel

Nach der dritten Niederlage in seinem siebten Spiel sprach Tuchel außerdem das Offensichtliche aus: „Wir tun uns wahnsinnig schwer, Spiele zu gewinnen. Die Probleme sind offensichtlich.“

In den jüngsten sechs Pflichtspielen gab es für seine Mannschaft nie mehr als einen Treffer – das hatten die Münchner zuletzt vor 22 Jahren geschafft. Die Bayern verpassten damals im Pokal das Finale, schieden in der Champions League im Viertelfinale aus. Die Meisterschaft holte sich in jener Saison 2001/2002 Borussia Dortmund. Wiederholt sich jetzt die Geschichte?

Sky-Experte Dietmar Hamann kritisiert Bayern-Auftritt

Dietmar Hamann (49) nahm in seiner Analyse im Sky-Studio vor allem die Stars ins Gebet. „Sie hatten viele Rückschläge und sie sind nicht einmal zurückgekommen“, tadelte der Ex-Nationalspieler: „Das ist keine Mannschaft.“ Die Bayern seien in Mainz „in ihre Einzelteile zerfallen“, legte Hamann den Finger in die Wunde.

Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage:

Gleichzeitig betonte Hamann aber auch den komplett verpufften Effekt des Trainerwechsels. Die Bayern hatten nach dem Negativ-Trend ausdrücklich betont, mit Tuchel gegensteuern zu wollen. „Fakt ist, dass nach sieben Spielen, die er da ist, hat das nicht gefruchtet. Im Gegenteil ist es sogar in die andere Richtung gegangen“, hielt Hamann angesichts der Horror-Bilanz von zwei Siegen, zwei Remis und drei Niederlagen fest.

Experten-Kollege Erik Meijer (53) blickte gesondert auf die Defensiv-Arbeit von Kapitän Joshua Kimmich (28), der beim zweiten Gegentor die entscheidenden Meter nach hinten verweigert und seinen Gegenspieler, Torschütze Leandro Barreiro (23), aus den Augen verloren hatte. „Das ist zu wenig“, meckerte Meijer und schob nach: „Er schaut aus wie ein Indianer, aber er ist kein Häuptling.“ (bc)