Nicht zufrieden mit Kimmich und GoretzkaTuchel will neuen Sechser – aus England oder Bundesliga?

Thomas Tuchel spricht mit Joshua Kimmich.

Thomas Tuchel, hier am 1. April 2023 mit Joshua Kimmich, will im Sommer offenbar einen neuen defensiven Mittelfeldspieler.

Thomas Tuchel will im Sommer einen defensivstarken Sechser zum FC Bayern holen. Die Alternativen halten sich aber auch aufgrund des Geldes in Grenzen.

Im vergangenen Sommer verpasste es der FC Bayern München, einen Nachfolger für Superstürmer Robert Lewandowski (34) zu verpflichten. Das wollen die Verantwortlichen in der kommenden Transferperiode korrigieren.

Die einzige Baustelle des deutschen Rekordmeisters ist das aber nicht. Im zentralen Mittelfeld sind die Bayern zwar gut besetzt, ein gewisser Spielertyp fehlt Trainer Thomas Tuchel (49) aber im Kader.

Tuchel nicht vollends von Kimmichs Defensiv-Qualitäten überzeugt

Laut Informationen des „Kicker“ will der Übungsleiter einen Sechser mit mehr Defensiv-Qualitäten als Joshua Kimmich (28) und Leon Goretzka (28).

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Der Ex-Schalker ist ohnehin seit Beginn seiner Karriere mehr im zentralen, als im defensiven Mittelfeld zu Hause. Auch Kimmich sehe Tuchel in Zukunft eher auf der Acht, mit einem defensiv denkenden „Sechser“ neben sich.

Zwar holen die Münchner übereinstimmenden Medienberichten zufolge im Sommer Konrad Laimer (25) aus Leipzig (Wechsel noch nicht offiziell), doch auch der Österreicher ist kein klassischer Sechser. Ebenso wenig Reservist Ryan Gravenberch (20), der aufgrund seiner mangelnden Defensiv-Qualitäten sogar zu sehr wenig Einsatzzeit kommt.

Thomas Tuchel will Spieler wie Casemiro

Laut Bericht wolle Tuchel einen Spielertypen wie Casemiro (31). Der Brasilianer gilt als resoluter Zweikämpfer, konzentriert sich vornehmlich darauf, im defensiven Mittelfeld die Arbeit für die Abwehr so leicht wie möglich zu machen.

Mit Real Madrid gewann der 31-Jährige zwischen 2014 und 2022 ganze fünfmal die Champions League, wurde jeweils dreimal spanischer Meister, Klub-Weltmeister und Uefa-Supercup-Sieger.

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Aber erst im Sommer 2022 wechselte Casemiro für stolze 70 Millionen Euro zu Manchester United, hat dort noch einen Vertrag bis 2026. Unwahrscheinlich, dass die Bayern ihn mit einer ähnlichen Summe versuchen werden loszueisen, zumal das Gehalt (rund 18,2 Millionen Euro jährlich brutto) ebenfalls hoch ist.

So bleibt Hasan Salihamidzic (46) – sofern dann noch im Amt (der Bosnier steht stark in der Kritik) – die Aufgabe, einen Casemiro-ähnlichen Spieler ausfindig zu machen.

Löst ein Chelsea-Star das Sechser-Problem?

Ablösefrei zu haben ist ab Sommer ein anderer Premier-League-Star. Ngolo Kante (32) war jahrelang der Taktgeber im Spiel des FC Chelsea, gewann mit den Blues 2021 die Königsklasse. 2016 war er zudem Teil der Überraschungsmeister von Leicester City.

Doch auch wenn der Weltmeister von 2018 zum Nulltarif zu haben ist, in London kassiert er rund 17 Millionen Euro im Jahr, zudem wird das Handgeld aufgrund seines auslaufenden Vertrags höher als normal sein.

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Kantes Chelsea-Kollege Mateo Kovacic (28) soll bereits auf dem Bayern-Zettel stehen, würde im Sommer aber noch Ablöse kosten (Vertrag bis 2024, kolportierter Marktwert: 40 Millionen Euro). Aber ob der Kroate (Gehalt von rund neun Millionen Euro jährlich) wirklich der Zweikampf-Sechser ist, den die Bayern suchen, ist fraglich.

Ellyes Skhiri als günstige Alternative für den FC Bayern?

Eine deutlich kostengünstigere Alternative würde es in der Bundesliga geben. Ellyes Skhiri (27) kann den 1. FC Köln im Sommer ablösefrei verlassen, gilt als einer der besten Sechser der Liga. Zudem macht der Tunesier in der laufenden Saison die meisten Kilometer, läuft vor der Abwehr viele Räume zu – und erzielt vorne auch noch Tore (sechs Treffer in der laufenden Saison). Beim 1:1 am 17. Spieltag in München stellte der Tunesier seine Torgefahr auch im direkten Duell eindrucksvoll unter Beweis.

Dass die Bayern auf den FC-Star zurückgreifen, ist aber trotzdem unwahrscheinlich. Skhiri wurde bisher mit Eintracht Frankfurt (die schon aus dem Rennen sein sollen), Olympique Lyon und Olympique Marseille in Verbindung gebracht. Laut des Portals „90min.de“ sollen nun auch West Ham United und die Wolverhampton Wanderers ihre Fühler ausgestreckt haben.

Fest steht also: Die Sechser-Suche des FC Bayern wird sich als schwierig gestalten. Gerade, wenn man an der Säbener Straße in Sachen Ablöse und/oder Gehalt nicht zu viel ausgeben möchte, werden die Alternativen knapp. (tsc)