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„Dreckstor“Basler verdreht bei Bayern-Treffer die Augen

Das Tor von Lennart Karl in London sorgt bei vielen Fans und Experten für Verzückung. Mario Basler regiert genervt.

Dieser Fußball-Teenie verzückt Deutschland! Doch einer will von dem Hype um Lennart Karl überhaupt nichts wissen.

Was für ein Auftritt auf der ganz großen Bühne: Im Champions-League-Topspiel beim FC Arsenal war es der 17-jährige Karl, der den FC Bayern nach Rückstand mit dem Treffer zum 1:1 in der 32. Minute wieder ins Spiel brachte.

Basler genervt von WM-Diskussionen um Lennart Karl

Joshua Kimmich hatte zuvor einen starken Pass in die Tiefe auf Serge Gnabry gespielt, der bediente den mitgelaufenen Karl. Der U21-Nationalspieler legte den Ball über Arsenal-Torwart David Raya ins Netz. Es war bereits der zweite Treffer des Bayern-Talents in der Königsklasse.

Auch im Sport1-„Fantalk“ wurde das Tor bejubelt. Nur einer wollte dabei nicht mitmachen. Mario Basler saß mit verschränkten Armen und leicht genervter Miene am Tisch.

Auf das Karl-Tor angesprochen, sagte er lapidar zu seinem Sport1-Kollegen: „War einfach. Den hättest sogar du gemacht.“ Den Einwand, mit 17 Jahren müsse man erstmal die Eier haben, den in so einem Spiel reinzumachen, quittierte Basler mit einem Augenrollen.

Als es dann darum ging, ob Karl weitere Werbung für eine WM-Teilnahme gemacht habe, setzte Basler zu einer wahren Schimpftirade an. „Es ist ja typisch deutsch. Einer macht ein gutes Spiel, dann schreibt man ihn in die Nationalmannschaft. Da haben wir am Ende 4000 Nationalspieler.“ Wenn das DFB-Team dann mal verliere, ginge es ganz schnell in die andere Richtung, so Basler.

Der ehemalige Nationalspieler, der den Bayern vor dem Anpfiff die erste Saison-Niederlage prophezeit hatte, wurde deutlich. „Wir haben 40 Minuten gespielt, er hat ein Tor gemacht. Wenn die am Ende 1:3 verlieren, was bringt dir das Dreckstor?“ Damit sagte Basler das tatsächliche Endergebnis voraus.

Dass Karl sehr großes Talent besitze, wollte auch Basler nicht leugnen. Aber ihn nervt offenbar sehr, dass Spieler so schnell gehypt werden. „Wenn einer ein gutes Spiel macht, schreiben wir ihn sofort in die Nationalmannschaft. Für alle Etablierten ist das ein Schlag ins Gesicht.“

Einige würden Karl bereits mit Lionel Messi vergleichen, so Basler. „Wisst ihr überhaupt, was ihr da sagt? Der hat im Moment noch keinen kleinen Zeh von dem. Lass ihn sich mal fünf, sechs Jahre entwickeln. Gebt ihm die Zeit, mehr sage ich doch nicht.“