Das Kapitel Sandro Wagner beim FC Augsburg ist beendet. TV-Experte Patrick Helmes findet einiges daran verwunderlich.
„Nicht bereit, zuzuhören oder ...“Ex-FC-Star wundert sich über Wagner-Aus
Aktualisiert
Dieses Experiment ist nicht aufgegangen. Bei seiner ersten Bundesliga-Station als Cheftrainer muss Sandro Wagner nach nur zwölf Spieltagen wieder gehen.
„Wir wollten gemeinsam viel verändern, leider ist uns das in der kurzen Zeit nicht wie erhofft gelungen“, gab sich Wagner nach der einvernehmlichen Trennung vom FC Augsburg enttäuscht.
Helmes über Wagner: „Das ist meine größte Verwunderung“
Der frühere Bundesliga-Stürmer Patrick Helmes zeigte sich derweil überrascht – vor allem über den Zeitpunkt. „Die Länderspielpause ist ja noch nicht so lange her. Oft nutzen Vereine so eine Pause, um zu justieren. Danach hast du den HSV 1:0 geschlagen“, sagte der TV-Experte (Sky und RTL) in einem Interview mit sport.de.
Doch nach der darauffolgenden 0:3-Klatsche bei der TSG Hoffenheim war in Augsburg der Glaube an einen Turnaround mit Wagner nicht mehr gegeben. Das sei das „Ergebnis offener Gespräche“ von Geschäftsführer Michael Ströll und Sportdirektor Benni Weber mit Wagner gewesen, ließ der Verein verlauten. „Die erste Halbzeit war ein Bankrottergebnis“, stellte Helmes fest.
Wagner sei ein „Farbklecks“ und „belebend“ für die Bundesliga gewesen, betonte der frühere Nationalstürmer, der in der Bundesliga für den 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und den VfL Wolfsburg auflief. In puncto Selbstbewusstsein gebe es bei Wagner keinen großen Unterschied zu dessen Spielerkarriere. „Man wusste also schon, was man in Augsburg bekommt.“
Letztendlich hätten unter Wagner aber die nackten Ergebnisse gefehlt. „Und immer nur von der Entwicklung zu reden, ohne sie zu sehen, funktioniert auch nicht. Die Bundesliga verzeiht dann auf Strecke vielleicht doch nicht so viele Fehler“, so Helmes, der Wagner aber nicht für den Alleinschuldigen an der Misere hält.
„In so einem Verein gibt es zu viele Menschen, die Ahnung haben von Fußball“, betonte Helmes. „Und das ist meine größte Verwunderung, warum es keiner hinbekommen hat, Sandro Wagner so an die Hand zu nehmen, dass man zusammen da durchgeht. Denn mit dem Moment heute hat man entschieden, dass er anscheinend nicht bereit war, zuzuhören oder man ihm einfach nicht helfen wollte.“

