EM 2024Ticket-Frust: Lange Gesichter in Deutschland – Uefa-Reaktion kommt mitten in der Nacht

Die erste Verkaufs-Phase für Tickets bei der EM 2024 in Deutschland ist vorüber. Am Donnerstag wurden von der Uefa auch die Leute informiert, die bei der Verlosung leer ausgegangen waren. Noch gibt es aber Chancen.

von Béla Csányi (bc)

Ticket-Frust bremst bei vielen deutschen Fußball-Fans die Euphorie vor der Heim-EM 2024. Weit über 10 Millionen Anfragen aus der Bundesrepublik waren für die erste Verkaufsphase bei der Uefa eingegangen, aus dem Rest der Welt kamen Millionen weitere Ticket-Bewerbungen hinzu. Das sorgte im Ausrichter-Land für lange Gesichter.

Bei den am Dienstag (14. November 2023) veröffentlichten Ergebnissen der Ticket-Lotterie wurden 1,2 Millionen Eintrittskarten unter 20 Millionen Anfragen vergeben. 65 Prozent davon aus Deutschland. In den sozialen Netzwerken sammelten sich entsprechend schnell die Beiträge über Verlosungs-Nieten – obwohl sich viele durch die Bewerbung auf zahlreiche Spiele durchaus Chancen ausgerechnet hatten.

Viele lange Gesichter nach Ticket-Lotterie für die EM 2024

Auch wenn die Uefa mit dem Losverfahren nach einer wochenlangen Bewerbungsphase letztlich die fairste Lösung gewählt hatte, war der Vergabe-Prozess nicht perfekt ausgereift. Spätestens bis zum 14. November werde es eine Rückmeldung geben, hatte die Europäische Fußball-Union versprochen – und diese Drei-Wochen-Frist dann auch bis zum allerletzten Tag ausgereizt.

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Was viele Fans dennoch verwunderte: Die Uefa-Ankündigung klang nach einer aktiven Rückmeldung per Mail. Stattdessen trudelte die Nachricht über erfolglose Bewerbungen bei manchen erst zwei Tage später – und mitten in der Nacht – im Postfach ein.

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„Wir haben eine große Anzahl Ticketbewerbungen erhalten, die die Anzahl der verfügbaren Tickets bei weitem übersteigt“, hieß es in der Uefa-Mail: „Leider müssen wir dir mitteilen, dass deine Bewerbung bei der Verlosung nicht erfolgreich war.“

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Zu dieser Erkenntnis waren Fußball-Fans zuvor nur durch die aktive Suche nach dem Status ihrer Bewerbung gekommen: Wer sich im Ticket-Portal einloggte, wusste am versprochenen Stichtag Bescheid. Diese Info hatte die Uefa zwar auf ihrer Homepage, nicht aber per Mail verbreitet. Ein Versäumnis, das sich in der zweiten Bewerbungsphase nicht wiederholen sollte.

EM 2024: Tickets werden auch in zweiter Vergabe-Runde angeboten

Auf eben jene zweite Chance hoffen jetzt viele der enttäuschten Fans. Schließlich sind bislang noch nicht einmal die Hälfte der insgesamt verfügbaren 2,7 Millionen Tickets abgesetzt worden. Allerdings: In der nach der Gruppen-Auslosung (2. Dezember) beginnenden Runde sollen vor allem die Fans der 24 qualifizierten Länder zum Zug kommen.

Kurz vor Turnierbeginn ist dann immerhin noch ein Last-Minute-Verkauf mit Resttickets geplant. Auch hier dürften die Aussichten angesichts kleiner Kontingente aber überschaubar bleiben.

Der Weiterverkauf von Tickets zum Originalpreis ist grundsätzlich ebenfalls möglich – allerdings auf einer Plattform, die bislang noch gar nicht existiert. Die Uefa hat den Start für das Frühjahr 2024 versprochen. Erneute Verzögerungen darf sich der EM-Organisator dann nicht mehr erlauben.