„Kein Führungsspieler“Wegen Wolfsburg-Wechsel: „Doppelpass“-Diskussion um Max Kruse

Max Kruse dirigiert seine Mitspieler im Trikot des VfL Wolfsburg.

Max Kruse beim Spiel seines neuen Klubs VfL Wolfsburg gegen seinen alten Verein Union Berlin am Samstag, 5. März 2022.

Beim Sport1-Doppelpass äußerten sich Steffen Freund, Inka Grings und Stefan Effenberg am Sonntag (6. März 2022) zu Leadern in der Bundesliga. Effenberg sprach Max Kruse dabei die Rolle des Führungsspielers ab.

Im Sport1-„Doppelpass“ sprachen Europameister Steffen Freund (52), Ex-Nationalspielerin Inka Grings (43) und Stefan Effenberg (53) am Sonntagvormittag (6. März 2022) nicht nur über den Abstiegskampf, sondern auch über Führungsspieler in der Bundesliga. Stefan Effenberg sprach Wolfsburg-Stürmer Max Kruse (33) dabei die Rolle des Führungsspielers ab.

Max Kruse ist ein Typ und ein sehr guter Spieler, aber er ist für mich kein Führungsspieler. Aus einem ganz einfachen Grund. Wenn er das wäre, wäre er bei Union Berlin geblieben und hätte sich mit dem Klub identifiziert und mit ihm Geschichte geschrieben in diesem Jahr. Europapokal-Qualifikation und vielleicht sogar Pokal-Sieg – wer weiß?“, so Effenberg im „Doppelpass“.

Diskussion um Max Kruse: „Muss sich mit dem Verein identifizieren“

„Er hat sich für eine andere Seite entschieden und das ist kein Führungsspieler. Ein Führungsspieler muss sich mit dem Verein identifizieren, wie Kimmich und Müller bei den Bayern und Jude Bellingham bei Borussia Dortmund. Wenn du denn hingehst und sagst: ‚Ich verlasse den Verein‘, dann kannst du das am Saisonende machen, aber nicht während der Saison, wenn du etwas Großes mit dem Verein erreichen kannst. Das ist meine persönliche Meinung“, so der 53-Jährige weiter.

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Sport1-Kolumnist Tobias Holtkamp (41) war mit der Meinung von Effenberg überhaupt nicht einverstanden und entgegnete. „Max Kruse ist für mich auf jeden Fall ein Führungsspieler. Die Statistik gibt ihm ja auch recht. Da wo Kruse war, waren die Tabellenplätze immer besser, als nach seinem Abgang. Union hat nach dem Kruse-Abgang vier der letzten fünf Spiele verloren. Das ist einer, den eine Mannschaft braucht und an dem sie sich aufrichtet. Das ist für mich auch die Definition eines Führungsspielers.“

Tobias Holtkamp über Stefan Effenberg: „Du hast dich auch für Geld entschieden“

Der „Tiger“ ließ sich auf die Diskussion ein und verteidigte seine Argumentation vehement. „Ist ein Führungsspieler jemand, der bei Union spielt und die Mannschaft dank seiner Unterstützung und Leistung Richtung Europapokal und vielleicht sogar ins Pokal-Finale geführt hätte und dann den Verein verlässt?“

Doch Holtkamp ließ nicht locker: „Du hast dich auch schon für Geld entschieden“, unterbrach er Effenberg. Doch der 53-Jährige, selbst einst der Inbegriff eines Führungsspielers, holte zum Gegenschlag aus!

Stefan Effenberg über Max Kruse: „Ein Führungsspieler zieht das Ding bis zum Ende durch“

„Ich habe mich auch mal fürs Geld entschieden, allerdings liefen da meine Verträge aus. Das ist ein ganz großer Unterschied. Ein Führungsspieler steht dann auch da und zieht das Ding bis zum Ende durch! Das erwarte ich von einem Führungsspieler.“ Er zeige damit nicht nur der Mannschaft, sondern auch den Fans und dem Umfeld, worum es geht.

„Dann verabschiedest du dich kurz vor Transferschluss und sagst: ‚Übrigens kann ich da drüben mehr Geld verdienen.‘ Ist das ein Führungsspieler?“, fragte Effenberg die „Doppelpass“-Runde und legte sich damit fest. Max Kruse sei für ihn kein Leader. Am Samstag (5. März 2022) hatte Kruse mit seinem neuen Verein, dem VfL Wolfsburg, gegen seinen alten Klub Union Berlin gewonnen.