Zoff-ThemaAlle Infos zum TV-Geld Gipfel der DFL am Montag

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Am Montag wird DFL-Boss Christian Seifert den 36 Bundesligaklubs die neue Verteilung der TV-Gelder präsentieren. Das Foto zeigt ihn auf dem Weg zu einer Pressekonferenz im August 2020.

Frankfurt – Die Diskussion um die Verteilung der TV-Gelder hält den deutschen Fußball schon seit Monaten auf Trab.

Am Montag um 11 Uhr lädt die DFL die 36 Bundesliga-Klubs zu einer virtuellen Mitgliedsversammlung ein. Dort wird DFL-Boss Christian Seifert (51) den Klubs präsentieren, wie TV-Erlöse ab der kommenden Saison bis zur Saison 2024/25 verteilt werden.

Für die Rechte im deutschsprachigen Raum hat die DFL durchschnittlich 1,1 Milliarden Euro pro Saison erzielt, die internationalen Einnahmen brachen zuletzt von rund 250 auf 180 Millionen Euro pro Spielzeit ein. Die Mediengelder sind die mit Abstand größte Einnahmequelle der Vereine. Wir beantworten vor dem TV-Geld-Gipfel der Liga die wichtigsten Fragen:

Wer entscheidet über die Verteilung?

Das neunköpfige DFL-Präsidium. Dem Gremium gehören DFL-Boss Christian Seifert, DFL-Direktor Ansgar Schwenken (51), Peter Peters (58, zuletzt Schalke 04), Jan-Christian Dreesen (53, Bayern München), Alexander Wehrle (45, 1. FC Köln), Oliver Leki (47, SC Freiburg), Steffen Schneekloth (Holstein Kiel), Rüdiger Fritsch (Darmstadt 98) und Oke Göttlich (45, FC St. Pauli) an.

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Wer will was vom Kuchen haben?

Seit Monaten streiten die 36 Bundesligaklubs über die Verteilung der TV-Gelder. Auf das Positionspapier der „Kleinen 14“ (vier Bundesligisten und zehn Zweitligisten) folgte die Retourkutsche der „Großen 15“ (14 Bundesligisten und Zweitligist Hamburger SV) mit dem von Bayern München initiierten Gipfeltreffen.

Die „K14“ wollen eine starke Umverteilung der Gelder, die „G15“ sind jedoch dagegen.

Wie wurde bisher das TV-Geld verteilt?

Die bisherige Verteilung der jährlich rund 1,16 Milliarden Euro (nationale Einnahmen) orientiert sich vor allem am sportlichen Kriterium der Fünfjahreswertung („Bestand“, 70 Prozent).

Aber auch die Erfolge der vergangenen 20 Jahre („Nachhaltigkeit“, 5 Prozent), die Nachwuchsarbeit (2 Prozent) sowie eine Wettbewerbswertung (23 Prozent) werden berücksichtigt.

An die Klubs in der Eliteklasse werden 80 Prozent ausgeschüttet, das heißt, es bleiben nur noch 20 Prozent für alle anderen übrig. Die Erlöse aus den internationalen Rechten werden fast nur in der Bundesliga verteilt.

Die Zahlen für die laufende Saison sehen laut „Kicker“ so aus: Die Bayern kassieren mit 105,4 Millionen Euro aus der gesamten TV-Vermarktung am meisten, Arminia Bielefeld mit 34,31 Millionen von den Erstligisten am wenigsten. Der Erste kassiert also ungefähr dreimal so viel wie der Letzte.

Schlusslicht bei den TV-Einnahmen ist Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig mit 9,42 Millionen.

Wie wird zukünftig das TV-Geld verteilt in der Bundesliga?

Die DFL wird wohl kaum für eine große Überraschung sorgen. Dafür ist ihr die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu wichtig. Sollten sie die nationalen Topklubs also durch weniger Gelder schwächen, würden sie sich damit wohl ein Eigentor schießen. Es werden eher kleine Veränderungen erwartet. Unter anderem könnte auch die Nachwuchsarbeit in Zukunft stärker gewichtet werden. (jh / sid / dpa)