Tennis, Cornhole, FilmeVor Ungarn-Duell: Flick lässt Freundinnen der Spieler ins Team-Camp

Timo Werner und Thomas Müller haben Spaß beim Tennis.

Timo Werner und Thomas Müller gingen am Mittwoch (8. Juni 2022) zusammen im Mannschaftsquartier auf den Tennisplatz.

Nach den ersten beiden Duellen in der Nations League hat Hansi Flick seinen Spielern einen freien Tag gegönnt. Am Samstag steht in Budapest gegen Ungarn schon die nächste Aufgabe an.

von Marcel Schwamborn (msw)

Die brutale Terminhatz durch die Nations League geht weiter. Schon am Freitag (10. Juni 2022) steigen die Nationalspieler erneut ins Flugzeug, um zum dritten Duell zu jetten. In Budapest wartet mit Ungarn erneut eine anspruchsvolle Aufgabe. Der EM-Gegner von 2021 hat bisher England 1:0 geschlagen und knapp 1:2 gegen Italien verloren.

Dass die vier Begegnungen nach der Saison Kraft kosten, weiß auch Hansi Flick (57). Deshalb gönnte der Bundestrainer seinen Spielern nach dem 1:1 gegen England etwas Erholung. Die Trainingseinheit am Donnerstag wurde gestrichen, stattdessen durften sich die Kicker abseits des Fußball-Feldes vergnügen.

DFB: Spieler hatten Freizeit, Trainer saßen bei Videoanalyse

Thomas Müller (32) ging mit Timo Werner (26) auf den Tennisplatz. Andere gönnten sich einen gemütlichen Filmabend oder genossen Zeit mit ihren Partnerinnen. David Raums Freundin Kathi spielte zusammen mit Julian Brandts Partnerin Luise im „Home Ground“ das neue angesagte Geschicklichkeitsspiel „Cornhole“.

Alles zum Thema Oliver Bierhoff

Pool und Playstation für die Profis, Arbeit für die Trainer. Während die Spieler entspannen durften, saß Flick mit seinem Stab zusammen und analysierte die Spielweise der Ungarn. Zudem gilt es, die Kraftreserven der Spieler richtig einzuteilen. Antonio Rüdiger (29) und Joshua Kimmich (27) waren bisher die einzigen Feldspieler, die alle 180 Minuten absolviert haben.

„Es war jetzt schon eine lange Zeit seit dem Beginn der Vorbereitung in Marbella. Deshalb haben die Trainer gesagt, dass die Spieler einfach mal durchatmen“, begründete Oliver Bierhoff (54) den freien Tag. „Bei dem aktuellen Rhythmus geht es eh nur noch um Regeneration, ein paar taktische Dinge ansprechen, Kleinigkeiten auf dem Platz üben. Man merkte auch gegen England in den letzten Minuten, dass die Kraft am Ende der Saison weniger wird.“

Oliver Bierhoff, Geschäftsführer Nationalmannschaften des DFB bei der Pressekonferenz.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff sprach am Donnerstag (9. Juni 2022) im Teamquartier in Herzogenaurach.

Auch wenn beide Begegnungen bisher unentschieden endeten, sind die Verantwortlichen zufrieden. „Die Bilanz sieht sehr positiv aus, auch wenn wir uns mehr erwartet haben. Wir sind auf einem guten Weg, die Richtung stimmt“, sagte der DFB-Direktor. Es gebe aber „noch Arbeit zu erledigen“. Beispielsweise Samstag (11. Juni, 20.45 Uhr, RTL) in Budapest. „Das klare Ziel ist es, dass wir gegen Ungarn drei Punkte holen. Das ist unser Anspruch. Wir haben hohe Ambitionen“.

Oliver Bierhoff: Schwarze Wolke nicht mehr über der Mannschaft

Das Ziel sei der Gruppensieg und die damit verbundene Qualifikation für das Final Four der Nations League im kommenden Jahr, „weil wir 2023 nur Freundschaftsspiele haben“, so Bierhoff: „Da würden zwei Wettbewerbsspiele der Mannschaft guttun.“ Als Gastgeber ist die DFB-Auswahl für die EM 2024 qualifiziert und muss keine Qualifikationsspiele bestreiten.

Der Golden-Goal-Torschütze von 1996 wurde sogar noch richtig philosophisch. Die schwarze „Wolke“ über der Mannschaft, von der er im November 2020 gesprochen hatte, sei „nicht mehr da“, sagte Bierhoff. „Aber wenn es himmelblau ohne Wolken wäre, hätten wir England und Italien 2:0 geschlagen. Vielleicht wäre es dann zu sonnig.“

Er versuche, in seiner Beurteilung „immer eine gewisse Mitte zu finden, ich sehe die Entwicklung“. Das Team werde noch daran erinnert, „dass es auch immer wieder regnen kann“.