„Perfekte Kandidatin“Mehr weibliche Führungskräfte: Neun Frauen drängen in DFB-Spitze

Neuer Inhalt (1)

Katja Kraus bei der Bundespressekonferenz am 15. Oktober 2020. Sie könnte Fritz Keller im Amt des DFB-Präsidenten beerben.

von Michael Eham (eham)

Frankfurt – Wenn es nach diesen neun Frauen geht, soll der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auch in seiner Spitze diverser aufgestellt werden. Das Netzwerk, dem unter anderem Ex-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb (42), die frühere Funktionärin Katja Kraus (50) und ZDF-Moderatorin Claudia Neumann (57) angehören, fordert weitreichende Veränderungen im krisengeplagten Verband.

  • Frauen-Initiative fordert in Positionspapier mehr weibliche Führungskräfte in Fußballverbänden
  • Dem Netzwerk gehören unter anderem Bibiana Steinhaus-Webb, Katja Kraus und Claudia Neumann an
  • Katja Kraus könnte Nachfolgerin von Fritz Keller als DFB-Präsidentin werden

In einem Positionspapier, das am Mittwoch (19. Mai) vorgestellt wird, will die Gruppe ihre DFB-Pläne konkretisieren. Erst am Montag war Ex-DFB-Präsident Fritz Keller (64), der letztlich über seinen Nazi-Vergleich stolperte, zurückgetreten. Nun werden die Pläne für mehr Frauenpower konkreter.

Die Unterzeichnerinnen des Positionspapiers fordern explizit mehr weibliche Führungskräfte im DFB. „Die Integration neuer Entscheidungsträger*innen ist ein zentraler Aspekt bei der Gestaltung der Zukunft des deutschen Fußballs“, heißt es darin.

Alles zum Thema DFB

Netzwerk fordert Frauenquote von 30 Prozent für DFB-Führungspositionen

Dadurch erwartet die Initiative deutliche Veränderungen zum Positiven in der Zukunft des oft als träge geltenden Verbands. „Frauen in Führungspositionen erhöhen nachweislich die Wahrscheinlichkeit zukünftigen Herausforderungen mit neuen Lösungen zu begegnen, strukturelle Schwächen schneller zu erkennen und Handlungsmuster zu hinterfragen, die sie nicht selbst etabliert haben.“

Das Netzwerk fordert in seinem Papier unter anderem eine verbindliche Frauenquote von 30 Prozent in Führungspositionen bei Fußballverbänden: „Unser Anliegen ist es, dass es alsbald deutlich mehr Frauen in allen Bereichen des Fußballs gibt, die in Spitzenpositionen wirken und ein gerechtes und zeitgemäßes Bild des Fußballs zeichnen.“

Neben Steinhaus-Webb, Kraus und Neumann gehören auch Nationaltorhüterin Almuth Schult (30) und die ehemalige Sportstudio-Moderatorin Gaby Papenburg (61), die sich um das Präsidentenamt des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) bewirbt, zu den Fürsprecherinnen.

Katja Kraus könnte neue DFB-Präsidentin werden

Und auch wenn Kraus, die von 2003 bis 2011 im Vorstand des Hamburger SV saß, nach eigenen Angaben keine Ambitionen auf ein Amt habe, gilt sie als Kandidatin für die Nachfolge von Keller.

Gegenüber „Zeit-Online“ sagte sie: „Eine Forderung nach Veränderung ist auch eine Verpflichtung, Verantwortung zu übernehmen. Ich schaue mir sehr genau an, wo, unter welchen Umständen und vor allem in welchen Konstellationen ich das tun würde“. Gaby Papenburg sagt über Krause als mögliche DFB-Präsidentin: „Sie wäre für mich die perfekte Kandidatin.“ (eha)