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„Desolate Führungssituation“Fritz Keller tritt zurück und äußert scharfe DFB-Kritik

von Béla Csányi (bc)

Frankfurt – Fritz Keller ist am Montag (17. Mai) wie angekündigt als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgetreten. Der 64-Jährige zog damit die Konsequenz aus dem von ihm verursachten Nazi-Eklat. Gleichzeitig übte er scharfe Kritik an zahlreichen Problemen innerhalb des DFB.

  • Fritz Keller als DFB-Präsident zurückgetreten
  • Keller zieht Konsequenzen aus Nazi-Eklat
  • DFB machte Entscheidung am Montag offiziell

Bis zu einem vorgezogenen Bundestag zu Beginn des kommenden Jahres sollen die beiden Vizepräsidenten Rainer Koch (62) und Peter Peters (58) den krisengeplagten Verband interimsmäßig führen.

Fritz Keller zieht Konsequenzen aus Entgleisung gegen Rainer Koch

Wer neuer Präsident werden soll, ist offen. Keller stand als 13. Chef des größten Einzelsportverbands der Welt nur 598 Tage an der Spitze. Seine Amtszeit war geprägt von einem anhaltenden Machtkampf in der zerstrittenen Führung und einem Nazi-Eklat als Tiefpunkt.

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Er stelle sein Amt für einen „tiefgreifenden und notwendigen Neuanfang im Sinne des Deutschen Fußball-Bundes zur Verfügung“, schrieb Keller in einer persönlichen Erklärung: „Ich übernehme damit persönlich Verantwortung für meine Entgleisung in der Präsidiumssitzung vom 23. April 2021, die trauriger Tiefpunkt der desolaten Führungssituation des DFB bleiben soll.“

Fritz Keller fordert Veränderungen innerhalb des DFB

Das Führungs-Chaos des DFB setzt sich auch mit dem Abgang von Keller fort. Bereits seine Vorgänger Wolfgang Niersbach (70) und Reinhard Grindel (59) mussten vorzeitig ihren Hut nehmen.

Keller zeigte sich daher kritisch und forderte grundlegende Änderungen innerhalb des Verbandes:  „Der DFB muss sich verändern. Er muss seine Glaubwürdigkeit, das Vertrauen in seine Integrität und Leistungsstärke zurückgewinnen.“

Seinen eigenen Reformwillen habe er in knapp zwei Jahren im Amt nicht wie gewünscht durchsetzen können: „Es ist es mir in dieser Situation nicht gelungen, innerhalb der Gremien des DFB eine vertrauensvolle, verlässliche und kollegiale Zusammenarbeit zu erreichen.“

Weiter fügte Keller an, er sei „in jeder Phase“ der Umsetzung seiner Grundsätze „innerhalb des DFB auf Widerstände und Mauern“ gestoßen. 

Suche nach Nachfolger für Fritz Keller beim DFB völlig offen

Er habe schnell gemerkt, dass es oftmals nicht um das Wohle des größten Sportverbands der Welt gehe, betonte Keller: „Nach der zweiten Steuerrazzia, für deren Ursprünge ich jeweils keinerlei Verantwortung trage, musste ich feststellen, dass es viel zu häufig um eigene Befindlichkeiten, interne Machtkämpfe, um die Sicherung von Vorteilen sowie um das "Arbeiten" am eigenen Bild in der Öffentlichkeit ging.“

Wer auf Keller folgt, ist völlig offen. Genannt wurden bereits unter anderem die Namen von Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge (65) und Rio-Weltmeister Philipp Lahm (37), zuletzt wurde auch die frühere Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus (42) ins Spiel gebracht. Keller war 2019 von einer Findungskommission des DFB und der Deutschen Fußball Liga vorgeschlagen worden. Der 64-Jährige war bei seiner Wahl im September vor zwei Jahren als großer Erneuerer gefeiert worden. (sid/bc)