Hohe EM-ErwartungDFB-Präsident Keller fordert Halbfinale von Löw und seinem Team

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DFB-Präsident Fritz Keller (l.) und Bundestrainer Joachim Löw am 30. November 2019 bei der Gruppenauslosung für die EM.

Frankfurt/Main – Das bisher letzte große Turnier, die WM 2018 in Russland, endete für die Nationalmannschaft in einem Debakel. Als Weltmeister gab's das Aus nach der Gruppenphase, seitdem kriselt es bei der DFB-Auswahl gewaltig. DFB-Präsident Fritz Keller (63) hält die Erwartungshaltung aber weiter hoch.

  • DFB-Präsident Fritz Keller hält Erwartungshaltung hoch
  • Nationalmannschaft soll mit Joachim Löw bei EM 2021 ins Halbfinale kommen
  • Keller: „Wir müssen mit hohen Zielen arbeiten“

Der 63-Jährige erwartet viel von Bundestrainer Joachim Löw (61) und hat erneut das Halbfinale als Ziel für die kommende EM ausgegeben. „Natürlich muss man am Ende des Turniers schauen, was herausgekommen ist“, sagte der 63-Jährige in der „Welt am Sonntag“: „Aber Joachim Löw hat einen Vertrag bis zur WM 2022, den wir erfüllen wollen – und den auch er erfüllen will.“ Ein früheres Ausscheiden würde nicht zwingend zum Ende der Zusammenarbeit führen.

Fritz Keller: „Wir müssen mit hohen Zielen arbeiten“

Keller ist überzeugt, „dass wir mit Joachim Löw eine begeisternde und hochinteressante EM spielen werden“. Er wisse zwar, „dass es ein sehr, sehr hohes Ziel ist. Aber ich glaube, als größter Sportfachverband der Welt müssen wir mit hohen Zielen arbeiten, alles andere ist nicht angebracht.“ Das DFB-Team trifft in Gruppe F auf Weltmeister Frankreich, Titelverteidiger Portugal und Außenseiter Ungarn.

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Mit Löw habe er sich „mehrmals“ telefonisch ausgesprochen, nachdem der Bundestrainer nach dem 0:6 in Spanien auch intern in die Kritik geraten war, berichtete Keller.

Er verteidigte sein Verhalten im Anschluss an das Debakel: „Es gehört doch in meinen Verantwortungsbereich, mit ihm auch mal persönlich darüber zu sprechen, wie es um seine Bereitschaft und Motivation steht, das ist doch legitim und normal.“ Er werde „immer Fragen stellen, die den Fußball im Jetzt und im Morgen betreffen. Das ist meine Verpflichtung.“

Fritz Keller schließt Rücktritt aus

Einen eigenen Rücktritt hat der DFB-Boss trotz des Machtkampfes mit Generalsekretär Friedrich Curtius (45) übrigens ausgeschlossen. „Nein, niemals“ habe er daran gedacht: „Ich bin kein Mensch, der aufgibt. Ich kann nur für mich sprechen: Ich trete nicht zurück.“

Nach wochenlangen Streitigkeiten und Indiskretionen hatten sich Keller und Curtius im Januar ein letztes Mal auf eine weitere Zusammenarbeit verständigt. „Ich habe bestimmte Werte und Erwartungen: Vertrauen, offene Worte, Fleiß, Kompetenz, Transparenz. Auf dieser Basis kann ich mit jedem arbeiten. Man muss im Job keine Freundschaft pflegen, aber Ziele haben, an denen man täglich mit Herzblut arbeitet“, sagte Keller. (sid/tsc)