Gemeinsame VergangenheitRüdiger über Tuchel-Eigenschaft: „Entweder man kommt damit klar...“

Abwehspieler Antonio Rüdiger, hier im Länderspiel der DFB-Elf in Rumänien am 28. März.

Antonio Rüdiger im Dress der deutschen Nationalmannschaft beim Spiel gegen Rumänien am 28. März 2021

In der Champions-League steht zwischen Real Madrid und Chelsea ein Kracher auf dem Programm. Im Vorfeld der Partie stand Antonio Rüdiger Rede und Antwort und äußerte sich unter anderem zu Thomas Tuchel.

Titelverteidiger Real Madrid trifft im Viertelfinale der Champions League auf den FC Chelsea. Für Abwehr-Hüne Antonio Rüdiger (30) ist es das erste Duell mit dem alten Arbeitgeber. Schon im vergangenen Jahr lautete so die Viertelfinalpaarung, damals noch mit dem DFB-Star im blauen Dress.

Mit der Titelverteidigung – und damit dem Weiterkommen gegen Chelsea – hat sich die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti (63) viel vorgenommen. In der Pressekonferenz vor der Partie sagte der Trainer-Routinier, seine Königlichen wollen „einen weiteren magischen Abend im Bernabéu erleben.“ Rüdiger blickte vor dem Spiel aber nicht nur nach vorne, sondern auch zurück.

Rüdiger als wichtige Stütze für Reals Erfolg

Der gebürtige Berliner hat sich in der mit Stars gespickten Mannschaft der Königlichen schnell einen Stammplatz gesichert, will gegen den Ex-Klub seinen Wert unter Beweis stellen.

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Für den 30-Jährigen ist die Tatsache, dass er bei Real Madrid spielt, nach wie vor nur schwer nachzuvollziehen, merkt er im Interview mit „Sport1“ an: „Manchmal zwickt man sich schon noch und versucht das alles zu realisieren. Ich denke, dass ich eine Person bin, die sehr demütig ist und Dinge gut einzuschätzen weiß. Dennoch hat man als Spieler nicht viel Zeit, um groß nachzudenken. Ja, ich bin Spieler von Real, alles schön und gut. Aber für mich geht es darum, Leistung zu bringen. Tag für Tag.“

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Auch mit Blick auf seinen Trainer Carlo Ancelotti (63) ist Rüdiger im Interview voll des Lobes: „Er ist einer dieser Trainer, die genau das Gefühl besitzen, wann sie zu einem Spieler kommen müssen und wann nicht. Was das angeht, habe ich bisher keinen besseren gesehen!“

Der Ex-Stuttgarter weiß, wovon er redet. In seiner Karriere hat er schon unter vielen großen Namen trainieren und spielen dürfen. Neben Ancelotti gehörte auch schon Thomas Tuchel (49) zu Rüdigers Trainern. Den Umgang seines früheren Chelsea-Trainers hob der Abwehrchef der Nationalmannschaft dabei besonders hervor.

„Er ist ein Trainer, der sehr viel erwartet. Seine Vorstellungen sind auf einem anderen Level. Er ist sehr ehrlich. Er kommuniziert klar, was und wie er etwas haben möchte. Für mich ist es immer erstaunlich zu hören, dass auf menschlicher Ebene viele Außenstehende über ihn meckern. Für mich ist er ein super Typ. […] Er ist für mich ein cleverer Mann, ich mag ihn. Am meisten schätze ich, dass er direkt ist. Er ist geradeaus, nicht rechts oder links. Entweder kommt man als Spieler damit klar oder halt nicht.“

Der neue Bayern-Coach und Rüdiger haben sich schon zu gemeinsamen Chelsea-Zeiten gut verstanden. Im September vergangenen Jahres merkte Rüdiger an, dass ihm der Coach viel bedeute: „Der Tag seiner Entlassung war ein trauriger für mich. Ich habe danach mit ihm geschrieben und mich bei ihm nochmal für alles bedankt.“

Auch mit Blick auf die Nationalmannschaft hat der 1,90m-Hüne eine klare Meinung: „Das habe ich nach der WM so gesagt und das werde ich auch jetzt wieder sagen: Ja, wir sind zu lieb.“ Hier kommen Sie zu unserer Umfrage:

Mit dem frühen WM-Aus in Katar im vergangenen Winter hatte Rüdiger nach eigener Aussage lange zu kämpfen. Bis Februar habe ihn das Scheitern in der auf dem Papier machbaren Gruppe beschäftigt, so der Real-Verteidiger.

Nun liege sein Fokus allerdings wieder auf den nächsten Aufgaben. Zunächst auf dem Weiterkommen im Viertelfinale gegen seinen Ex-Verein. Rüdiger wird alles geben, um gegen Chelsea, wie schon die gesamte Saison hinweg, eine tragende Säule für den Erfolg der „Königlichen“ zu sein. (kma)