Einschnitte auch für den FCFinanz-Paukenschlag in der Bundesliga: 100 Millionen TV-Euro gestrichen

Aus dem Fernseh-Topf fließen bald etliche Millionen weniger an die Profiklubs. Das liegt auch am gescheiterten Investoren-Deal, sagt der scheidende DFL-Geschäftsführer Axel Hellmann.

Der Investoren-Streit verfolgt die Fußball-Bundesliga weiter – jetzt auch mit den ersten spürbaren Konsequenzen. Für die 36 Klubs aus der 1. und 2. Liga gibt es in der kommenden Saison weniger Geld aus der TV-Vermarktung als ursprünglich geplant.

DFL-Geschäftsführer Axel Hellmann bestätigte Ende Juni 2023 das Millionen-Minus. Die Klubs „werden jetzt sehr zeitnah informiert“, sagte Hellmann, der gemeinsam mit Oliver Leki bis Freitag (30. Juni 2023) die Interims-Geschäftsführung bildet.

Bundesliga-Klubs müssen auf TV-Millionen verzichten

Wie groß das TV-Loch ist, wollte Hellmann zwar nicht sagen, die Summe dürften einige Vereine aber durchaus zu spüren bekommen. Nach Angaben der „Sport Bild“ liegt die Zahl bei rund 100 Millionen Euro. Einschnitte gäbe es dann logischerweise auch für den 1. FC Köln, dem eigentlich ein Plus von 800.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr zugesichert worden war. Jetzt dürfte unter dem Strich doch noch ein Minus im Jahresvergleich stehen.

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„Ich kommentiere eine konkrete Zahl nicht, bis es nicht an die Klubs übermittelt ist“, sagte Hellmann. Aber es stimme „die Richtung dessen, was veröffentlicht worden ist“. Der DFL-Geschäftsführer führt die Reduzierung auf den geplatzten Investoren-Deal zurück. Der Vorstoß für den Einstieg eines Geldgebers bei der DFL hatte zuletzt die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit unter den 36 Profi-Klubs verfehlt. Rund um die Entscheidung war ein dicker Zoff zwischen den beiden Lagern entbrannt.

Aufsteiger profitieren, zwei große Verlierer

Die TV-Geld-Tabelle der Bundesliga-Saison 2023/24

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Die Folgen würden „für die Klubs jetzt greifbar, es wird im nächsten Jahr weniger in den Budgets geben“, sagte der Vorstandssprecher der Frankfurter Eintracht. Hellmann erklärte, „dass die Kosten höher sein werden, damit wir überhaupt Handlungsfähigkeit haben“. Es sei „eine Konsequenz aus dem nicht fortgesetzten Investoren-Prozess, dass die Bettdecke kleiner wird“. Ursprünglich sollten rund 1,3 Milliarden Euro an die Vereine ausgeschüttet werden.

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Es werde „fühlbar, was es heißt, eine Tür zugemacht zu haben, ohne eine Alternative auf den Tisch gelegt zu haben, einen Prozess abmoderiert zu haben, ohne tatsächlich zu wissen, wie man sich stattdessen aufstellt“. Alle müssen damit leben, „dass wir vor kurzfristigen Herausforderungen stehen, wie die DFL, aber auch die Klubs sich finanzieren“. 

Hintergrund der Reduzierung ist, dass die DFL mehr Abgaben von den Vereinen für das operative Geschäft erhalten soll und durch den neuen Grundlagenvertrag netto mehr Geld an den Deutschen Fußball-Bund fließt.  (dpa)