Steffen Baumgart konnte sich nur neun Monate beim Hamburger SV halten, verpasste den lang ersehnten Bundesliga-Aufstieg. Jetzt hat sich HSV-Boss Claus Costa dazu geäußert – und den Deal als Fehler eingestuft.
Baumgart-Deal ein Fehler?HSV-Boss: „Vorher wissen müssen“

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Claus Costa (Mitte) hat die HSV-Verpflichtung von Steffen Baumgart im Nachhinein als Fehler eingestuft.
Der Hamburger SV ist nach sieben schier endlos scheinenden Jahren – zumindest für HSV-Fans – wieder zurück in der Bundesliga. In Liga zwei versuchte sich zwischenzeitlich auch Steffen Baumgart am Bundesliga-Aufstieg, scheiterte aber.
Im Februar 2024 übernahm der 53-Jährige die Rothosen nach dem 22. Spieltag auf Platz drei in der 2. Bundesliga, am Ende der Saison musste er sich aber mit dem unliebsamen vierten Platz zufriedengeben.
HSV: Sportboss Costa über Ex-Coach Baumgart
In der Folgesaison stand der HSV nach 13 Spieltagen nur auf Platz acht (hatte trotzdem nur vier Punkte Rückstand auf Rang eins), Baumgart wurde rausgeschmissen. Auf ihn folgte Merlin Polzin (34), der letztlich den lang ersehnten Bundesliga-Aufstieg packte.
Jetzt hat sich Hamburgs Direktor Profifußball Claus Costa (41) zur Baumgart-Zeit geäußert und stellt selber infrage, ob die Verpflichtung des gebürtigen Rostockers richtig war!
Schon in der Vereins-Dokumentation „Always Hamburg“ hatte Costa über den ehemaligen Trainer des 1. FC Köln gesagt: „Diese Passung aus dem Kader und der Spielidee von Steffen – da eine gute Mischung zu finden, war nicht so einfach.“
Zudem habe Baumgart eine andere Vorstellung des eigenen Spielstils gehabt, „als die Spielerqualität oder Spielerprofile es hergegeben haben. Dementsprechend war nie so eine volle Überzeugung in den Herangehensweisen da.“
Im Interview mit dem Portal „transfermarkt.de“ wird Costa deshalb gefragt, ob das nicht schon vor der Baumgart-Verpflichtung hätte auffallen müssen.
Der 41-Jährige antwortete ganz selbstkritisch: „Berechtigte Frage. Retrospektiv lässt sich vielleicht von außen sagen: Das hätte man vorher wissen müssen.“
Der gebürtige Fürstenfeldbrucker relativierte die Entscheidung aber auch: „Die Idee dahinter war aber, dass die Mischung aus der spielerischen Qualität des Kaders in Kombination mit Steffens positiver Emotionalität, Energie, seiner Idee vom Fußball und Intensität das entscheidende Puzzleteil sein kann, gepaart mit etwas weniger Ballbesitz.“
Konsterniert musste Costa abschließend aber feststellen: „Am Ende ist es nicht so aufgegangen, wie wir uns und sich auch Steffen das gewünscht haben.“
Nur rund einen Monat nach seinem HSV-Aus hatte Baumgart bereits einen neuen Job, im Januar 2025 heuerte er bei Bundesligist Union Berlin an. Das direkte Aufeinandertreffen mit Ex-Klub Hamburg verpasste er zuletzt allerdings, da er sich im Spiel bei Eintracht Frankfurt eine Rote Karte einhandelte.