Die ersten zwei FC-Jahre verliefen für Dejan Ljubicic wie im Rausch: Er überzeugte in der Bundesliga, wurde Nationalspieler und galt in der Liga als begehrt. Doch dann kippte die Entwicklung.
Tiefpunkt seiner FC-ZeitLjubicic-Abgang aus Köln mit finalem Nackenschlag
von Béla Csányi (bc)
Zeitweise schien Dejan Ljubicic (27) auf bestem Wege zu einem der besten Transfers der jüngeren FC-Historie, auf der Langstrecke ging es beim Österreicher nach vielversprechendem Start aber stückweise bergab.
Als der FC den Mittelfeldspieler 2021 ablösefrei von Rapid Wien in die Bundesliga holte, gehörte er zu den Newcomern der Saison: Stammspieler unter Trainer Steffen Baumgart (53), Neu-Nationalspieler in der Heimat und begehrt bei der Liga-Konkurrenz. Beim Abgang vier Jahre später wird schnell klar: Die Entwicklung ging nicht ungebremst so weiter.
Dejan Ljubicic verlor nach zwei starken FC-Jahren an Boden
Einteilen lässt sich die Ljubicic-Zeit beim FC in zwei Abschnitte: die starken ersten zwei Jahre und die deutlich weniger überzeugenden finalen zwei Spielzeiten. Ein Wendepunkt: Das Knaller-Gerücht um ein Angebot über 10 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg im Sommer 2023.
„Dieses Gerücht hat am Mittwochabend eingeschlagen wie eine Bombe“, schrieb EXPRESS.de am 10. August 2023. Das Interesse an Ljubicic eine Woche vor Saisonstart sorgte unter den Fans für regelrechte Panik, zu wichtig schien der flexibel einsetzbare Österreicher im Mittelfeld.
Aus heutiger Sicht wäre die satte Ablöse, verbunden mit der Möglichkeit, verschiedene Kader-Baustellen abzuarbeiten, wohl die deutlich bessere Entscheidung gewesen. Der FC schob dem Abgang – aus damaliger Sicht verständlicherweise – aber schnell einen Riegel vor.
Ljubicic blieb, spielte seine schwächste FC-Saison und konnte den kläglichen Abstieg am Ende nicht verhindern. Auch in der 2. Liga war er trotz seiner Qualitäten kein entscheidender Faktor für den Aufstieg, wirkte zu häufig mit sich selbst beschäftigt.

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Dejan Ljubicic haderte in der zweiten Hälfte seiner vierjährigen FC-Zeit immer häufiger.
Der Wiener war meistens Stammspieler, aber zu selten absoluter Leistungsträger. In den letzten zwei Saisonspielen verzichtete Aufstiegs-Trainer Friedhelm Funkel (71) dann freiwillig auf ihn.
Kurz vor seinem ablösefreien Abgang zu Dinamo Zagreb setzte es jetzt den finalen Nackenschlag seiner Deutschland-Zeit: Im neuesten Marktwert-Update von „Transfermarkt.de“ fiel Ljubicic am Donnerstag (19. Juni) auf 4 Millionen Euro (vorher: 5 Mio. Euro).
Es ist der tiefste Wert seiner FC-Zeit, seit er kurz nach der Verpflichtung und im Anschluss an seine starken ersten sieben Spiele einen sofortigen Sprung von 3 auf 4,5 Millionen Euro machte.
Zu Hochzeiten hatte sein Ausgangswert sich mehr als verdreifacht auf exakt jene 10 Millionen Euro, die Wolfsburg 2023 angeblich auf den Tisch legen wollte. Seitdem ging es um 60 Prozent abwärts. Auch das zeigt: Der seit zwei Jahren nicht mehr ins Nationalteam berufene Ljubicic muss in seiner Karriere die Trendwende einleiten.