Sky-Interview am GeißbockheimZwei Fragen triggern FC-Stürmer Selke: „Gibt gerade andere Themen“

Davie Selke steht auf dem Trainingsplatz beim 1. FC Köln.

1. FC Köln: Davie Selke beim Training, hier am 14. September 2023.

FC-Stürmer Davie Selke versucht, trotz des verpatzten Saisonstarts positiv zu bleiben. Am Geißbockheim zeigte er sich am Mittwoch gut gelant.

von Uwe Bödeker (ubo)

50 Prozent aller Tore hat Davie Selke (28) in dieser Saison beim 1. FC Köln erzielt. Die Zahlen klingen für einen Stürmer erstmal gut, doch sie werden etwas relativiert, wenn man bedenkt, dass die Kölner in sechs Spielen insgesamt erst vier Treffer erzielt haben.

Selke aber bleibt positiv. Am Mittwoch (4. Oktober 2023) scherzte er gut gelaunt beim Training am Geißbockheim mit den zahlreichen Kindern, die zuschauten. Herbstferien sei Dank – vor dem Derby am Sonntag bei Bayer Leverkusen (8. September, 15.30 Uhr, DAZN und Liveticker EXPRESS.de) gab es so ordentlich Fan-Support und Zuspruch.

Davie Selke macht klar: „Sind absolut überzeugt vom Weg des Trainers“

Nach der knackigen Einheit sprach Selke noch länger auf dem Rasen mit Sportboss Christian Keller (46), dann gab er dem TV-Sender Sky ein Interview. Zwei Fragen triggerten den Angreifer dabei zum Ende des Gesprächs, er wurde etwas schmallippig.

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Vor dem Derby wurde vom Sky-Reporter die Frage gestellt, ob man bei den schnellen Leverkusenern nicht auch mal auf eine andere Taktik setzen könnte, etwa mit einer Fünferkette. Steffen Baumgart (51) sei aber bekannt dafür, dass er seinen Fußball immer durchdrücken möchte, egal gegen wen. Ob Selke nun denkt, dass man gegen Bayer 04 auch mal defensiver spielen sollte? Selke winkte schnell ab, antwortete kurz aber bestimmt: „Nein, nein, wir sind absolut überzeugt vom Weg des Trainers. Hundertprozent!“

Selke machte es also ganz anders als vor einigen Tagen der Schalker Timo Baumgartl (27), der den damaligen Trainer Thomas Reis (50) öffentlich kritisierte wegen seiner Taktik. Die Folge: Baumgartl wurde suspendiert, Reis verlor wenige Tage später seinen Job – und Schalke verlor trotzdem sein Zweitligaduell mit 1:3 beim SC Paderborn.

Selke macht vor den Derbys gegen Leverkusen und Gladbach nun deutlich, dass zwischen Mannschaft und Trainer kein Blatt passt. Die letzte Frage wollte Selke dann eigentlich gar nicht beantworten: Ob er sich als Stürmer mit der EM 2024 im eigenen Land beschäftigt? Zuvor hatte Baumgart seinen Schützling ja schon als Nationalmannschaftskandidaten ins Rennen geworfen. Selke knapp: „Das ist gerade für mich kein Thema, da bekommst du keinen Kommentar von mir. Gibt gerade andere Themen.“

Drei Klubs und viele DFB-Auftritte

Die Stationen von Davie Selke

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Zuvor sprach Selke über den schwierigen Saisonstart und das anstehende Derby: „Wir müssen uns die Spannung im Training holen. Gegen Stuttgart war es leider ein Spiel, wie wir uns es nicht vorgestellt haben, aber die Leistung hat gestimmt meiner Meinung nach. Jetzt haben wir gegen Leverkusen das erste von zwei besonderen Spielen vor uns. Da versuchen wir natürlich etwas Zählbares mitzunehmen.“

Doch Selke weiß: „Leverkusen spielt momentan sehr, sehr guten Fußball.“ Was der FC dagegenhalten kann: „Wir arbeiten an den Umschaltsituationen und am letzten Ball. Wir kommen oft in gefährliche Räume, müssen aber daran arbeiten, den letzten Ball auch anzubringen. Das war ein Schwerpunkt im Training.“

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Als Führungsspieler hat er einen wertvollen Rat: „Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren. Das tun wir. Wir sehen, dass die Leistung gestimmt hat, leider gab es nichts Zählbares. Aber das Wichtigste ist, dass man auf seinem Weg bleibt.“

Dass Trainer Baumgart in diesen Tagen manchmal etwas angefressen wirkt, ist für den Stürmer auch normal: „Der Trainer ist sehr ehrgeizig, wenn es nicht funktioniert ist es klar, dass man nicht zufrieden ist.“