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Trainer lobt KonkurrentenNeuer Leih-Versuch bei FC-Talent?

Cenny Neumann klatscht mit Yannick Mausehund ab.

Cenny Neumann und Yannick Mausehund wollen beim FC den Sprung zum Profi schaffen. Beide sind aktuell deutlich näher an den Profis dran als Neo Telle.

Welches FC-Talent schafft als Nächstes den Sprung zu den Profis? U21-Trainer Evangelos Sbonias hat mehrere Kandidaten und ein Sorgenkind.

Der Sprung von der U21 zu den Profis ist schwer – und vielen Talenten nicht vergönnt. Neo Telle (20) hat sich in der vergangenen Saison den Traum, vor 50.000 Fans in Müngersdorf zu spielen, erfüllt.

In der 2. Bundesliga kam er unter Gerhard Struber zu drei Einsätzen. Doch mittlerweile ist die Karriere des Innenverteidigers beim 1. FC Köln gehörig ins Stocken geraten.

FC-Trainer deutet Telle-Wechsel an

Von den Profis, die nun unter Lukas Kwasniok in der Bundesliga um den Klassenerhalt kämpfen, ist Telle trotz der massiven Personalsorgen in der Abwehr meilenweit entfernt. Selbst in der Regionalliga kommt er nicht über die Rolle als Ergänzungsspieler hinaus.

U21-Trainer Evangelos Sbonias lobte in einem Interview mit dem „Geissblog“ ausdrücklich das Verhalten des gebürtigen Kölners. „Ich will klipp und klar sagen: Neo ist ein super Charakter, der sehr wertvolle Arbeit leistet und im Training vorbildhaft vorangeht“, betonte Sbonias. „Er ist ein Paradebeispiel dafür, wie man sich zu verhalten hat, wenn man sich persönlich entwickeln möchte, auch wenn es sportlich mal nicht läuft. Wie er nicht hadert, wie er positiv bleibt, wie er an einem Spieltag die Mitspieler pusht – das ist vorbildlich.“

Gleichzeitig ließ der Trainer der Kölner Reserve aber auch durchblicken, dass sich bei Telle etwas verändern muss. „Der Plan war, dass Neo im Sommer ausgeliehen wird. Das hat nicht geklappt und das war der Knackpunkt“, so Sbonias. „Es wäre gut für ihn gewesen, sich in einer höheren Liga in einem anderen Umfeld weiterentwickeln zu können. Das kann natürlich jetzt im Winter wieder ein Thema werden.“ Aber: Da sein Vertrag am Ende der laufenden Saison ausläuft, müsste der 20-Jährige sein Arbeitspapier erst einmal verlängern, um ausgeliehen zu werden. Ob das wie schon im Sommer noch immer im Sinne der Spieler- bzw. Vereinsseite ist, ist fraglich.

Telle war in der Saison 2024/25 noch eine der Entdeckungen aus dem FC-Nachwuchs, mittlerweile haben ihm andere Youngster den Rang abgelaufen. Der im vergangenen Winter von Hertha BSC verpflichtete Yannick Mausehund (19) hat sich nach einer langwierigen Verletzung zurückgekämpft, ist aus der Startelf nicht mehr wegzudenken, trainiert unter der Woche auch regelmäßig bei den Profis mit.

Ähnliches gilt für Sommer-Neuzugang Cenny Neumann (18), der noch in der U19 spielberechtigt ist und in dieser Saison beim 0:2 in Leverkusen sogar sein Kader-Debüt bei den Profis feierte.

Sbonias deutete an, dass er beiden den Schritt zu den Profis zutraut. „Erst mal freuen wir uns sehr, dass Cenny in Leverkusen im Kader stand, das hat sich der Junge erarbeitet. Cenny hatte sich verletzt, bevor er zum FC gekommen ist. Als er dann fit war, hat man im Training sehr schnell gesehen, dass er gut adaptieren kann“, fand sein Trainer lobende Worte.

Auch bei Mausehund sieht er großes Potenzial. „Yannick bringt eine super Athletik mit. Er hat eine gute Größe, ist schnell, ist agil, und wenn er fit ist, kann er die geforderten Intensitäten mitgehen. Er hat auch gezeigt, dass er mit dem Ball mutig Fußball spielen kann. Das ist ein gutes Paket. Jetzt geht es darum, dieses Niveau in einem Bundesliga-Kader regelmäßig abzurufen“, so Sbonias.

Und wie sieht er selbst die Chancen, dass noch einer seiner Spieler – wie Telle in der vergangenen Saison – sein Profi-Debüt feiert? „Ich glaube schon, dass das noch passieren kann“, gab sich Sbonias optimistisch. Neben Neumann und Mausehund gebe es in seinem Team noch „weitere spannende Jungs“. An wen er dabei denkt, wollte er aber nicht verraten: „Das bringt nichts, weil ich keinem Spieler einen Rucksack aufsetzen möchte.“