Er kostete 30 Mio. EuroBundesliga-Flop geht ablösefrei zurück in die Heimat

30 Millionen Euro Ablöse – kein Einsatz für die Profis. In Sachen Preis/Leistung dürfte Reinier als eine der größten Transfer-Enttäuschungen in die Geschichte von Real Madrid eingehen.

von Béla Csányi  (bc)

Für 30 Millionen Euro wechselte er im Januar 2020 nach Europa, für 30 Millionen Euro weniger geht es fünfeinhalb Jahre später zurück: Dem einst als Ausnahmetalent gefeierten Brasilianer Reinier (23) wollte der Durchbruch bei gleich mehreren (Leih)-Stationen letztlich nicht gelingen.

Am Samstag wurde nun sein Wechsel zurück in die Heimat offiziell, von Real Madrid geht es für Reinier ablösefrei zu Atlético Mineiro. Dabei waren die Hoffnungen zu Beginn (siehe Video 0ben) noch groß.

Reinier spielte nie für die Profis von Real Madrid

Real Madrid hatte ihn am Tag nach seinem 18. Geburtstag von Flamengo aus Rio de Janeiro nach Spanien geholt, später dann mehrfach verliehen. Dass die erfolglose Bundesliga-Station letztlich sogar noch der erfolgreichste Reinier-Anlauf in Europa war, zeigt schon: Er ist für die Königlichen ein Transfer-Flop historischen Ausmaßes.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Kein einziges Profi-Spiel absolvierte Reinier für Real, das ihn zunächst an Borussia Dortmund, dann an den FC Girona, Frosinone Calcio und den FC Granada verlieh. Für einen Platz beim Rekordsieger der Champions League konnte er sich allerdings nirgends empfehlen.

In zwei Jahren beim BVB stand der Kumpel von Erling Haaland 39 Mal auf dem Rasen, in den allermeisten Fällen aber nur als Joker.

Reiniers Vater beschwerte sich schon zu Dortmunder Zeiten über zu wenige Gelegenheiten, doch sein Spross konnte anschließend weder in Spanien noch in Italien unter Beweis stellen, dass sich die Verantwortlichen in Deutschland in ihm getäuscht hatten.

Als Xabi Alonso (43) im Sommer das Traineramt bei Real übernahm, machte er vom ersten Moment an klar, dass für Reinier kein Platz in seinem Aufgebot sein würde, auch in der Zweitvertretung war der Brasilianer nicht eingeplant. Mögliche Abnehmer standen jedoch nicht gerade Schlange.

Real ließ Reinier schließlich ohne Ablöse gehen, sicherte sich angesichts seiner erst 23 Jahre aber noch eine letzte Chance auf eine zumindest kleine finanzielle Wende: Die Königlichen sicherten sich eine Weiterverkaufsbeteiligung in Höhe von 50 Prozent, könnten sich in Zukunft also immerhin noch über nachträgliche Schadensbegrenzung freuen.