Mit spielerischer Leichtigkeit dominierte der 1. FC Köln bei seiner Generalprobe Gegner Atalanta Bergamo. Das sorgte für viele verwunderte Blicke im Rhein-Energie-Stadion.
Lustlos-Gegner bei FC-TestTV-Experte stinksauer: „Muss aufpassen, was ich sage“
von Béla Csányi (bc)
Großer Name – nichts dahinter! Atalanta Bergamo gab sich als prominenter Gegner bei der Generalprobe des 1. FC Köln die Ehre, sorgte am Samstag (9. August 2025) bei bestem Sommerwetter für ein gut gefülltes Rhein-Energie-Stadion.
Auch wenn es nur ein Testspiel war, galten die Italiener als Favorit. FC-Sportdirektor Thomas Kessler (39) sagte vor Anpfiff gar, der Gewinner der Europa League von 2024 sei „nicht das Regal, wo wir uns sehen“. Auf dem Rasen war davon allerdings überhaupt nichts zu erkennen.
Auch Mark Uth verwundert über Atalanta-Auftritt
Der FC spielte über weite Strecken den entfesselten Vollgas-Fußball, den Trainer Lukas Kwasniok (44) sehen will! Schnelle Kombinationen, aggressives Pressing, vielversprechende Balleroberungen. Doch die Gäste machten es den Kölnern auch auffällig leicht, verweigerten zeitweise fast schon die Zweikämpfe – und das sogar im eigenen Strafraum.
In der Live-Übertragung des Spiels bei MagentaSport gab es von Kommentator Christian Straßburger (36) und Experte Fabian Klos (37) viel Lob für den FC, der mit sechs Neuzugängen in der Startformation schon einige Angriffe spielte wie aus einem Guss.
Doch es setzte auch die verdiente Kritik für den Lustlos-Gegner, der praktisch keinen Zweikampf annahm, offensiv bis zur Pause (2:0) überhaupt nicht stattfand. Besonders Bielefeld-Legende Klos ärgerte sich in der ersten Hälfte zunehmend.
„Ich bin negativ überrascht über das Auftreten von Bergamo, muss man ganz ehrlich sagen“, schimpfte Klos einige Minuten vor der Pause: „Ich glaube nicht, dass das der Anspruch des Vereins und des Trainers an seine Mannschaft ist.“

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Fabian Klos (r.), hier an der Seite von Joachim Löw beim DFB-Pokalfinale in Berlin.
Wenige Minuten später, als Kristoffer Lund (23) bei einer weiteren FC-Chance komplett frei zum Kopfball kam, sagte der ehemalige Stürmer: „So leicht hätte ich es früher gerne öfter mal im Strafraum gehabt. In der heutigen Zeit gibt es nicht mehr nur Testspiele. Da hast du ein Spiel, wo du alles unter Wettkampfbedingungen probieren kannst – und dann wird das so hergeschenkt.“
Beim Pausenpfiff legte er nach: „Dem Ball eine Halbzeit lang hinterherzurennen, keine Zweikämpfe und null Torchancen zu haben, das war mir als Spieler zu doof. Da darf man sich durchaus auch in einem Testspiel mal in der Halbzeit die Meinung sagen.“
Dem Urteil schloss sich in der Halbzeit-Analyse dann auch Mark Uth (33) an, er wunderte sich: „Als hätten sie keine Lust oder heute Morgen noch sehr hart trainiert. Irgendwas ist da komisch.“
Nach dem Seitenwechsel ging die FC-Gala praktisch ohne Gegenwehr weiter. Als Jan Thielmann (23) vollkommen mühelos das 3:0 alleine vor dem Tor erzielte, schäumte Klos: „Ich muss aufpassen, was ich sage.“ Mit professionellem Fußball habe der Auftritt des Vorjahres-Dritten der Serie A „nichts zu tun“.