Über acht Jahre beim 1. FC Köln – zwei Jahre nach der endgültigen Trennung gibt es einen Blick zurück mit kritischen Worten.
Nach Köln-Abschied jetzt in GladbachEigengewächs mit deutlicher FC-Kritik
Nach acht gemeinsamen Jahren trennten sich 2023 die Wege von Jens Castrop (21) und dem 1. FC Köln. Der FC holte den damals Elfjährigen 2015 in die Domstadt, führte ihn durch den Großteil seiner Jugendzeit – bis er nach acht Jahren endgültig den Verein verließ, um nach Nürnberg zu wechseln.
Nun ist Castrop zurück in Nordrhein-Westfalen, allerdings nicht als FC-Spieler, sondern beim großen Erzrivalen Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen ließen sich die Dienste des U21-Nationalspielers in diesem Sommer 4,5 Millionen Euro kosten, rund zehn Prozent davon sollen davon an den FC gehen.
Jens Castrop blickt nach Gladbach-Wechsel auf FC-Abgang zurück
Castrops Bilanz beim FC: In seinen letzten Jahren im Verein spielte er für die U17, die U19 und die U21, zu einem Pflichtspiel-Einsatz für die Profis kam es allerdings nicht. Über den Umweg Nürnberg empfahl er sich für den Schritt in der Bundesliga, den er nun in Gladbach geht.
Während des Borussia-Trainingslagers am Tegernsee wurde der 21-Jährige von „Bild“ auf die spezielle Derby-Konstellation angesprochen und zeigte sich begeistert: „Da freue ich mich extrem drauf – ich war schon immer ein totaler Derby-Typ.“
Mit einer kleinen Bemerkung weiß Castrop offensichtlich schon, wie er sich bei Borussia-Fans beliebt macht: „Aus der Jugend in Köln und vorher Düsseldorf kenne ich diese speziellen Duelle natürlich noch – damals halt noch auf der falschen Seite!“
Allerdings geht der Deutsch-Südkoreaner dann noch etwas genauer auf seine Zeit in Köln (und das Ende beim FC) ein. „Die Zeit in der Jugend war top beim FC. Aber beim Übergang in den Profibereich hat es mit der Kommunikation mit den Oberen im Verein nicht gepasst, da ist vieles gar nicht gut gelaufen. Deshalb hat Köln auch schon öfter gute junge Spieler verloren“, erklärt Castrop.
Im Januar 2022, damals mit 18 Jahren, entschied sich Castrop erstmals, den FC zu verlassen – da aber nur auf Leihbasis. Seine ersten Profi-Schritte machte er dann, trotz jahrelanger FC-Ausbildung, bei einem anderen Klub. Das prominenteste Beispiel, bei dem der Weg ähnlich aussah: DFB-Star Florian Wirtz (22).
Die aktuelle sportliche Führung um Thomas Kessler (39) und Lukas Berg (31) wird großes Interesse daran haben, dass die größten FC-Talente auch in Köln ihren Durchbruch schaffen. Das gelang in der jüngeren Vergangenheit wahrlich nicht immer.
Im Sommer 2023 verpflichteten die Franken Castrop dann fest. In seiner Nürnberg-Zeit kam es zu einem Pflichtspiel-Duell zwischen dem 21-Jährigen und dem FC – beim 3:1-Sieg der Kölner in der vergangenen Zweitliga-Hinrunde traf Castrop immerhin im Rhein-Energie-Stadion.
Im Rückspiel, die erste Partie des FC unter Friedhelm Funkel (71) am 33. Spieltag, verpasste Castrop dann aufgrund einer Knieverletzung. Zur nächsten Gelegenheit kommt es Anfang November, dann steht das erste Derby der Saison an.