FC-Verteidiger bester KölnerStarke Reaktion nach harten Wochen: Czichos antwortet Kritikern

Rafael Czichos bedankt sich bei den Fans des 1. FC Köln nach dem 1:1 bei Arminia Bielefeld.

Rafael Czichos bedankte sich nach dem 1:1 bei Arminia Bielefeld am 4. Dezember 2021 bei den Fans des 1. FC Köln.

Rafael Czichos wurde in dieser Saison schon hart kritisiert und antwortet nun auf dem Platz. Gegen Arminia Bielefeld war er der beste Mann des 1. FC Köln.

von Martin Zenge (mze)

Die Kritik war laut, seine Reaktion stark: FC-Verteidiger Rafael Czichos (31) gehörte in den vergangenen Wochen zu den stärksten Köln-Profis. Der Vize-Kapitän pfeift auf die Pfiffe!

Aus FC-Sicht war es die Szene des Tages beim 1:1 in Bielefeld (am Samstag, 4. Dezember 2021): Nach einem zunächst geklärten Einwurf landete der Ball beim aufgerückten Czichos, der Abwehrmann spielte aus der Drehung heraus einen tödlichen Pass auf Salih Özcan (23) – eine Traum-Vorlage zur Kölner Führung.

Und eine heimliche Bewerbung für die Spielmacher-Position? Darüber kann Rafa, der in Abwesenheit von Jonas Hector (31) die Binde trägt, nur müde lächeln: „Salih hat sehr laut geschrien. Von daher habe ich den Ball mehr oder weniger blind reingespielt. Ich bin froh, dass ich überhaupt auf dem Platz stehe.“

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Steffen Baumgart: Czichos „wird hier kritischer als andere gesehen“

Hinter dem Abwehr-Routinier liegt – zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung – ein schwieriges erstes Saisondrittel. Ein Eigentor in Freiburg und die frühe Auswechslung gegen Leipzig lesen sich nicht gut in Czichos‘ Statistiken, überzeugende Auftritte wie gegen Bochum oder in Frankfurt gingen eher unter. Über das Kollektiv-Versagen in Hoffenheim und seinen schlimmen Fehlpass gegen Union Berlin (zum 1:2) hat sich die Stimmung gegen ihn hochgeschaukelt – vor allem in den sozialen Netzwerken.

Aber auch in Müngersdorf: „Wenn ich bei dem ein oder anderen Ball von ihm das Gemurre im Stadion höre, da muss ich schon sagen: Wir müssen alle auf dem Teppich bleiben“, sagte Steffen Baumgart (49) zuletzt im EXPRESS.de-Interview: „Man schießt sich auf den einen Fehlpass ein und vergisst die anderen 150 Pässe, die ankommen.“

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Rafael Czichos unter jedem FC-Trainer gesetzt

Für den FC-Coach steht fest: „Er wird hier kritischer als andere gesehen, aber ich sehe ihn vorne.“ Da ist Baumgart nicht alleine. Ob unter Markus Anfang (47), Achim Beierlorzer (54) oder Markus Gisdol (52) – Czichos hat sich immer durchgesetzt und so die meisten Minuten aller Kölner Feldspieler gesammelt, seit er 2018 von Holstein Kiel ans Geißbockheim wechselte. „Letztlich habe ich unter jedem Trainer gespielt“, sagte er vor Saisonstart im EXPRESS.de-Interview und scherzte: „Von daher: So blind kann ich nicht sein.“

Derzeit sprechen die Leistungen für sich: Nach seinem Union-Bock konnte Czichos bereits direkt nach der Länderspielpause in Mainz (1:1) überzeugen; gegen Borussia Mönchengladbach (4:1) und nun in Bielefeld folgten fehlerfreie Auftritte. Im Noten-Ranking der Kölner Innenverteidiger hat sich der 31-Jährige damit auf Platz eins geschoben.

Offen bleibt, wie es für ihn nach Saisonende weitergeht. Im Winter wollen die FC-Verantwortlichen erste Gespräche mit jenen Profis führen, deren Verträge auslaufen. „Bisher gibt es keine Tendenz in eine Richtung“, sagt Czichos, der sich auch eine Auslandsstation vorstellen kann. Auf dem Rasen zeigt die Tendenz für ihn allerdings klar nach oben.