Sensibles ThemaFC-Trainer Steffen Baumgart: Zweite Explosion innerhalb weniger Tage

Steffen Baumgart steht mit Händen in den Hosentaschen auf dem Rasen am Geißbockheim.

Steffen Baumgart, hier am 30. Oktober 2023, musste nach dem Training des 1. FC Köln am Dienstag (7. November) erneut Dampf ablassen.

Sensibles Thema für Steffen Baumgart! Der Trainer des 1. FC Köln explodierte am Dienstag nach dem Training erneut.

von Uwe Bödeker (ubo)

Schon nach dem 1:1 gegen Augsburg am 4. November 2023 war Steffen Baumgart (51) angefressen. Er wollte keine Ausreden suchen, aber der Rasen im Rhein-Energie-Stadion war seiner Meinung nach so schlecht, dass er vor Wut regelrecht explodierte.

„Das passiert zum wiederholten Male, dass wir hier keinen vernünftigen Rasen haben. Das ist gefährlich für die Spieler, da kann man sich schnell einen Kreuzbandriss holen“, polterte er und schob nach: „Wir sind doch hier ein Aushängeschild für die Stadt und ich denke, das ist ein EM-Stadion. Ich bin wirklich stinksauer. Die Jungs haben sich mehr auf den Arsch gelegt als alles andere.“

Schlechter Rasen im Stadion: Steffen Baumgart poltert erneut 

Auch am Dienstag (7. November) war Baumgart kaum zu beruhigen. Als er erneut nach dem Training auf das Rasen-Thema angesprochen wurde, gab es die zweite Explosion des Trainers. Was er denn von der Antwort der Kölner Sportstätten halte, nachdem er das Thema so deutlich angesprochen hatte?

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Stadion-Boss Lutz Wingerath ist als Geschäftsführer der Kölner Sportstätten (KSS) maßgeblich für die Qualität des Rasens verantwortlich. Er sagte unter anderem: „Auf die fortwährenden, teils heftigen Regenfälle der vergangenen Tage hat unser Team leider keinen Einfluss, die Auswirkungen können durch Gegenmaßnahmen lediglich abgeschwächt werden, was selbstverständlich erfolgt ist.“

Diese Entschuldigungen bringen Baumgart auf die Palme: „Wir haben in der Stadt einen Viertligisten, mit Fortuna Köln, das ist einer der besten Rasen, die es gibt, da geht die Nationalmannschaft drauf trainieren. Bei Viktoria ist das ähnlich, der gehört auch den Sportstätten. Das ist einer der besten Drittliga-Plätze. Und da bin ich mir relativ sicher, dass die auch in Köln liegen und da auch der Regen fällt.“

Baumgart in Rage: „Wenn ich bei angesagtem Regen den Platz walze … ich bin kein Experte, aber bei Regen den Platz zu verdichten – da bin ich mir relativ sicher, dass das nicht hilft. Und eins kann ich sagen: Ich bin seit 30 Jahren auf Rasenplätzen unterwegs. Und das auch im Herbst, wenn es regnet. Bei den Kölner Sportstätten, da regnet es zufällig und da weiß man nicht, wie man damit umzugehen hat. Die Qualität des Rasens ist mittlerweile verletzungsgefährdend.“

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Baumgart findet die Reaktion der Sportstätten jedenfalls nicht zielführend, er hätte eine andere Reaktion als die Regen-Ausrede erwartet: „Diese Ausreden, die funktionieren hier ganz oft, bei ganz vielen Dingen und es sind nie die Leute, die die Verantwortung haben. Das ist mein Problem. Ich finde es gut, dass ich so extrem drauf aufmerksam gemacht habe, denn wenn man Lösungen finden will, dann kann man sie auch finden. Man muss es nur auch wollen.“

Baumgart hat sogar Ideen und Vorschläge, sagt Richtung Kölner Sportstätten: „Es lag bestimmt nicht am Regen, weil ich genug Plätze kenne, die auch im Regen funktionieren. Arbeitet dran, holt Lösungen. Holt Helmut Schicke, der die Rasenplätze am Geißbockheim macht. Holt den ins Stadion, lasst den arbeiten, holt die richtigen Geräte. Das funktioniert schon alles, man muss es wollen und nicht Ausreden suchen. Ich glaube, dass man den Rasen besser hinbekommen könnte. Leverkusen, Gladbach, Fortuna Düsseldorf, Viktoria, Fortuna Köln – alles Vereine, die hier in der Nähe sind und da funktioniert der Rasenplatz. Es gibt nur einen einzigen Rasenplatz, wo es regnet. Das tut mir wirklich leid, dass ich diese Antwort nicht akzeptieren werde.“

Auch einen Austausch des Geläufs sieht er skeptisch, denn ihm fehlt die Qualität. Der Rasen im Stadion wurde schon des Öfteren gewechselt. Baumgart dazu: „Dann muss man dann auch mal in ein Preissegment gehen, wo es dann keine Wiese ist, sondern vielleicht ein Rasen.“

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Baumgart wusste aber auch: „Aktuell haben wir aber andere Probleme, der Rasen interessiert erst wieder … ach da kommen die Bayern im nächsten Heimspiel. Und dann ist immer noch November. Aber bis dahin regnet es nicht mehr, da haben wir Glück. Bitte nicht böse sein, dass ich da sarkastisch werde.“

Baumgart und der Rasen im Rhein-Energie-Stadion – da ist sicherlich noch nicht das letzte Wort gesprochen.