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Sieben-Tore-SpektakelNach Selkes K.o.-Tor: FC-Doppelpacker Hübers schickt Hertha Richtung 2. Liga

Timo Hübers bejubelt sein Tor gegen Hertha BSC mit Steffen Tigges und Jonas Hector.

Timo Hübers bejubelt sein Tor am Freitagabend (12. Mai 2023) gegen Hertha BSC mit Steffen Tigges und Jonas Hector (v.l.).

Spektakulärer Sieg des 1. FC Köln: Das Team von Steffen Baumgart gewann zum Auftakt des 32. Spieltags mit 5:2 gegen Hertha BSC. Die Berliner stehen vor dem Abstieg, die Geißböcke haben ihr Saison-Ziel erreicht.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Geiler hätte diese Wahnsinns-Woche des 1. FC Köln nicht enden können! Erst der rechnerisch perfekte Klassenerhalt, dann die Vertragsverlängerung von Erfolgscoach Steffen Baumgart (51) – und Freitagabend (12. Mai 2023) knackten die Geißböcke mit einem 5:2-Spektakel-Sieg gegen Hertha BSC die 40-Punkte-Marke.

Während die Berliner vor dem Abstieg stehen, durfte der FC vor ausverkaufter Flutlicht-Kulisse so richtig feiern. Dank des ersten Heim-Dreiers seit drei Monaten haben die Kölner mit nun 41 Zählern ihr Saisonziel erreicht.

Steffen Baumgart gewinnt sein 100. Bundesliga-Spiel als Trainer

„Wir haben über 90 Minuten Vollgas gegeben“, lobt Baumgart. Kapitän Jonas Hector ist „sehr stolz“, sagt: „Wir haben das auf den Platz gebracht, was wir können. Das ist cool, an so einem Freitagabend bei dieser Atmosphäre. Da konnten wir den Zuschauern etwas bieten.“

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Seinem Trainer schenkte das FC-Team einen Jubiläums-Sieg – für Baumgart war es das 100. Spiel als Bundesliga-Coach. Gefeiert wurde er nach seiner Vertragsverlängerung bis 2025 bereits vor Anpfiff. Stadionsprecher Michael Trippel kündigte Baumgart emotional an, mit den Worten: „Trainer IST und BLEIBT Steffen…“

Wie erwartet begann der FC gegen Hertha mit zwei Neuen: Eric Martel kehrte nach fünfter Gelber in die Startelf zurück, Kingsley Schindler vertrat den dieses Mal gesperrten Benno Schmitz.

Im Sturm führte natürlich kein Weg vorbei an Davie Selke. Der Derby-Doppelpacker war im Winter nach 126 Pflichtspielen für Hertha ablösefrei nach Köln gewechselt, die Berliner wollten ihn unbedingt von der Gehaltsliste bekommen – und dürften das am Freitag nach acht Minuten bereut haben!

Selke mit der Kopf-K.o.-Führung: Nach Flanke von Martel setzte sich der Angreifer bärenstark gegen zwei Herthaner durch, erzielte sein fünftes FC-Tor. Doch er krachte mit Gegenspieler Uremovic zusammen, der lange behandelt wurde und benommen – von zwei Betreuern gestützt – rausmusste.

Gegen Ex-Klub Hertha: Davie Selke muss nach Tor ausgewechselt werden

Selke wehrte sich erst gegen jede Untersuchung, aber auch der FC-Torjäger hielt nur noch eine Viertelstunde durch, zeigte dann an, dass er wegen Augen-Problemen nicht weitermachen kann. Er verfolgte das Duell mit seinen Ex-Kollegen mit dickem Eisbeutel von der Bank aus.

Und Selke hatte auch als Zuschauer keinen langweiligen Abend. Zunächst drehten Lucas Tousart (18.) und Stevan Jovetic (33.) das Spiel für die Gäste, die mit seinem Sieg zumindest über Nacht punktgleich mit dem Relegationsplatz gewesen wären.

1. FC Köln in der Einzelkritik

Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC am 12. Mai 2023: Die Noten der FC-Profis

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Irre: Hertha-Coach Pal Dardai hatte genau das vorhergesagt! Vor der Partie hatte der Ungar, der Selke einst nach Berlin geholt hatte, angekündigt: „Er soll ein Tor schießen, aber wir gewinnen 2:1. Dann können wir schön ein Bier zusammen trinken.“

Das Bierchen mag es gegeben haben – den 2:1-Sieg allerdings nicht: Timo Hübers köpfte nach Kainz-Freistoß zum 2:2 ein (39.). Anschließend legten Tigges und Maina auf der linken Außenbahn den Turbo ein, im Zentrum stellte Skhiri auf 3:2 (43.). Die Südkurve skandierte: „Hey, was geht ab? Wir schießen die Hertha ab!“

Innenverteidiger wie ein Torjäger: Timo Hübers glänzt mit Doppelpack

Was für eine wilde erste Halbzeit, und nach der Pause ging es beinahe nahtlos so weiter. Der für Selke eingewechselte Tigges ließ aus zwei Metern das 4:2 liegen (51.), auch Thielmann scheiterte nach Konter über den kompletten Platz am überragenden Hertha-Keeper Christensen (58.). Hübers köpfte an den Pfosten (59.). Auf der Gegenseite kam Joker Ngankam nach Hector-Patzer frei vor Schwäbe zum Schuss, der Köln-Keeper (63.) glänzte – Action ohne Ende.

Dann fiel doch die Vorentscheidung, das 4:2 für den FC: Innenverteidiger Hübers schnürte seinen ersten Bundesliga-Doppelpack, artistisch per Außenrist-Hacke (69.). Denis Huseinbasic sorgte für den 5:2-Endstand (81.). „Es hat richtig viel Spaß gemacht, wir hätten noch mehr Tore schießen können“, meint Florian Kainz.

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Kumm loss mer fiere! Nach Abpfiff begann in Müngersdorf die so verdiente wie ausgiebige 41-Punkte-Party. Die Mannschaft drehte eine Ehrenrunde, stand anschließend Arm in Arm vor der Südkurve.

Hertha dagegen ist am Boden, bleibt zwei Spieltage vor dem Saison-Finale Tabellenletzter. Dardai schimpft: „Defensiv war das gar nichts.“ Feststehen wird der Abstieg der Berliner nach diesem Wochenende noch nicht. Allerdings können der VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr) gegen Augsburg und der VfB Stuttgart (Sonntag, 15.30 Uhr) gegen Leverkusen auf sechs Punkte davonziehen – nur noch sechs sind zu vergeben.