Die Stürmer-Diskussion beim 1. FC Köln scheint beendet: Davie Selke blüht auf, hat „hier eine neue Heimat gefunden“. Gegen Hertha BSC knackten der Torjäger und sein Klub ihre Saison-Ziele.
„Neue Heimat gefunden“Klub, Kabine, Baumgart: Selke knackt seine persönliche 40 und schwärmt vom FC
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Davie Selke und Trainer Steffen Baumgart beim 5:2-Sieg des 1. FC Köln gegen Hertha BSC, am Freitagabend (12. Mai 2023)
Dafür haben der 1. FC Köln und Davie Selke (28) das ganze Jahr geschuftet: Die Geißböcke durchbrachen mit dem 5:2-Sieg gegen Hertha BSC die 40-Punkte-Schallmauer, der Stürmer markierte sein 40. Bundesliga-Tor. Nach harten Monaten, trotz vieler Rückschläge haben beide gemeinsam ihre Saison-Ziele erreicht!
Gesucht und gefunden, so muss man die Beziehung zwischen dem FC und seinem einzigen Winter-Transfer mittlerweile beschreiben. Die Kölner konnten den Verlust von Anthony Modeste (35) lange Zeit nicht kompensieren, litten an akuter Tor-Not. Selke genauso, der Angreifer war bei Hertha in der Sackgasse.
Davie Selke trifft in zwei Monaten so oft wie zuvor in zwei Jahren
Sieht jetzt anders aus: Fünf Selke-Treffer in zwei Monaten – exakt so viele wie in den zwei Jahren (!) zuvor. Seit sein Tor-Knoten geplatzt ist, ausgerechnet bei der 1:6-Demontage in Dortmund, haben die Kölner die drittbeste Offensive der Bundesliga nach Bayern und dem BVB.
Die höchste Saison-Niederlage als Wendepunkt. Nicht nur für den Ex-Herthaner, sondern fürs komplette FC-Team. Die Baumgart-Truppe holte nach der Dortmund-Klatsche 14 von 21 möglichen Zählern, eine Europapokal-Ausbeute.
1. FC Köln in der Einzelkritik
Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC am 12. Mai 2023: Die Noten der FC-Profis
„Es war ein heißer Ritt für uns, auf die 41 Punkte zu springen“, sagt Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (37), lässt die Sieglos-Serien im Herbst und nach Karneval Revue passieren: „Dass es mal etwas kritischer wurde, hatten wir in dieser Konstellation noch nicht erlebt. Aber die Trainer und Spieler sind ruhig geblieben. Gerade das Trainerteam, das sowieso hart arbeitet, ist noch mal deutlich enger zusammengerückt.“
Und hat aus Selke nach Start-Verletzungspech wieder einen Torjäger geformt. „Das bestätigt den Weg, den ich mit dem FC gewählt habe“, sagt der Stürmer über seine Leistungs-Explosion, gibt zu: „Ich war an einem Punkt in meiner Karriere, wo ich eine wichtige Entscheidung treffen musste. Wo ich gemerkt habe: So geht’s nicht weiter!“
Davie Selke über 1. FC Köln: „Ich habe eine neue Heimat gefunden“
Dann meldete sich der FC, dessen Flanken-Spiel mit Selkes Stärken harmoniert – was die Bundesliga-Verteidiger inzwischen zu spüren bekommen. Happy Davie: „Ich habe hier eine neue Heimat gefunden. Der Verein passt einfach, auch mit der Emotionalität und mit Steffen Baumgart.“
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Welchen Anteil hat der FC-Coach, der schon Modeste aus der Torjäger-Rente holte, an seinem Aufschwung? „Einen Riesen-Anteil. Wir haben eine große Wertschätzung füreinander. Er nimmt mich so, wie ich bin. Ich bin ein Typ, der Vertrauen braucht und lange Vertrauen gesucht hat. Jetzt kann ich zeigen, was mit Vertrauen möglich ist.“
Worte, die an Modeste erinnern – der Baumgart vergangene Saison sogar mal eine Liebeserklärung gemacht hatte. Wobei Selke auch über seine Mitspieler schwärmt: „Ich habe schon einige Kabinen erlebt – das ist eine besondere. Der Zusammenhalt, wie wir die Spiele angehen, wie oft wir individuelle Qualität mit Geschlossenheit schlagen.“
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Das wollen die Kölner trotz erreichter Ziele auch weiterhin, Selkes Hunger ist nicht gestillt: „Ich habe jetzt die 40 Bundesliga-Tore geknackt, das hatte ich mir vorgenommen für das Jahr. Aber ein, zwei mehr wären nicht schlecht.“
Genauso ein, zwei Siege gegen Bremen (20. Mai) und Bayern (27). Kessler ist sicher: „Bei dieser Mannschaft herrscht keine Gefahr, dass sie in irgendeinem Spiel einen Meter weniger läuft. Bei dem Mann mit der Schiebermütze geht das auch nicht.“