Bundesliga-AppellBaumgart weist Talente-Forderung zurück: „Er meint nicht den FC“

Steffen Baumgart steht beim FC-Training neben Max Finkgräfe und Matthias Köbbing.

Steffen Baumgart, hier am 10. Oktober 2023 beim FC-Training neben Max Finkgräfe und Matthias Köbbing, hat sich am Dienstag (5. Dezember 2023) über den Umgang mit Talenten beim 1. FC Köln geäußert.

Weil der 1. FC Köln zwei U17-Weltmeister im Team von Christian Wück stellt, wurde dessen Talente-Appell auch am Geißbockheim vernommen. Kritik an seiner Arbeit sieht Chefcoach Steffen Baumgart darin aber nicht.

von Jürgen Kemper (kem)Béla Csányi (bc)

Was nimmt der deutsche Fußball vom WM-Triumph seiner U17-Jungs mit? Die DFB-Auswahl hat mit dem Titel-Coup in Indonesien den Fokus verstärkt auf die Talent-Entwicklung in der Bundesliga gerichtet. Weltmeister-Coach Christian Wück (50) äußert dabei den Wunsch zu mehr Mut in den Vereinen.  

Auch beim 1. FC Köln, der mit Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz (beide 17) zwei WM-Helden stellte, sind die Aussagen des Erfolgs-Trainers angekommen. Steffen Baumgart (51) ging auf die Wück-Forderungen ein, betonte aber gleich zu Beginn: „Hundertprozentig meint er nicht den 1. FC Köln.“

Steffen Baumgart ordnet Talent-Aussagen von Christian Wück ein

„Die Vereine müssen Mittel und Wege finden, ihnen Spielzeit auf höchstem Niveau zu geben. Das ist unser Nadelöhr in Deutschland“, hatte Wück am Montag (4. Dezember 2023) über die nächsten Schritte seiner Weltmeister erklärt: „Man muss den Jungs Vertrauen geben.“ Spanien und Frankreich seien hier im direkten Vergleich enteilt.

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Baumgart äußerte Verständnis, dass Wück naturgemäß als Auswahl-Coach für die Entwicklung seiner Nationalspieler einsteht, hielt aber auch fest: „Ich finde es schwer, sich als Verbandstrainer zu Vereinstrainern zu melden. Der Druck und diese Situation ist für uns eine ganz andere. Ich muss nicht jedes halbe Jahr abliefern, sondern jede Woche. Er macht einen geilen Job, nicht nur, weil er Weltmeister geworden ist, aber da würde ich sehr vorsichtig sein.“

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Mit der Durchlässigkeit für Talente am Geißbockheim zeigte sich Baumgart grundsätzlich zufrieden, sagte an Harchaoui und von der Hitz gerichtet: „Die Jungs sollen sich weiterentwickeln, wir haben sie im Auge, sind ständig im Austausch mit dem Nachwuchs und freuen uns, dass wir weiter beim FC eine gute Entwicklung haben. Wir sehen ja, was wir gerade mit den Jungs machen.“

In der laufenden Saison waren mit den beiden 19-jährigen Max Finkgräfe (fünf Spiele, 121 Einsatzminuten) und Damion Downs (drei Spiele, 22 Einsatzminuten) bislang zwei Eigengewächse zu ihren ersten Bundesliga-Minuten im FC-Trikot gekommen.

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Den Großteil seiner Spielpraxis holte sich das Duo bislang bei der U21 in der Regionalliga West, ebenso wie Rijad Smajic, Elias Bakatukanda, und Meiko Wäschenbach (alle 19), die in der Vergangenheit immer wieder im Profi-Training mitmischen durften.

Einsätze abseits von Testspielen stehen für das Trio bislang aber nicht zu Buche. Das gilt auch für Justin Diehl (19), der im Profi-Kader keine Rolle spielt, weil er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag in Köln nicht verlängern will.