„So geht es nicht weiter“Warnschuss vor Hoffenheim: Baumgart erklärt Trainings-Ausraster

Steffen Baumgart steht vor einer Werbetafel des 1. FC Köln.

FC-Trainer Steffen Baumgart am14. September 2023 bei der Pressekonferenz vor dem Hoffenheim-Spiel.

Der 1. FC Köln ist mit drei sieglosen Partien in die Saison 2023/2024 gestartet. Allerdings sind es nicht die Ergebnisse, die Trainer Baumgart momentan stören – und ihn aus der Haut fahren lassen.

Die Anspannung beim 1. FC Köln ist groß. Vor dem Spiel am Samstag (16. September 2023, 15.30 Uhr, Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de) brennt die Luft.

Das bekamen die Spieler unter der Woche zu spüren. Steffen Baumgart (51) wurde laut. Mehrfach. Beim Montags-Training schnauzte der FC-Trainer seine Jungs mit einem „Seid ihr bescheuert?“ an, am Dienstag brüllte er: „Wir haben jetzt zwei Jahre so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben und jetzt plötzlich nicht mehr. Wer da nicht mitmachen will, soll tanzen gehen!“

Steffen Baumgart: „Abwehrschlachten sind nicht meine Art Fußball“

Grund für seine schonungslosen Ansagen waren aber weniger die bisherigen Ergebnisse in der Bundesliga (ein Unentschieden, zwei Niederlagen), sondern die Art und Weise, wie sich sein Team bislang auf dem Platz präsentiert hat.

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„Wir haben gegen Mannschaften gespielt, gegen die werden auch noch andere verlieren“, sagt Baumgart und führt aus: „Es hat was damit zu tun, dass ich die Situation erkenne und sage: So kann es nicht weitergehen! Ich bin jemand, der versucht, Sachen relativ deutlich rüberzubringen. Ich glaube, dass ich immer eine sehr deutliche Sprache habe.“

Baumgarts Alarm-Glocken gingen vor allem nach dem Auftritt bei der Eintracht an. In Frankfurt war fast nichts vom sonst so typischen Vollgas-Fußball zu sehen. Statt wie gewohnt volle Pulle draufzugehen und den Gegner zu stressen, rannte die Kölner-Elf fast das gesamte Spiel nur hinterher.

„Was nicht so weitergehen kann, ist, dass wir unseren Fußball nicht mehr umgesetzt haben“, sagt Baumgart: „Ich habe eine Idee von Fußball. Habe einen Gedanken, wie Fußball aussehen soll. Und das war nicht so gegeben, wie ich mir das vorgestellt habe. In den letzten drei Spielen waren es gefühlt nicht mehr als vierzig Prozent Ballbesitz“, kritisiert er.

Das soll und muss gegen Hoffenheim besser werden. Gegen den „Angstgegner“ (kein Sieg aus den vergangenen sechs Heimspielen) erwartet der Coach eine Reaktion und die Rückbesinnung auf die eigenen Stärken.

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„Abwehrschlachten zu schlagen, ist einfach nicht die Idee, die ich von Fußball habe“, erklärt Baumgart zu seiner Spielphilosophie. „Ich möchte für eine gewisse Art von Fußball stehen – und Frankfurt hat gezeigt, dass wir das nicht machen.“ Für Baumgart müsse das Fußballspielen „Spaß machen“.

Für den emotionalen Trainer ist es ein Wachrütteln zur richtigen Zeit. „Wenn mir Sachen nicht gefallen, kann ich es laufen lassen – oder ich gehe rein. Und wenn sie dreimal nicht funktionieren, muss ich dreimal reingehen.“

Wichtig ist Baumgart, dass seine Spieler wissen, dass sich solche Ansagen nicht gegen sie als Menschen richten, sondern es um den sportlichen Erfolg geht. „Deswegen war das in dieser Woche vielleicht in der einen oder anderen Situation emotionaler.“