Wie geht es weiter am GeißbockheimNächster Paukenschlag am Freitag? Zwei Trainer-Szenarien denkbar

Philipp Türoff und Christian Keller schwingen Schals des FC zur Vereinshymne.

Da wedelten sie noch fröhlich die FC-Schals: Kölns Geschäftsführer Philipp Türoff und Christian Keller (r.) am 27. September 2023 auf der Mitgliederversammlung in der Lanxess-Arena.

Wie geht es weiter beim 1. FC Köln nach den Horror-Meldungen vom Donnerstag? Am Freitag könnte es den nächsten Paukenschlag geben. Oder sogar zwei...

Der 21. Dezember 2023 wird als rabenschwarzer Tag in die Historie des 1. FC Köln eingehen. Erst kam es zur Trennung von Trainer Steffen Baumgart (51), wenig später wurde dann die Transfersperre vom Internationalen Sportgerichtshof Cas bestätigt.

Der FC steht ohne Trainer da und darf erst wieder im Januar 2025 neue Spieler verpflichten – eine Katastrophe. Die Geschäftsführung und der Vorstand stehen nicht vor einem Scherbenhaufen, sondern vor einem ganzen Scherbenberg!

Zwei Trainer-Szenarien beim 1. FC Köln

Doch wie geht es weiter? Noch am Freitag könnte nach Informationen von EXPRESS.de die nächsten Bomben platzen. Es geht um Geschäftsführung und neuen Trainer...

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Die Kölner wollen am Mittag um 12 Uhr in einer Pressekonferenz Stellung beziehen. Themen: die Trennung von Baumgart und das Cas-Urteil. Doch es könnte auch die Abschiedsvorstellung von Geschäftsführer Christian Keller (45) werden. Mit ihm auf dem Podium sitzen am Freitag FC-Präsident Werner Wolf (67) und der kaufmännische Geschäftsführer Philipp Türoff (47).

Im Umfeld des Klubs wird gemunkelt, dass Keller am Freitag sein Aus bekannt geben muss. Der Geschäftsführer ist offenbar nicht mehr zu halten. Seine Sommer-Transfers – vor allem mit Blick auf die drohende Sperre – überzeugten alle nicht. Mit seinem Sparkurs hat er am Ende auch das Verhältnis zu Baumgart zerstört.

Vor allem das verheerende Cas-Urteil nach dem Fall Potocnik könnte dem Ex-Regensburger am Ende zum Verhängnis werden. Er war nicht in der Lage, den Transferstreit mit Olimpija Ljubljana außergerichtlich zu klären. Anstatt Transferforderungen aus Ljubljana zu erfüllen, kämpfte Keller bis zum bitteren Ende mit Anwälten gegen die Fifa-Sperre an und scheiterte krachend. Nun bleibt es bei der Transfersperre über zwei Perioden.

Die Pressekonferenz wird mit Spannung erwartet. Auch Boss Wolf hat keine Argumente mehr. Spannend bleibt auch die Frage, wie es mit der vakanten Trainerposition weitergeht. Nach EXPRESS.de-Informationen ist eine externe Lösung mit einem gestandenen Coach wie Bruno Labbadia, Bo Svensson, Urs Fischer oder Ralph Hasenhüttl nicht realistisch. Zum einen sind solche Coaches finanziell nicht darstellbar, zum anderen wird es schwer, sie angesichts der Transfersperre und der sportlichen Situation für den FC zu begeistern.

Ex-Bundesliga-Trainer ohne Job

Diese ehemaligen Coaches der Bundesliga sind aktuell zu haben

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Deshalb gibt es zwei Szenarien, die hinter den Kulissen diskutiert werden. Es könnte eine interne Lösung geben. Wie EXPRESS.de bereits berichtete, favorisiert Keller die Beförderung von U21-Trainer Evangelos Sbonias (41). Der hat jedoch nicht die nötige Lizenz für die Bundesliga, könnte also nur beispielsweise mit Co-Trainer André Pawlak (52) agieren. Keller wollte auf der PK am Freitag aber keines dieser beiden Szenarien ausschließen.

Zudem bleibt die Frage, ob Keller angesichts seiner unsicheren Zukunft überhaupt noch in der Trainerfrage entscheiden kann. Im Mannschaftskreis hoch gehandelt wird zudem Stefan Ruthenbeck (51). Der Trainer der U19-Bundesligamannschaft des FC übernahm die Kölner-Profis schon einmal: 2017 folgte er auf Peter Stöger (57).

Ruthenbeck genießt vor allem bei den jungen Spielern hohes Ansehen, gewann im April mit der U19 den Pokal. Der FC wird aufgrund der Transfersperre in der Zukunft ohnehin vermehrt auf eigene Talente setzen müssen, da wäre es von Vorteil, einen Trainer zu haben, der die jungen Akteure schon gut kennt.

Steffen Baumgart und Friedhelm Funkel.

Friedhelm Funkel rettete den FC vor dem Abstieg, Steffen Baumgart konnte deshalb den Verein in der Bundesliga übernehmen. Beide schätzen sich enorm, trafen sich unter anderem hier beim „Loss mer schwade“-Talk am 12. Mai 2022.

Doch es gibt in den Gedankenspielen auch eine andere, externe Lösung – und die könnte erneut zum Retter Friedhelm Funkel führen. Zum 70. Geburtstag sagte der gegenüber EXPRESS.de kürzlich, dass er wieder dieses Kribbeln spüre, ein Comeback als Trainer schließt er jedenfalls nicht aus: „Ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten dabei ertappt, dass ich wieder ein bisschen Blut geleckt habe. Ich will es wirklich nicht komplett ausschließen, aber es müssen schon alle Umstände passen. Ich mache das nicht, um nochmal dabei zu sein. Das muss auch eine Aufgabe sein, die du mit allen anderen Beteiligten lösen kannst.“

Funkel rettete den FC 2021 in der Relegation gegen Kiel. Damals übernahm er die Kölner zum Ende der Saison von Markus Gisdol (54) auf Platz 17. Auch jetzt könnte er wieder für fünf Monate als Feuerwehrmann einspringen, um den Absturz und damit den absoluten Worst Case zu verhindern. Im Sommer könnte dann ein neuer Coach einsteigen.