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Elfer-Krimi bei Baumgart-DebütSchwäbe rettet 1. FC Köln vor Pokal-Blamage

Steffen Baumgart beim Pokal-Spiel des 1. FC Köln in Jena.

FC-Coach Steffen Baumgart bei seiner Pflichtspiel-Premiere im DFB-Pokal bei Carl Zeiss Jena (am 8. August 2021)

So spannend hatte sich Steffen Baumgart seine Premiere beim 1. FC Köln nicht vorgestellt. Die Geißböcke standen im DFB-Pokal bei Regionalligist Carl Zeiss Jena lange Zeit vor dem Aus. Die Entscheidung fiel erst im Elfmeterschießen.

Jena. Das hätte gewaltig in die Hose gehen können! Der 1. FC Köln tat sich beim Pflichtspiel-Debüt von Trainer Steffen Baumgart (49) extrem schwer, musste im DFB-Pokal bei Viertligist Carl Zeiss Jena ins Elfmeterschießen. Da war es Keeper Marvin Schwäbe (26), der glänzte und den FC vor einer Blamage bewahrte.

Die eigentliche Nummer zwei, die im Pokal für Timo Horn (28) randarf, hielt zwei Elfer – am Ende hieß es 5:3 (1:1 nach Verlängerung) für den haushohen Favoriten. Schwäbe grinste happy: „Als Torwart kann man sich im Elfmeterschießen nur auszeichnen. Heute hat das gut geklappt.“

Coach Baumgart erleichtert: „Wir sind froh, dass wir weitergekommen sind. Jena hat einen sehr, sehr großen Kampf geliefert. Die Elfmeter hat Marvin überragend gehalten, die waren nicht mal schlecht geschossen.“

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FC Carl Zeiss Jena gegen 1. FC Köln früh in Führung

Kurz vor Anpfiff hatte der neue FC-Trainer noch angekündigt: „Das Ziel muss sein, weiterzukommen. Das muss von der ersten Minute an zu sehen sein.“ Doch es kam genau andersrum!

Die fünfte Minute: Jena begann extrem mutig, der FC verteidigte sorglos. Ehizibue konnte eine Flanke von Krauß nicht verhindern, im Strafraum ließ Schmitz den Ex-Ingolstädter Wolfram aus den Augen – und der traf volley zur frühen Führung des Underdogs.

Die ganz kalte Dusche bei der Baumgart-Premiere. Und sie zeigte Wirkung. Köln brauchte bis zur 15. Minute, um sich dem Tor des Viertligisten mit einem Modeste-Kopfball zumindest anzunähern. Der FC verlagerte das Spiel zwar in die Hälfte der Hausherren, schaffte es aber kaum in den Sechzehner.

Auf der Gegenseite wurde es wieder brandgefährlich: Czichos ließ sich am Strafraum von Stauffer düpieren, dessen Flanke traf Oesterhelweg nicht richtig, sonst hätte es 2:0 stehen können (40.). Vogelwild, wie der FC verteidigte! Eine ganz schwache Kölner Vorstellung vor der Pause.

Tor von Mark Uth zählt nicht

Kapitän Jonas Hector (31) kritisiert: „Wir waren gerade im letzten Drittel nicht konsequent genug, haben uns zu wenige klare Torchancen herausgespielt. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir uns wirklich schwergetan. Das war heute unser Problem.“

Baumgart nahm dennoch keine Wechsel vor und sah, wie seine Spieler in der 52. Minute jubelten: Nach einem Eckball traf Uth aus dem Getümmel heraus zum vermeintlichen 1:1. Doch Schiri Badstübner hatte beim vorherigen Ping-Pong-Spiel im Jena-Strafraum ein Foul gesehen und bereits abgepfiffen. Bitter!

Köln erhöhte aber den Druck, hatte durch einen Modeste-Kopfball nach einer Schmitz-Flanke die nächste Top-Chance (62.). Dann endlich Erleichterung: Baumgart brachte neben Sebastian Andersson (für Kainz) auch Ellyes Skhiri (für Özcan) und wechselte damit den Ausgleich ein.

Ellyes Skhiri gleicht für den 1. FC Köln aus

Der Tunesier, der den Klub in den kommenden Wochen noch verlassen könnte, schob den Ball aus 14 Metern zum 1:1 ins Tor (69.). Zuvor hatte Uth seinen Gegenspieler ins Leere grätschen lassen. 

Fast hätte Skhiri mit einem Distanzschuss den Doppelpack geschnürt, scheiterte aber an Keeper Sedlak (87.). Und so mussten Baumgart und seine Jungs nachsitzen.

In die Verlängerung startete Köln mit dem nächsten abgepfiffenen Treffer, dieses Mal wegen eines Torwart-Fouls von Andersson (95.). Mit Tim Lemperle (für Modeste) und Louis Schaub (für Uth) kamen weitere Joker.

Elfmeterschießen zwischen Carl Zeiss Jena und 1. FC Köln

Der FC schnürte erschöpfte Jenaer ein, hatte durch Duda (107.), Schaub (109./112.), Lemperle (111.) und Andersson (115.) mehrfach das 2:1 auf dem Fuß. Der Ball wollte einfach nicht über die Linie! Baumgart: „Wenn zehn Leute im Strafraum verteidigen, muss man die Lücke erst mal finden.“ In der 120. Minute entschärfte Sedlak auch noch den letzten Schaub-Knaller. Es ging in die Elfer-Lotterie.

Jena-Kapitän Oesterhelweg eröffnete – und Schwäbe parierte direkt! Auch den zweiten Elfer von Bürger hatte Kölns Keeper-Neuzugang, der zweimal erfolgreich nach rechts unten abtauchte. „Wir haben vorher eine Videoanalyse gemacht, dementsprechend waren wir gut vorbereitet. Bei ein paar Schützen wusste ich, wo sie hinschießen“, so Schwäbe später.

Für den FC blieben Lemperle, Schaub, Thielmann und Duda allesamt cool. So kam Köln mit einem blauen Auge davon.

Vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Hertha BSC (15. August, 17.30 Uhr) wartet auf Baumgart und sein Team allerdings noch viel Arbeit, das hat dieser Pokal-Auftritt eindrucksvoll gezeigt.