Ex-FC-ProfiDieser Kölner UEFA-Cup-Held ist heute Fahrlehrer

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FC-Haudegen Karl-Heinz Geils zieht am 24. August 1986 im Spiel gegen Bayern München ab.

von Markus Krücken (krue)

Ritterhude – Erinnern Sie sich noch an das letzte große internationale Endspiel des FC?

Kalle Geils (64) hat es natürlich immer vor Augen. Er stand ja auf dem Platz. Es war am 6. Mai 1986. An der Seite der großen Toni Schumacher und Klaus Allofs. Als Köln gegen das übermächtige Real Madrid im UEFA-Cup-Finale nur knapp den kürzeren zog.

Kölns Kalle Geils ärgert sich bis heute 

„Ich ärgere mich bis heute, dass wir das Rückspiel, wegen Fanausschreitungen zuvor, in Berlin austragen mussten. In Köln, mit den Fans im Rücken, hätten wir das Ding aus dem Hinspiel (1:5, Anm. d. Red.) vielleicht noch gedreht und höher als 2:0 gewonnen”, sagt der frühere Grätschen-Spezialist dem EXPRESS.

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1. FC Köln: Kalle Geis ist Fahrlehrer

Was der Familienvater heute macht?

Nichts im Fußball. Von wegen Trainer, Sportdirektor oder Berater - Geils hat die Seiten komplett gewechselt und sitzt heute am Steuer. Denn in seiner Heimat Ritterhude im Norden leitet er seit einigen Jahren eine Fahrschule.

„Zum einen, weil ich sesshaft werden wollte und man durch den Fußball ja dauernd umziehen muss. Zum anderen, weil ich mich schon zu meiner Bundeswehr-Zeit für diesen Job interessiert und den LKW-Führerschein gemacht hatte”, erinnert er sich.

Seine früheren Klubs, zu denen neben dem FC auch Arminia Bielefeld, Bremen oder Hannover gehörten, verfolgt Fahrlehrer Geils natürlich noch immer.

Kalle: „Zu meiner Zeit beim FC war der Klub ein absoluter Vorzeige-Verein und moderner als andere aufgestellt. Im Umfeld, Medizin, Trainingsbetrieb. Das war für die damalige Zeit schon sehr professionell”.

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Kalle Geils wünscht dem 1. FC Köln Platz 15

Eines stört ihn, wenn er heute die Spiele sieht: „Die Spieler sind heute viel egoistischer als früher. Wenn mein Nebenmann besser postiert ist, muss ich abgeben. aber das passiert inzwischen viel zu selten”, mokiert er.

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Was er den Nachfolgern am Geißbockheim wünscht, ist indes klar: „Einfach nur 15. werden und drinbleiben, das ist doch die Hauptsache. Es ist einfacher drinzubleiben als wieder aufzusteigen zu müssen. Ich drücke die Daumen, dass es klappt!”