„Mache mich nicht zur Sau“Baumgart erklärt sein FC-Experiment für gescheitert

Steffen Baumgart beim Spiel in Stuttgart.

Steffen Baumgart war nach dem Spiel des 1. FC Köln beim VfB Stuttgart (18. Februar 2023) bedient. 

Der 1. FC Köln hat am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 0:3 beim VfB Stuttgart verloren. Coach Steffen Baumgart probierte gegen die Schwaben etwas aus, beendete das Experiment aber vorzeitig.

von Jürgen Kemper (kem)

Das war mal ein ordentlicher Karnevals-Kater! Nach der Gala gegen Eintracht Frankfurt folgte am Samstag (18. Februar 2023) für den 1. FC Köln die Ernüchterung beim VfB Stuttgart.

Mit dem 0:3 im Ländle verpasste es die Elf von Steffen Baumgart (51), bis auf einen Punkt an den Siebten VfL Wolfsburg ranzurücken. Der FC-Trainer zeigte sich nach Schlusspfiff selbstkritisch und erklärte ein Experiment für gescheitert.

Ellyes Skhiri kann auf der Zehn beim 1. FC Köln nicht überzeugen 

„Eric und Flaco (Martel und Skhiri, Anm. d. Red.) haben zuletzt sehr gute Spiele gemacht haben. Wir wollten beide nicht rausnehmen. Wir haben Flaco dann nach vorne geschoben, um im Anlaufverhalten bei unseren fünf Anläufern zu bleiben. Ich glaube, dass das Experiment nicht ganz so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagte Baumgart.

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Dabei konnte der tunesische Dauerläufer auf der Zehn nicht annähernd an seine Form der vergangenen Wochen anknüpfen. Skhiri (27) hatte mit fünf Toren einen gewaltigen Anteil am Kölner Mega-Start ins Jahr. In Stuttgart wollte ihm dagegen nicht viel gelingen. Seine auffälligste Szene war ein böser Ballverlust, der beinah schon viel früher zum 0:2 geführt hätte.

„Das ist nicht seine Position, das hat das Spiel relativ deutlich gezeigt. Es hätte eher ein Wechselspiel sein sollen: mit Ball ein 4-1-3-2, gegen den Ball ein 4-2-2-2. Man muss letztlich konstatieren, dass es nicht so geklappt hat“, bestätigte auch Sportboss Christian Keller (44).

Bereits zur Halbzeit korrigierte Coach Baumgart dann seinen Kurs. Er nahm die beiden überforderten Youngster Eric Martel (20) und Denis Huseinbasic (21) raus und zog Skhiri zurück auf seine angestammte Position auf die Sechs. Dejan Ljubicic (25) übernahm die Spielmacher-Position, Linton Maina (23) ging auf die Acht und Sargis Adamyan (29) agierte als zweite Spitze.

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„Wir wollten Eric und Denis nicht rausnehmen. Es tut ein bisschen weh, denn Denis ist in der Entwicklung, dann nimmst du ihn zur Halbzeit raus. Dann hast du Eric, der aus meiner Sicht bisher sehr gute Spiele gemacht hat, den nimmst du auch raus. Das ist natürlich für die Jungs nicht einfach, aber wir wollten einfach noch mal gucken, dass wir nach vorne Druck hinkriegen, was wir aus meiner Sicht die erste Viertelstunde gut gemacht haben, mit dem 0:2 war es dann erledigt“, sagte Baumgart.

Die Wechsel verpufften quasi ohne Effekt, auch als der FC später noch mit Jan Thielmann (20) und Davie Selke (28) noch mal alles nach vorne warf, wurde es nicht wirklich gefährlich. Ein gebrauchter Tag, wie auch Baumgart konstatierte. „Deswegen probieren wir ja Sachen aus. Wenn die gut sind, freuen wir uns, wenn sie nicht gut sind, dann mache ich mich auch nicht gleich zur Sau.“