Abo

Vier Verteidiger verletztStarkes Comeback vertreibt Abwehr-Kummer

Rav van den Berg im Zweikampf mit Romano Schmid.

Rav van den Berg störte Romano Schmid bei dessen Alleingang auf das Kölner Tor noch entscheidend.

Der 1. FC Köln hat die Abwehr-Seuche. Mit Dominique Heintz fällt der schon der vierte Innenverteidiger aus. Vor allem ein Comeback in Bremen macht dennoch Hoffnung für die nächsten Wochen. 

„Es ist wie verhext“, klagte Lukas Kwasniok nach dem 1:1 bei Werder. Dem 1. FC Köln brechen nach und nach die Innenverteidiger weg. Mit Dominique Heintz erwischte es in Bremen bereits den vierten (!) Abwehrspieler mit einer Verletzung.

Der Routinier zog sich bei einem langen Schritt im Duell mit Keke Topp einen kleinen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und wird damit definitiv die beiden Spiele gegen St. Paul und Bayer Leverkusen verpassen. Mit Luca Kilian (Kreuzbandriss), Timo Hübers (Totalschaden im Knie) und Joel Schmied (Muskelverletzung) musste der FC-Trainer vorher bereits auf drei Innenverteidiger verzichten.

Van den Berg feiert überzeugendes FC-Comeback

Damit stellt sich die Abwehr gegen Pauli quasi von selbst auf. Ein zentraler Bestandteil davon wird Rav van den Berg sein. Der Niederländer hat nach seiner Schulter-Operation ein beeindruckendes Comeback gegen Bremen gefeiert, obwohl er nach Heintz‘ plötzlichem Ausfall quasi keine Zeit hatte, sich auf seinen Einsatz vorzubereiten.

„Es ist anfangs ziemlich schwierig, besonders wenn man lange spielt. Es hat es noch schwieriger gemacht, nach 10 Minuten ohne Warm-up reinzukommen“, sagte van den Berg nach seinem Comeback: „Es war okay, aber ich denke, ich kann mich deutlich verbessern.“

Damit ging er deutlich zu hart mit sich ins Gericht. Denn auf dem Platz war ihm die lange Pause nicht anzumerken. Der 10-Millionen-Neuzugang brauchte keine Anlaufzeit und war sofort auf Betriebstemperatur. Auch die verletzte Schulter bereitete ihm keine Probleme mehr, fühlte sich nach seinen Angaben lediglich noch „etwas steif“ an.

Als zentraler Mann der Dreierkette organisierte er die Abwehr, übernahm Verantwortung und war insgesamt stabilste Verteidiger. „Wie Rav sich zurechtgefunden, hat mir sehr gut gefallen“, lobte Kwasniok. Der Trainer hätte seinen Schützling gerne noch etwas länger geschont und ihn je nach Verlauf am liebsten erst gegen Pauli gebracht.

Doch als er gebraucht wurde, war der Niederländer da. Vor allem in der vielleicht entscheidenden Szene des Spiels. Denn nach einem Katastrophen-Rückpass von Lund spurtete van den Berg Gegenspieler Romano Schmid bei dessen Alleingang hinterher und bedrängte den Österreicher vielleicht noch entscheidend beim Abschluss.

„Rav stört ihn super. Wenn er ihm zwei Meter mehr Luft gibt und Schmid alleine auf mich zuläuft, hat er mehr Zeit zu überlegen“, sagte Marvin Schwäbe, der das 0:2 schließlich verhinderte.

Das vielversprechende Comeback vertreibt den Kummer und die Sorgen in der FC-Abwehr. In Kombination mit Eric Martel und Cenk Özkacar kann Kwasniok auch gegen den Aufsteiger eine schlagkräftige Kette aufstellen. Vorausgesetzt, der Abwehr-Fluch schlägt in dieser Woche nicht erneut zu.