Lukas Kwasniok setzt für sein Spiel auf starke Schienenspieler. In Paderborn konnte er sich auf ein effektives Duo verlassen, in Köln sind die so genannten „Wingbacks“ noch nicht die erhofften „Gamechanger“.
Wichtig für FC-SpielKwasnioks „Gamechanger“ zünden noch nicht

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Isak Johannesson, Sebastian Sebulonsen und Kristoffer Lund kamen im Sommer neu zum 1. FC Köln.
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Lukas Kwasniok ist beim 1. FC Köln inzwischen bekannt dafür, dass er ab und an seine ganz eigenen Ideen von Fußball hat. Ob sie immer aufgehen, sei dahingestellt, aber mit so manch einem Taktik-Kniff hat er schon den einen oder anderen Gegner überrascht.
Nur eine zentrale Annahme des Kölner Trainers hat sich bislang noch so gar nicht bewahrheitet. Denn im Sommer kündigte Kwasniok an: „Bei mir sind die Wingbacks der Gamechanger. Die können sich überall reinschleichen und machen die meisten Tore.“
Kaum Einfluss von der Schiene beim FC
Zur Erklärung: Der FC-Trainer benutzt für das Wort Schienenspieler gerne den englischen Ausdruck Wingback. In seinem System sollen die Außen durch ständige Positionsrochaden Räume und Lücken schaffen und entsprechend auch in den gefährlichen Zonen freigespielt werden können.
Das hat vor allem bei seinem Ex-Arbeitgeber Paderborn bestens geklappt. Dort waren Raphael Obermair, an dem weiterhin FC-Interesse besteht, und Aaron Zehnter (mittlerweile in Wolfsburg) in der Tat „Gamechanger“ bzw. Unterschiedsspieler. Obermair kam in der abgelaufenen Zweitliga-Saison auf der rechten Seite auf starke sechs Tore und sechs Vorlagen. Aaron Zehnter empfahl sich mit drei Toren und überragenden zwölf Vorlagen für die Bundesliga.
Einen ähnlichen Ansatz will Kwasniok auch mit dem FC in der Bundesliga verfolgen. Dafür wurden mit Sebastian Sebulonsen, Kristoffer Lund und Alessio Castro-Montes extra drei Schienenspieler geholt. Mit Sebulonsen und Lund bekam der FC zwei Mentalitätsspieler mit ordentlich Power und Geschwindigkeit dazu, Castro-Montes deckt dazu das spielerische und technische Element ab.
Zumindest Sebulonsen und Lund haben sich auch bereits als Verstärkungen erwiesen, doch so richtig Einfluss auf das Kölner Spiel haben sie trotzdem nicht. Das Duo kann nach mehr als einem Drittel der Saison zusammen erst eine einzige Vorlage vorweisen, wobei Lunds Pass auf El Mala in Bremen nicht mal ein klassischer Assist war.
Eine äußerst dünne Ausbeute, die Kwasniok in den vergangenen Wochen zu Umstellungen bewogen haben. Jan Thielmann durfte bzw. musste in den vergangenen zwei Wochen wieder auf der Schiene ran und auch Jakub Kaminski wurde zuletzt dort wieder „verschenkt“.
Richtig zufriedenstellend ist das bislang noch nicht. Da sich ein Abgang von Jusuf Gazibegovic abzeichnet und die Personaldecke in der Fünferkette ohnehin nicht besonders dick ist, halten die Kölner Verantwortlichen die Augen im Winter auch nach einem neuen „Gamechanger“ offen.

