Nach Baumgart-AusHeiße Trainer-Suche beim FC – Keller verrät: „Haben natürlich einen Schatten-Kader“

FC-Bosse bei der Pressekonferenz im Geißbockheim: Christian Keller, Philipp Türoff und Werner Wolf.

Christian Keller, Sport-Geschäftsführer 1. FC Köln, sein Kollege Philipp Türoff (kaufmännischer Geschäftsführer) und FC-Präsident Werner Wolf (v.l.n.r.) auf der Pressekonferenz am 22. Dezember 2023.

Am Tag nach der Trennung haben die FC-Bosse Steffen Baumgart nochmals für seine Arbeit beim 1. FC Köln gedankt. Doch der Blick muss auch nach vorne gehen. Am 2. Januar soll ein neuer Mann auf dem Platz stehen.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Die Ära-Baumgart ist vorbei, der 1. FC Köln sucht nun händeringend einen neuen Trainer. Leicht wird das nicht, denn nach der Trennung von Steffen Baumgart (51) beginnt die Suche für einen Nachfolger am 22. Dezember 2023.

Ein äußerst ungünstiger Zeitpunkt, denn eigentlich schalten gerade alle in den Weihnachtsmodus. Der FC muss nun zwischen den Feiertagen viele Gespräche führen und die richtige Wahl treffen. Denn eins ist klar: Der Schuss muss sitzen.

Christian Keller: „Ich würde alles offen halten“

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FC-Sportchef Christian Keller (45) stellt klar, dass durchaus auch mehrere Trainer kommen könnten: „Es wird ein neuer Cheftrainer kommen, wer auch immer das sein wird. Und dem muss man natürlich die Möglichkeit geben, über die Zusammensetzung des Trainerteams mitzusprechen – nicht mitzuentscheiden, aber mitzusprechen.“

Ob es zu einer internen oder externen Lösung kommt, kann Keller noch nicht beurteilen: „Ich würde alles offen halten und weder das eine noch das andere verwerfen wollen.“

Nach EXPRESS.de-Informationen werden im Klub verschiedene Szenarien diskutiert. Interne Lösungen könnten so aussehen: U21-Trainer Evangelos Sbonias (41) übernimmt die Profis. Der hat allerdings nicht die nötige Lizenz für die Bundesliga, könnte mit Co-Trainer André Pawlak (52) ein Duo bilden.

Auch Stefan Ruthenbeck (51) ist eine Option. Der Trainer der U19-Bundesligamannschaft des FC übernahm die Kölner-Profis schon einmal: 2017 folgte er auf Peter Stöger (57). Da der FC aufgrund der Transfersperre vermehrt auf eigene Talente setzen muss, wäre es von Vorteil, einen Trainer zu haben, der die jungen Talente gut kennt.

Große Namen dabei

Wie der 1. FC Köln: Diese Vereine wurden mit Transfersperren belegt

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Favorisiert wird nach EXPRESS.de-Informationen aber eine externe Lösung. Das Problem: Man muss einen Trainer finden, der finanziell darstellbar ist und sich der schwierigen Situation beim FC stellt. Einige Namen sind in der Verlosung: Feuerwehrmann Friedhelm Funkel (70) etwa oder Ex-Schalke-Trainer Thomas Reis (50), im Übrigen ein Kumpel von Baumgart, der ähnlichen Fußball spielen lässt. Genau wie Bo Svensson (44), der ebenfalls auf Angriffspressing setzt.

Keller betonte am Freitag, dass noch keine Auswahl getroffen wurde: „Wir werden jetzt anfangen, die Trainersuche zu starten. Mit Betonung auf jetzt.“ Laut Keller habe der FC schon zahlreiche Bewerbungen erhalten, es gäbe mehr Trainer als Jobs.

Doch warum haben sie beim FC nicht schon im Hintergrund mit Gesprächen begonnen – die Trennung von Baumgart war seit einigen Tagen absehbar? Keller erklärt die Prinzipien des Klubs: „Weil wir am Mittwochabend eine gemeinschaftliche Entscheidung getroffen haben. Weil wir die am Donnerstag im Innenverhältnis und dann auch nach außen kommuniziert haben. Und weil es unsere Grundüberzeugung ist, dass wir nicht hinter dem Rücken von Mitarbeitern, egal ob es der Cheftrainer ist oder jemand anderes, schon anfangen, potenzielle Nachfolger zu suchen. Das tun wir nicht.“

Was wird auf Baumgarts Trainer-Team? 

Keller erklärte aber, dass der Klub durchaus vorbereitet ist: „Wir haben natürlich einen Schatten-Kader, auch für Trainer, genauso wie für Spieler – das gebührt die Professionalität. Wann du aber mit den Leuten aus dem Schatten-Kader in Gespräche gehst, passiert erst, wenn die Position frei ist – und nicht davor.“

Keller sprach auch über das Trainerteam von Baumgart mit Pawlak, Rene Wagner, Kevin McKenna oder Torwarttrainer Uwe Gospodarek: „Wir sprechen positiv über die Arbeit von Steffen Baumgart, da schwingt das Trainerteam natürlich mit. Das Team hat ihm über zweieinhalb Jahre den Rücken gestärkt und einen exzellenten Job gemacht. Da sind Fachmänner dabei, die hohe Identifikation mit dem FC aufweisen.“

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Ob sie alle beim FC bleiben, wird sich bald klären, man müsse sehen, „ob sie sich überlegen, etwas anders zu machen. Das werde ich die Jungs auch noch fragen. Wenn jeder Weihnachten gefeiert hat, möchte ich schon von jedem wissen, ob er am 2. Januar, wenn es hier wieder losgeht, mit voller Überzeugung hinter dieser Aufgabe und dem Klub steht. Und ob er mit voller Identifikation die Herausforderungen bewältigen will.“  Wagner gilt als Spannmann von Baumgart, er könnte den Verein beispielsweise verlassen.

Fakt ist: während die meisten Menschen ein besinnliches Weihnachtsfest unter ihrem Tannenbaum feiern, glühen bei Keller, der die Festtage in der Heimat im Schwarzwald feiert, die Drähte...