Knoten endlich geplatzt?Christensen feiert Debüt mit Anlauf – Abräumer mit Bestwert aller FC-Profis

Jacob Christensen im Duell mit Harry Kane.

Jacob Christensen feierte seine Startelf-Debüt für den 1. FC Köln ausgerechnet gegen das Starensemble von Bayern München um Ausnahmestürmer Harry Kane (13. April 2024).

Jacob Christensen feierte bei der Niederlage gegen Bayern München ein gelungenes Startelf-Debüt für den 1. FC Köln. Dafür brauchte es einen langen Anlauf, die Gründe dafür sind vielfältig.

von Jürgen Kemper (kem)

Es war ein Debüt mit ganz langem Anlauf. Jacob Christensen (22), der mit großen Vorschusslorbeeren aus Dänemark geholt wurde, feierte bei der 0:2-Niederlage gegen den FC Bayern München (13. April 2024) am 29. Spieltag endlich sein Startelf-Debüt für den 1. FC Köln.

Nachdem es der Sechser in den vergangenen beiden Spielen nicht mal ins 20-köpfige Aufgebot geschafft hatte, rotierte er nun von der Tribüne in die erste Elf. Dabei profitierte Christensen von den Ausfällen von Eric Martel (5. Gelbe Karte) und Denis Huseinbasic (muskuläre Probleme) Weil Timo Schultz (46) freiwillig auf Meiko Wäschenbach verzichtete, obwohl noch ein Platz im Kader frei war, war der Däne neben Dejan Ljubicic der einzige verfügbare Abräumer.

Timo Schultz mit Lob für Debütant Christensen

Quasi aus der Not heraus kam er damit zu einer unverhofften Premiere. Und die begann äußerst unglücklich. Als Harry Kane im Mittelfeld das Tempo anzog, kam der Däne nicht hinterher und wusste sich nur noch mit einem Foul zu helfen. Gelb in der 5. Minute. Eine gewaltige Hypothek für einen Abräumer, mit der Christensen aber souverän umging.

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Der Neuzugang aus Dänemark kam in der Folge gänzlich ohne Foul aus und konnte am Ende solide 67 Prozent der Zweikämpfe für sich entscheiden. Dazu spulte er mit 12,92 die meisten Kilometer aller FC-Spieler ab und wies eine starke Passquote von 88 Prozent auf.

„Er hat genau das gezeigt, was wir uns von ihm erwartet haben. Er ist ein sehr ballsicherer Spieler. Er ist heute mit jeder Minute klarer ins Spiel reingekommen und hat auch die Bälle gefordert“, sagte Schultz und ergänzte: „Er hat es immer wieder geschafft, die Seite zu verlagern, und es ist für ihn sicher ein guter Startschuss in die Saison gewesen, auch wenn es ein sehr später war.“

Es hat in der Tat lange gedauert, bis Christensen dieses Potenzial auf den Platz bringen dufte. Seine bisherige Saison war geprägt durch Pleiten, Pech und Pannen – und falsche Erwartungen. Nachdem Sportboss Christian Keller (45) vor der Saison gesagt hatte: „Auf der Sechs werden wir versuchen, einen Spieler zu holen, der aus unserer Sicht im Idealfall direkt gutes Bundesliga-Niveau spielen kann“, steckten die Fans große Hoffnungen in das dänische Talent.

1. FC Köln in der Einzelkritik

Die Noten der FC-Profis im Bundesliga-Spiel beim FC Bayern München

1/17

Zumal Christensen dem Vernehmen nach von halb Europa gejagt wurde und ausgerechnet der FC den Zuschlag für das hoffnungsvolle Talent erhielt. Schultz sagt: „Trotz seines jungen Alters hat er in Nordsjælland viele Einsätze gehabt und ist ein prägender Spieler gewesen.“

Den Erwartungen konnte Christensen aber nicht gerecht werden, der Sprung aus der dänischen Superliga in die Bundesliga war gewaltig. Das wurde bereits beim Pokalsieg in Osnabrück deutlich, als Christensen eingewechselt wurde und heillos überfordert war. Danach sollte es bis zum 18. Spieltag dauern, ehe Steffen Baumgart überhaupt wieder Verwendung für ihn finden sollte.

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Es blieb aber bei (unglücklichen) Kurzeinsätzen wie gegen Bremen, als er in der Schlussviertelstunde reinkam und einen Fehlpass nach dem anderen einstreute. Danach pendelte er wieder zwischen Bank und Tribüne und durfte nur noch beim desaströsen 1:5 gegen Leipzig ein paar Minuten sammeln.

Nach viel Schatten kam am Samstag endlich Licht dazu. Eine erste Duftmarke ist nun gesetzt. Bleibt abzuwarten, ob er im Saisonendspurt auch seine Spuren hinterlassen kann, wenn mit Martel und  Huseinbasic der Konkurrenzkampf deutlich verschärft wird.