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„Geht nicht um Geld“FC probt Star-Abschied – nicht mal Mega-Angebot hält Baumgarts Unersetzbaren

Steffen Baumgart umarmt Ellyes Skhiri (M.) nach dem 3:1-Sieg des 1. FC Köln beim FC Augsburg am 8. April 2023.

Steffen Baumgart herzte Ellyes Skhiri (M.) nach dem 3:1-Sieg des 1. FC Köln beim FC Augsburg am 8. April 2023

Der 1. FC Köln muss gegen den FSV Mainz 05 auf Ellyes Skhiri verzichten. Eine Probe für die nächste Saison, da der Abschied des eigentlich unersetzbare Tunesiers (Vertrag läuft aus) näher rückt.

von Martin Zenge  (mze)

Kölns Heimspiel gegen Mainz ist nicht nur die Chance, den nächsten großen Schritt Richtung Klassenerhalt zu gehen – sondern auch ein wichtiger Test für die kommende Saison! Denn der FC muss auf Mittelfeld-Star Ellyes Skhiri (27) verzichten, der im Sommer zu 99 Prozent den Abflug macht.

Beim 3:1-Sieg in Augsburg sah der Tunesier seine fünfte Gelbe Karte, fehlt am Samstag (15. April 2023, 15.30 Uhr) gesperrt. Steffen Baumgart (51) kann gegen Mainz schon mal proben, wie es ohne Skhiri läuft…

Steffen Baumgart: Ellyes Skhiri „ist nicht zu ersetzen“

„Ellyes ist nicht zu ersetzen“, sagt der FC-Coach klipp und klar, erinnert: „Wir haben letztes Jahr auch zwei Spieler abgegeben, die du nicht ersetzt kriegst.“ Anthony Modeste (34) und Salih Özcan (25, beide BVB). „Du kannst andere Spieler einsetzen, aber du kriegst sie nicht ersetzt“, meint Baumgart.

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Skhiri (Vertrag läuft aus) hat sich in seinen vier Köln-Jahren einen ähnlichen Unverzichtbar-Status wie Kapitän Jonas Hector (32) erspielt.Baumgart adelt ihn: „Ellyes ist einer der besten Spieler, seitdem er hier ist. Es gibt zwei sehr wichtige Komponenten in unserem Spiel, die einfach nicht wegzudenken sind: Die eine ist Jonas und die andere ist Flaco. Wir machen daraus auch kein Geheimnis. Es geht nicht darum, ihn zu ersetzen, sondern zu gucken, dass wir nicht ganz so viel Substanz verlieren.“

Schwer genug. Der FC will den Verlust mit einem gestandenen Profi auffangen, Sportboss Christian Keller (44) erklärte zuletzt in der „Kölnischen Rundschau“: „Wir müssen uns auf der Sechs mit einem Spieler verstärken, der annähernd in der Lage ist, in seine Fußstapfen zu treten.“ Dafür müsste allerdings zunächst mal die Fifa-Transfersperre über zwei Wechselperioden ausgesetzt werden.

Eine Idee, über die viele Fans diskutieren: Für potenzielle Neuzugänge eingeplantes Geld nutzen, um Skhiri ein unmoralisches Angebot zu unterbreiten, damit er doch noch bleibt – laut Baumgart keine Lösung!Denn: „Ihm geht es nicht ums Geld, sondern um den sportlichen Bereich. Wenn es ums Finanzielle gehen würde, wäre Flaco schon viel früher weg gewesen. Er hat sich menschlich hier immer wohlgefühlt und das sieht man auch in jeder Phase, wie er arbeitet, obwohl er weiß, dass er geht.“

Abschied vom 1. FC Köln: Ellyes Skhiri „will um Titel spielen“

Das ist seit Monaten ein offenes Geheimnis. „Er hat ganz klar gesagt, dass er sich nächstes Jahr woanders sieht, dass er den Verein verlassen möchte“, erinnert Baumgart: „Er will um Titel spielen. Das finde ich auch in Ordnung, das sollten wir akzeptieren.“

Skhiris Statistiken zeigen, warum sein bevorstehender Ablösefrei-Wechsel für den FC schmerzhafter kaum sein könnte!In der aktuellen Saison hat er nicht nur die meisten Kilometer aller Bundesliga-Profis (318,85) abgespult. Mit seinen sechs Treffern ist der Tunesier – wohlgemerkt als defensiver Mittelfeldmann – auch Kölns bester Torschütze.

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Dazu kommen eine Sahne-Passquote (89,7 Prozent) und ein Zweikampfwert von 57 Prozent, mit dem er beispielsweise Bayern-Sechser Joshua Kimmich (55 Prozent) übertrumpft. Beim „Kicker“ schaffte es Skhiri sechsmal in die Elf des Spieltags, nur Leverkusens Jeremie Frimpong (7) war häufiger dabei.

Wer sich in Zukunft über die Dienste des 27-Jährigen freuen darf, ist weiterhin unklar. Eintracht Frankfurt soll aus dem Rennen sein, doch mit Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen haben sich in der Vergangenheit noch mehrere Bundesligisten mit Skhiri beschäftigt. Zudem gibt es Interesse aus Frankreich (Lyon, Marseille) und England.

Skhiri-Nachfolge: 1. FC Köln hofft auf deutlich dominanteren Eric Martel

Ob mit oder ohne Fifa-Strafe: Eine riesige Rolle in den Ersatz-Planungen des FC spielt Skhiris bisheriger Sechser-Partner Eric Martel (20). Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (37) sagte zuletzt im EXPRESS.de-Interview: „Ellyes hatte er über Jahre einen riesigen sportlichen Mehrwert. Er macht nicht nur sich selbst jeden Tag besser, sondern auch die Spieler neben sich. Wie Eric, der enorm von Ellyes profitiert. Wir sind überzeugt, dass er ab kommender Saison eine noch deutlich dominantere Rolle bei uns einnehmen kann.“Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!

Baumgart unterstreicht „Erics sehr gute Entwicklung“ und ergänzt: „Wir sehen auch bei Denis Huseinbasic und Mathias Olesen eine gute Entwicklung – aber sie sind halt noch nicht so weit wie Flaco, das muss man einfach so sagen.“

Samstag gegen Mainz gehören Huseinbasic (21) und Olesen (22) genau wie Dejan Ljubicic (25) zu Baumgarts „drei oder vier Möglichkeiten“, um die Skhiri-Lücke neben Martel aufzufüllen.

Wobei der FC-Coach auch über eine taktische Umstellung, sprich zwei Spitzen, nachdenkt: „Sich da am Anfang der Woche festzulegen, ist zu früh. Wir haben mehrere Optionen und gucken, welche wir nutzen. Eric wird auf der Sechs spielen, das werden wir nicht verändern. Die Frage ist, wer daneben spielt und ob überhaupt jemand daneben spielt.“

Nach der Mainz-Partie kann Baumgart dann noch sechsmal auf Skhiri setzen, sollte sich an dessen Zukunfts-Planung nichts ändern. Was sich gewiss nicht ändert, ist Baumgarts persönlicher Wunsch: „Wenn er bleiben möchte, würde ich ihn gerne behalten. Wir haben Ellyes ein klares Zeichen gegeben, dass ich ihn gerne noch überreden würde. Aber ich weiß nicht, ob ich so viele Argumente habe.“