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Trotz Tor-KriseModeste glaubt an Sturm-Vertreter: „Er ist top“ – warum Köln das Tony-Aus so hart trifft

Anthony Modeste und Sebastian Andersson spielen für den 1. FC Köln gegen den VfB Stuttgart.

Anthony Modeste (l.) und Sebastian Andersson, hier beim letzten gemeinsamen Startelf-Einsatz am 19. Dezember 2021 gegen den VfB Stuttgart, sind beim 1. FC Köln zu Freunden geworden.

Teamplayer, Anführer, Arbeiter – Anthony Modeste ist nicht nur als Torjäger extrem wichtig für den 1. FC Köln. Bei RB Leipzig muss Steffen Baumgart auf ihn verzichten.

von Martin Zenge (mze)

Tor-Maschine Tony. Anthony Modeste (33) traf zuletzt wie am Fließband – doch für das Auswärtsspiel bei RB Leipzig (Freitag, 11. Februar 2022) musste er sich krank abmelden. Bitter, nicht nur wegen seiner Baller-Serie! EXPRESS.de erklärt, warum der Franzose für Köln eigentlich unersetzlich ist.

17 Pflichtspiel-Treffer in 1869 Minuten. Modeste trifft aktuell noch schneller als in seiner Fabel-Saison 2016/17 – damals im Schnitt alle 120 Minuten, nun braucht er gerade mal 110. Dennoch sagte Steffen Baumgart (50) jüngst: „Die Tore sind wichtig, aber er wird mir zu viel daran bewertet.“ Für den FC-Coach, der am Freitag auf Sebastian Andersson (30) als Ersatz vertraut, zählen auch andere Tony-Stärken.

Anthony Modeste über Sebastian Andersson: „Ich will ihm dabei helfen“

Teamplayer: Oft gelten Torjäger als Ego-Typen – das liegt Modeste fern. Bestes Beispiel: Er will seinen derzeit glücklosen Sturmkollegen Andersson mit allen Mitteln unterstützen.

Alles zum Thema Anthony Modeste

Modeste erklärte gegenüber EXPRESS.de: „Er ist ein guter Junge und muss dranbleiben. Ich hoffe und wünsche mir, dass er bald wieder Tore macht. Ich will ihm dabei helfen.“ Ob im Training, auf dem Platz oder einfach als Kumpel.

Andersson, vergangene Saison genau wie Tony mit heftigen Verletzungssorgen, wartet seit zweieinhalb Monaten auf ein Tor. Modeste weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr so eine Durststrecke an einem Stürmer nagt, glaubt aber an den Schweden: „Seb ist top – auch wenn sich das ein bisschen komisch anhört, weil er ein Konkurrent auf derselben Position ist. Er ist ein guter Partner und auch guter Freund mittlerweile.“ Freitagabend muss er ihm aus der Ferne die Daumen drücken.

Steffen Baumgart: Anthony Modeste macht viele Meter nach hinten

Arbeitstier: Vor der Saison fragten sich viele, ob Modeste Baumgarts Vollgas-Fußball mit seinen 33 Jahren mitgehen kann. Die Antwort: und wie! Der Franzose hatte bisher noch kein Spiel verpasst, rennt als Sturmspitze unermüdlich an, scheut keinen Weg.

Im Schnitt läuft der Routinier in 90 Minuten 9,71 Kilometer – das sind immerhin 500 Meter mehr als 16/17. Baumgart honoriert das: „Wenn man sieht, wie stark er nach hinten arbeitet, wie viele Meter er macht. Das zeigt, dass er für die Mannschaft sehr wichtig ist.“

Anführer: Seit Sommer ist Modeste wieder Teil des Mannschaftsrats. Sollte Kapitän Jonas Hector (31) mal ausfallen, hat er beste Chancen, die Binde zu tragen. Offiziell gibt es nach dem Abgang von Rafael Czichos (31) zwar keinen zweiten Vize-Kapitän neben Timo Horn (28), doch Modeste führte den FC schon beim Schalke-Test an. „Tony darf die Binde nehmen, weil er der Älteste und mit im Mannschaftsrat ist“, so Baumgart. In Leipzig müssen andere vorangehen.

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Anthony Modestes Kopfballstärke auch defensiv wichtig

Doppeltes Kopfballungeheuer: Mit neun Toren jagt Modeste den ewigen Kopfball-Rekord von Sergej Barbarez und Jan Koller, die jeweils elfmal trafen. Aber auch defensiv braucht Köln diese Tony-Stärke, bei Standards ist er im eigenen Strafraum immer wieder zur Stelle. Außer Bochums Sebastian Polter (76) hat kein Bundesliga-Angreifer so viele Kopfball-Duelle gewonnen wie der Franzose (73).

Spaßvogel: Kölns Teamgeist erinnert viele Beobachter und Profis an den Euro-Spirit von 2017. Damals wie heute mitentscheidend: Spaßvogel und Kabinen-DJ Modeste. In der neuen Folge der Klub-Doku „24/7“ schallt sein Lachen durchs Geißbockheim, bevor beim Czichos-Abschied Trübsal aufkommen kann. Ein gut aufgelegter Tony ist eben in vielerlei Hinsicht Gold wert…

Kein Wunder, dass Baumgart diesen Mann im Januar nicht nach Saudi-Arabien gehen lassen wollte – obwohl dem klammen FC durch Ablöse und Gehaltseinsparungen ein Gesamtpaket von rund zehn Millionen Euro gewunken hätte. Und Modeste ein langfristiger Vertrag (bis zu drei Jahre) mit saftiger Gehaltserhöhung.

Noch vor einem Jahr, als er im Winter per Last-Minute-Leihe zum AS Saint-Étienne abgegeben wurde, alles undenkbar! Baumgart: „Im Fußball werden viele Spieler, wenn die Leistung nicht stimmt, abgeschrieben. Ich habe gelernt, dass niemand abzuschreiben ist, dass man sich immer wieder aus solchen Situationen herausziehen kann.“ Modeste ist dafür ein eindrucksvolles Beispiel! Daran ändert auch sein Krankheits-Aus nichts.