Frust pur beim KECWolfsburgs Ex-Haie zerlegen Köln – Kapitän Müller verprügelt Grizzly-Torschützen

Janik Möser (Grizzlys Wolfsburg) gegen Tim Wohlgemuth (Kölner Haie).

Kölner Haie gegen Grizzlys Wolfsburg am 28. November 2023 in der Lanxess. Arena. Hier zu sehen: Janik Möser (Grizzlys, l.) und Kölns Tim Wohlgemuth.

Dienstagabend sollte in dieser Woche Haie-Abend werden, doch der KEC ging in der Lanxess-Arena gegen die Wolfsburg Grizzlys völlig unter.

von Uwe Bödeker (ubo)

Nach vier Siegen in Serie gab es zuletzt ein unnötiges 2:3 gegen Straubing. Am Dienstagabend (28. November 2023) sollte der nächste Dreier eingefahren werden. Doch die Haie erlebten einen Saison-Tiefpunkt: Viele Fans verließen schon zehn Minuten vor dem Ende die Lanxess-Arena. Nach der 1:5-Pleite gab es dann Pfiffe für die Mannschaft von Uwe Krupp (58)

In der Tabelle rutschten die Kölner auf Rang acht ab, die Grizzlys kletterten auf Platz fünf. Hier kannst du den Spielverlauf nochmal nachlesen:


Kölner Haie – Grizzlys Wolfsburg 1:5 (0:2, 1:1, 0:2)

1. Drittel: Es gab ein Wiedersehen mit alten Bekannten: Im Tor der Gäste Hannibal Weitzmann (28), er wurde bei den Junghaien ausgebildet, spielte dann von 2018 bis 2021 für die Haie. Björn Krupp, Sohn von Haie-Coach Uwe, spielte 2011 bis 2014 für den KEC, Julian Chrobot ging vergangenen Saison von Köln nach Wolfsburg, Lucas Dumont und Fabio Pfohl spielten auch schon für die Haie. Trainer der Grizzlys ist Mike Stewart (51), er war Haie-Trainer 2019/20. 

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Die Ex-Kölner waren besonders heiß! Zu Beginn der Partie hatten die Wolfsburger die besseren Chancen, doch KEC-Goalie Mirko Pantkowski war hellwach. Dann aber ein Wechselfehler der Kölner – die Konfusion nutzte Beaudin zum 1:0 für die Grizzlys.

Wolfsburgs Julian Chrobot musste nach seinem ersten Wechsel mit einer Verletzung in die Kabine gehen. Dann schockte Dumont die Haie, er lenkt einen Krupp-Schuss ins Netz: 2:0 für die Grizzlys (14. Minute).

Die Ex-Haie nahmen hier den Gastgebern die Butter vom Brot. Dumont sagte in der Pause bei MagentaSport: „Ich habe lange hier gespielt, ist immer wieder schön, hier Tore zu schießen – auch wenn es jetzt auf der anderen Seite ist. Wir haben ordentlich gespielt. Köln hat jetzt nicht so viele große Chancen. So müssen wir weiter spielen.“

2. Drittel: Die Haie waren im ersten Drittel oft unorganisiert und offensiv viel zu kompliziert, das sollte besser werden, gelang aber nicht. Zu Beginn musste Pantkowski gleich wieder gegen Matt White retten.

Dann rappelte es erneut: 0:3 durch Ryan O'Connor (23. Minute). Die Haie sendeten dann aber auch noch ein Lebenszeichen. In Überzahl traf Gregor MacLeod zum 1:3-Anschluss (25.). Köln plötzlich am Drücker: Louis-Marc Aubry hatte die dicke Chance zum 2:3, doch Weitzmann parierte. Der zweite Abschnitt war wesentlich ausgeglichener. Den Haien blieben noch 20 Minuten, um das Spiel zu drehen.

Das Spiel ähnelt vom Verlauf her der 2:3-Niederlage gegen Straubing, als die Kölner auch im ersten Drittel alles vermissen ließen.

KEC-Stürmer Maxi Kammerer sagte jetzt bei MagentaSport, dass im zweiten Drittel alles besser gemacht wurde: „Das erste Drittel war extrem schlecht. Ohne Energie, ohne Kampfgeist, ohne Lust. Da war es nicht schwer, besser zu sein als im ersten Drittel. Aber es ist immer noch nicht genug. Wir sind nur einen Schritt näher an unserem Spiel dran.“

3. Drittel: Die Haie versuchten es, Aubry traf nur den Pfosten (46.), doch wenig später stellte Andy Miele auf 4:1 für die Gäste. Kein Haie-Dienstag vor 15.476 Fans.

Dann schnappte sich Haie-Kapitän Moritz Müller Miele, es kam zum wilden Faustkampf! Müller langt ordentlich zu, verprügelt Miele – beide müssen fünf Minuten auf die Strafbank wegen Fighting. Ob das ein Wachrüttler für die Haie war? Nicht wirklich: Chris Wilkie traf zum 5:1. Die ersten Fans verließen die Halle zehn Minuten vor Schluss. Tiefpunkt in dieser Spielzeit.

Wolfsburgs Goalie Weitzmann sagte: „Ich weiß, wie das ist in Köln, manchmal kann der Druck lähmen, wir haben es heute besser gemacht.“ Kölns Dave McIntyre sagte: „Wir können über soviel reden, es war nicht gut, wir nehmen zu viele Strafzeiten. Es ist frustrierend, aber wir müssen nach vorne schauen. Trotzdem, wir haben hier einige Tore verschenkt.“


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In der Tabelle ist es weiter eng: Nach 22 absolvierten Spielen liegen die Kölner auf Rang acht mit 35 Punkten. Wolfsburg ist nun Fünfter mit 37 Zählern. 

Im ersten Duell in dieser Saison gewannen die Haie am 20. Oktober 5:4 nach Verlängerung. Wie gefährlich die Grizzlys sind, bewiesen sie zuletzt am 18. November, als sie mit 9:6 bei Topteam Eisbären Berlin gewannen.

Kölns Verteidiger Brady Austin sagte vor dem Wolfsburg-Duell: „Wir wissen, dass Wolfsburg ein sehr physisches Team ist und ein intensives Forechecking spielt. Darauf sind wir vorbereitet. Wenn wir unser Spiel spielen und von Anfang an bereit sind, wird es ein gutes Spiel werden.“

Am kommenden Wochenende geht es für die Haie mit den West-Schlagern weiter. Freitag, 1. Dezember, geht es nach Iserlohn, Sonntag, 3. Dezember, nach Düsseldorf. Da müssen sie ein anderes Gesicht zeigen.