Eishockey liveKölner Haie in Nürnberg: Schlägerei, Strafengewitter und bittere Niederlage

Niklas Treutle (Nürnberg) wehrt einen Schuss von Kölns Louis-Marc Aubry ab.

Nürnberg Ice Tigers gegen Kölner Haie am 23. September 2022: Nürnbergs Goalie Niklas Treutle (l.) gegen Louis-Marc Aubry.

Zwei Heimsiege haben die Kölner Haie in dieser noch jungen Eishockey-Saison schon eingefahren. Am Freitag ging es zum Auswärtsspiel nach Nürnberg.

von Uwe Bödeker (ubo)

Nächster Auftritt der Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL): Am Freitagabend (23. September 2022, ab 19.30 Uhr) stand das Duell bei den Nürnberg Ice Tigers an. Auswärts fluppt es noch nicht so für den KEC in dieser Saison...

KEC-Kapitän Moritz Müller (35) war vor dem Spiel zuversichtlich, dass der Saisonstart weiter positiv verläuft: „Nach unseren ersten drei Spielen haben wir schon sehen könne, was läuft und woran wir noch arbeiten müssen. Viel Zeit zum Durchatmen blieb uns nach dem ersten Spiel nicht, aber wir bereiten uns gut vor und wollen weiter an den nötigen Schrauben drehen, um dann auch in Nürnberg wieder zu punkten.“

Kölner Haie verlieren auch in Nürnberg

Das gelang nicht, die Haie verloren auch ihr zweites Spiel auf fremdem Eis. In einem hart umkämpften Spiel gab es am Ende ein knappes 2:4 aus Kölner Sicht. Der letzte Treffer fiel 46 Sekunden vor Schluss ins leere Kölner Tor.

Alles zum Thema Uwe Krupp

Trainer Uwe Krupp setzte zu Beginn erstmals in dieser Saison auf Goalie Oleg Shilin (31, kam aus Krefeld zu den Haien), nachdem zuletzt immer Mirko Pantkowksi gestartet war. In der vierten Minute musste er gleich den Puck aus dem Netz holen: 1:0 für Nürnberg durch Ryan Stoa. 

Es ging munter hin und her und die Haie fanden immer besser ins Spiel. Der Lohn: 1:1 nach 17 Minuten durch Alex Oblinger. Zuvor schauten die Schiris die Szene nochmal im Video an, gaben den Treffer dann. Der Puck war unter der Latte eingeschlagen und dann nach vorne abgeprallt, klare Sache!

Zum Ende des ersten Drittels wurde es dann giftig: Mit Schubserei und Rangelei ging’s Richtung Kabinen. Da war jetzt mächtig Feuer drin. Ob sich alle Parteien in der Pause abkühlten? Eher nicht.

Zu Beginn des zweiten Drittels nahmen die Haie Fahrt auf, doch Jon Matsumoto verzog aus halbrechter Position knapp (25. Minute). Im ersten Abschnitt feuerten die Haie 17 Schüsse aufs Tor ab, die Gastgeber nur neun. Jetzt mussten sich die Kölner doch auch mal belohnen. Doch die Ice Tigers trafen zum 2:1. Dann wurd’s kurios und wild: 2:2 durch Kölns Mark Olver in der 38. Minute, quasi im Gegenzug das 3:2 durch Gregor Mac Leod. 

Im Schlussdrittel kam es zu dann zu einer wilden Schlägerei auf dem Eis. In der Folge gab es ein wahres Strafengewitter: Aubry musste 2+2 Minuten runter, Zach Sill fünf Minuten und Olver zwei Minuten, auf Nürnberger Seite musste Daniel Schmölz für fünf Minuten raus wegen Fighting. Die Haie mussten eine 3-gegen-5-Situation überstehen. Taten sie auch, aber in der Folge wollte kein Kölner Treffer mehr fallen.

Als der KEC den Goalie rausnahm, traf Dano Leonhardt ins leere Kölner Tor zum 4:2. Zwei Siege daheim, zwei Niederlagen auswärts. Für Käpt'n Müller und sein Team gibt es noch einiges zu tun.

Kölner Haie fahren zu allen Spielen mit dem Bus

Vor dem Spiel hofften die Haie, dass sie keine „Bus-Beine“ wie bei der letzten Auswärtsfahrt nach Augsburg hatten. Bei den Panthern verloren die Kölner 2:5.

In dieser Saison fahren die Haie alle Spielorte mit dem Bus an, geflogen wird nicht mehr. Auswärtsfahrten wie nach Augsburg oder jetzt Nürnberg dauern dann schon mal gut sechs Stunden. Nach Nürnberg sind die Haie schon am Donnerstag (22. September) gefahren.

Bei den Heimspielen gibt es logischerweise keine Reisestrapazen. In dieser Saison gab es schon zwei Heimsiege gegen München (6:3) und Wolfsburg (3:2 nach Verlängerung). Bisheriger Topscorer der Kölner ist der neue Kanada-Kracher Louis-Marc Aubry (30) mit fünf Punkten (vier Tore, ein Assist). 

In Nürnberg taten sich die Haie zuletzt immer schwer: Die letzten sechs Begegnungen gewannen die Ice Tigers daheim. Kölns Brady Austin sagte nach der neuerlichen Niederlage bei MagentaSport: „Wir hatten einige Chancen, im Schlussdrittel haben wir uns selber nicht geholfen mit den ganzen Strafen.“

Am Mittwoch,  28. September, müssen die Haie nach Schwenningen (19.30 Uhr, MagentaSport).