Haie-Nerven liegen blankKrupp geht Spieler in Wutrede an – Abstieg wäre „existenzbedrohend“

Uwe Krupp spricht im DEL-Spiel der Kölner Haie mit seiner Mannschaft

Uwe Krupp, hier am 19. Oktober 2021 bei der Niederlage der Kölner Haie gegen die Düsselorfer EG, platzte nach der Klatsche in Nürnberg der Kragen.

Die Lage bei den Kölner Haien wird immer dramatischer. Nach der 13. Niederlage aus den vergangenen 14 Spielen platzte Trainer Uwe Krupp der Kragen. Plötzlich geht beim KEC sogar die Abstiegsangst um.

von Uwe Bödeker (ubo)Béla Csányi (bc)

Die Kölner Haie versinken immer tiefer in der Krise. Kaum war durch das 4:3 gegen Iserlohn vor gut einer Woche die Pleiten-Serie von zehn Niederlagen in Folge gestoppt, arbeitet der KEC mit jetzt bereits wieder drei verlorenen Spielen schon an einer neuerlichen Durststrecke.

Abstiegs-Ängste statt Playoff-Träume heißt inzwischen die triste Realität für Trainer Uwe Krupp (56), der erst Mitte Februar seinen Vertrag verlängert hatte und am Sonntag (27. Februar 2022) ungewohnt deutlich Dampf abließ. „Die Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben, war unter aller Sau“, fluchte der frühere Nationaltrainer nach der schallenden 4:7-Ohrfeige bei den Nürnberg Ice Tigers.

Uwe Krupp und Philipp Walter: Frust pur bei Kölner Haien

Krupp war auf der Pressekonferenz in der Arena Nürnberger Versicherung kaum zu bremsen, machte keinen Hehl aus seiner Stimmung: „Ich bin stocksauer, ich hab' die Schnauze voll.“ Die „Schonfrist“ für die Spieler erklärte er für abgelaufen, kündigte außerdem einen verschärften Ton gegenüber seinem Kader an.

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Das dürfte die Mannschaft bereits nach dem 1:4 im ersten Drittel in Nürnberg zu spüren bekommen haben. Im weiteren Spielverlauf berappelte sich der KEC wieder, konnte den Rückstand aber nicht mehr entscheidend verkürzen. Geschäftsführer Philipp Walter (48) kündigte am Montag (28. Februar) Konsequenzen für den gesamten Kader der Kölner Haie an: „Unser Umgang mit den Spielern wird sich ab heute grundlegend ändern.“

Langsam aber sicher beginnt beiden Haien das Nervenflattern. Auf den ersten Blick ist das Punkte-Polster auf die Krefeld Pinguine auf dem einzigen DEL-Abstiegsplatz mit 13 Zählern zwar gewaltig, allerdings hat der Tabellenletzte derzeit noch sechs Spiele weniger absolviert als der KEC. So könnte Krefeld durchaus noch einmal in Schlagdistanz kommen.

DEL-Abstieg der Kölner Haie wäre „existenzbedrohend“

Nachdem die Haie schon in der DEL regelmäßige Corona-Tiefschläge kassiert hatten und wirtschaftlich extrem leiden, wäre ein Abstieg in die medial kaum beachtete DEL2 für den Standort Köln „existenzbedrohend“, wie Walter klipp und klar betonte. In diesem Fall „müsste alles neu sortiert und auf den Prüfstand gestellt werden“.

Die Trainerfrage wollte Walter nach der erst vor zwei Wochen vollzogenen langfristigen Vertragsverlängerung ausdrücklich nicht stellen: „Es gibt keinen, der keine Fehler gemacht hat. Ich bin davon überzeugt, dass Uwe der richtige Mann für uns ist.“