„Bitte die Fernbedienung nutzen“Aufgeblähte EM: DFB-Vize hat seltsamen Rat für Fans

Rainer Koch EM Modus

DFB-Vizepräsident Rainer Koch, hier beim Außerordentlichen Bundestag des DFB im Mai 2020, verteidigt den Modus der EM 2021.

von Christopher Hostert (cho)

Frankfurt – Am Freitagabend, 11. Juni, war es endlich soweit: Die EM 2021 startete mit dem Eröffnungsspiel zwischen Italien und der Türkei (3:0) in Rom. Wie schon bei der EM 2016 in Frankreich werden auch bei dieser Europameisterschaft 24 Mannschaften an den Start gehen. Der Modus mit sechs Gruppen wird von vielen Fans kritisiert. DFB-Vizepräsident Rainer Koch (62) hat dafür kein Verständnis und einen seltsamen Rat für alle Kritiker.

  • EM 2021 mit sechs Gruppen und 24 Mannschaften
  • Modus der EM 2021 wird von vielen Fans kritisiert
  • DFB-Vizepräsident Rainer Koch hat einen Rat für alle Kritiker

EM 2021: DFB-Vizepräsident Rainer Koch verteidigt Modus mit 24 Mannschaften

Der Modus mit 24 Mannschaften und sechs Gruppen wird von vielen Fans als „aufgebläht“ kritisiert. Zudem habe sowohl die EM-Quali, als auch die Vorrunde an Brisanz verloren, da sich 24 der 55 Quali-Teilnehmer für die EM qualifizieren und sich nur acht der 24 Teilnehmer nicht für das Achtelfinale qualifizieren.

Kritik, für die DFB-Vizepräsident Rainer Koch keinerlei Verständnis zeigt. Für alle Kritiker hat Koch auch einen etwas speziellen Rat auf Lager: „Wenn ein deutscher Fußballfan an einem Spiel von Nordmazedonien kein Interesse hat und sagt, dass sind mir jetzt eigentlich viel zu viele Spiele, dann möge er doch bitte die Fernbedienung nutzen und sich ein anderes Programm anschauen oder gar kein Fernsehen schauen,“ erklärte Koch gegenüber RTL/ntv.

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Es gehe darum, kleineren Nationen die Teilnahme an Europameisterschaften zu ermöglichen: „Ich finde, Fußball ist mehr als nur dieser sportliche Spitzenwettkampf, deswegen bin ich auch sehr dafür, dass wir unsere Sportart nutzen, um Menschen zusammenzubringen.“

Ob die UEFA wirklich nur im Sinn hat, Menschen zusammenzubringen? Zahlreiche Kritiker vermuten eher, dass es um die Vermarktung von noch mehr Spielen geht und damit um mehr Geld und höhere Einnahmen.

Modus der EM 2021: Sechs Gruppen und 24 Mannschaften

Bei den ersten Europameisterschaften (von 1960 bis 1976) nahmen nur vier Mannschaften an der Endrunde teil und ermittelten über Halbfinale und Finale den Europameister. Im Verlauf der Jahre wurden es dann sukzessive mehr Teams, die an der Finalrunde teilnehmen durften.

Von 1980 bis 1992 traten acht Teams an und bei den Europameisterschaften von 1996 bis 2012 spielten 16 Nationalmannschaften in vier Gruppen um den Titel. 

Zur EM 2016 wurde das Teilnehmerfeld erneut aufgestockt und der Modus angepasst. So qualifizierten sich auch für die EM 2021 24 Mannschaften, die in sechs Gruppen mit je vier Teams aufgeteilt sind. Für das neu eingeführte Achtelfinale (ebenfalls seit 2016) qualifizieren sich nicht nur die beiden besten Teams jeder Gruppe, sondern auch die vier besten Gruppendritten.

Damit überstehen 16 der 24 Teilnehmer die Gruppenphase und spielen dann in K.o.-Spielen den Europameister aus. (cho)